Ich möchte wieder mal einige jüdische Gedanken darlegen (von mir stark zusammengefasst), was Opfer (was hier auch schon das Thema war) bedeutet:


3.Mose 1,1 Und JHWH rief Mose, und er redete zu ihm aus dem Zelt der Begegnung:
2 Rede zu den Söhnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ein Mensch von euch JHWH eine Opfergabe darbringen will, sollt ihr vom Vieh, von den Rindern und Schafen, eure Opfergabe darbringen.

3 Wenn seine Opfergabe ein Brandopfer von den Rindern ist, soll er sie darbringen, ein männliches ohne Fehler. Am Eingang des Zeltes der Begegnung soll er sie darbringen, zum Wohlgefallen für ihn vor JHWH.
4 Und er soll seine Hand auf den Kopf des Brandopfers legen, und es wird als wohlgefällig angenommen werden für ihn, um Sühnung für ihn zu erwirken.

5 Und er soll das junge Rind schlachten vor JHWH. Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut herzubringen und das Blut ringsherum an den Altar sprengen, der am Eingang des Zeltes der Begegnung.
6 Und er soll dem Brandopfer die Haut abziehen und es in seine Stücke zerlegen.

7 Und die Söhne Aarons, des Priesters, sollen Feuer auf den Altar legen und Holz auf dem Feuer zurichten. 8 Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen die Stücke, den Kopf und das Fett auf dem Holz zurichten, über dem Feuer, das auf dem Altar ist. 9 Und seine Eingeweide und seine Unterschenkel soll er mit Wasser waschen. Und der Priester soll das Ganze auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen: ein Brandopfer, ein Feueropfer als wohlgefälliger Geruch für JHWH.



Wer ein Opfer darbringen will (und nicht muss), muss sein Opfer zum „Zelt“ oder zum Tempel bringen. Im Tempel sind ja nicht nur die verschiedenen Altäre, sondern ebenso auch die Bundeslade mit der Torah. Das bedeutet, dass sich der Darbringende sich ganz auf und nach der Torah zu, den Weisungen Gottes richten soll und muss. Diese gibt die Anordnungen, Wegweisung für das Darbringen der Opfer ebenso auch für das Leben im Alltag. Das eine lässt sich nicht vom anderen Trennen, es gibt kein entweder oder.
Die Hand aufs Tier legen. Jemanden die Hand auflegen, jemanden bevollmächtigen oder beauftragen. Und er soll das Tier schlachten, der Opfernde selbst schlachtet das Tier. Opfer werden immer persönlich dargebracht, da gibt es keine Ersatzopfer oder Stellvertreter oder eines, dem man sich so pauschal anschliessen kann. Ein Opfer ist eine persönliche „Sache“ zwischen dem Menschen und dem Ewigen, da es im Opfer um die Hingabe an den Ewigen geht.


Das Opfer wird in 10 Teile zerlegt und entsprechend auf dem Feuer dargebracht. Das Blut wird vorher an den Altar gesprengt.

„Basar wa Dam“, Fleisch und Blut, das Leben ist im Blut, die Seele. Übertragen bedeutet dies, dass die Seele des Auftragsgebers an den Altar gesprengt wird (und das nicht wahllos oder nach eigenem Dünken, sondern an ganz bestimmte Seiten des Altars mit dessen Bedeutungen), oder anders gesagt, dass die Seele des Menschen sich ganz dem Ewigen hingibt eine bewusste Hingabe, ein Sprengen, nicht ein Träufeln. Ebenso das Fleisch wird verbrannt, dem Ewigen als ein Brandopfer als wohlgefälliger Geruch. Das Fleisch, der Körper, worin die Seele wohnt. Also nicht nur die Seele so dem Geiste nach dem Ewigen hinzugeben, sondern auch der Körper als das ausführende „Organ“ des ganzen Menschen. Das eine (Seele) geht nicht ohne das andere (der Körper). Die Harmonie von Seele und Fleisch, zwischen Mensch und dem Ewigen bestimmt das Handeln und das Denken.

So wie sich der Gläubige ganz der Stiftshütte, der Torah zuwendet, so gibt er sich ganz im Opfer dem Ewigen hin. ER ist im Einklang, in Harmonie mit dem Schöpfer, der selbst dazu die Weisungen (Torah) gegeben hatte. So findet die Seele Ruhe und der Körper als ausführendes des Menschen, die Taten stehen im Einklang.