Prinzipiell ja. Unsere Kirche beruft sich auf das Konstrukt der "Alten Kirche" unter Einbeziehung der Protestanten und sehen den Papst nicht als absolutistischen Führer der gesamten Christenheit (Primatialgewalt). Diese hatte insgesamt 5 Patriarchen (Rom, Konstantinopel, Jerusalem, Antiochia, Alexandria), darunter der Papst in Rom, als Erster unter Gleichen. Deswegen wurden auch bis zum Schisma 1054, bei dem sich die griechisch-orthodoxe Kirche von der Kirche abpaltete, ökumenische Konzilien abgehalten, bei denen auf Augenhöhe Entscheidungen (auch bzgl. der Glaubenslehre) getroffen wurden. Der römische Bischof wollte aber seine geistliche und weltliche Macht ausbauen und sich über die gesamte Alte Kirche erheben. Dies entwickelte sich über Jahrhunderte bis ins Hochmittelalter weiter, in dem er seine weltliche Macht so ziemlich einbüßte. Der Wunsch der Alt-Katholiken der Uetrechter Union wäre, die Alte Kirche wieder herzustellen, hierbei die Protestanten so weit sie möchten zu integrieren, um somit zu einer Ökumene zu gelangen die einem Konstrukt der "Einen Kirche" die Jesus Christus gegründet hat wieder näher zu kommen.
Ob es diesen Wandel in der RKK jemals in dieser Form geben wird, weiß ich nicht. Die Mehrheit der rk Christen befürworten die Primatialgewalt ihres obersten Bischofs, das ist immer noch Fakt. Sie wollen ihre Kirche so behalten, wie sie ist und das ist zu tolerieren. Diejenigen die es nicht tun versuchen sich entweder zu arrangieren oder gründen Initiativen, wie in Deutschland, die sich mit unseligen Protesten und Klein-Hick-Hack herumschlagen, die primär nur populäre Themen bedienen (zB Zölibat, Frauenordination), obwohl sie eine Alternative direkt vor der Nase haben. Diese habe ich einfach genutzt.
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