Lior, ich stimme dir in fast allen Punkten zu.

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Das ist in meinen Augen etwas anderes, als wenn es nur darum geht mein eigenes Leben zu retten.
Und wenn es so ist? Ist das verwerflich? Wenn mir jemand aus meinem Glauben (der meine Privatsache ist und der denjenigen nicht das Geringste angeht) einen Strick drehen will - muss ich mich dem wirklich ausliefern? Ich finde nein.

Simon Petrus hat es auch so gemacht, er hat mehrfach behauptet, Jesus nicht zu kennen ("ehe der Hahn kräht ..."). Hätte er zugegeben, einer seiner besten Freunde zu sein, hätte man ihn vermutlich gleich mit aufgehängt. Er hat sich dafür selber sehr geschämt, aber Jesus hat es ihm nicht vorgeworfen, und eine göttliche Rache hat ihn auch nicht getroffen.

ob man lieber um das Leben eine Menschen zu schützen lügen, oder die Wahrheit sagen und den anderen dem Tod ausliefern sollte.
Lügen natürlich, würden die meisten wohl spontan sagen, in der Annahme, dass die Tötung natürlich ein Verbrechen darstellen würde, das es zu verhindern gilt.

Aber was, wenn es sich um einen rechtskräftig verurteilten Mörder handelt, der dummerweise seine Taten in einem Land begangen hat, in dem man für Mord mit dem Tod bestraft wird? Den seiner Strafe zu entziehen würde bedeuten, sich selbst mit der Justiz anzulegen. Und er würde, wenn man ihm zur Flucht verhilft, möglicherweise weitere Morde begehen. Wäre man dann dafür mittelbar verantwortlich?