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  1. #1
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    Jesus ein Mystiker…..?

    Es ist sicher interessant, inwiefern Jesus ein „Mystiker“ gewesen sein soll, was aufgrund einiger Bemerkungen, welche da in den griechischen Texten vorhanden sind, eine Schlussfolgerung wäre, andererseits aber man sich natürlich berechtigt fragen kann, inwieweit dieser hellenistische Mystische Gedankenfluss auf die Schreiber des NT Einfluss hatte, wo sie Aussagen Jesu entsprechend, und natürlich mit unserem heutigen hellenistisch-biblischen Verständnis zu verstehen suchen.


    Vom Wortbegriff her selber kann Jesus eigentlich kein Mystiker sein, er war keiner, der eine Geheimlehre verkündete, ebenso auch nicht lehrte, durch besondere Form einer Religiosität durch Hingabe und Versenkung zu einer Vereinigung mit Gott zu gelangen sucht.
    Gott lässt sich nicht durch „Strategie“ erreichen, wenn ich das so sagen darf, ohne dass man mich missversteht. Solche Strategien, oder Formen, sei es durch Askese oder andere Entsagungen oder Absonderungen, lehrte Jesus nicht, wäre auch nicht im Einklang mit der Torah.


    Eine persönliche Gotteserfahrung, oder anders gesagt, eine Erfahrung, die man dann auf dieses hin als Gotteserfahrung interpretiert hat sicher einen Anstrich von etwas mystischem (geheimnisvoll, dunkel, unfassbar), da es höchstens derjenige zu verstehen meint, der sie erlebt hat. Aber weiter ist solches nicht auf andere übertragbar und lässt sich kaum zu einer Lehre erheben. Das taten genug Sektengründer…..


    Es ist natürlich eine offene Frage, ob solche vom ursprünglichen losgelöste Interpretationen wirklich "Nachfolge" bedeuten (da es dann unzählige Arten der Nachfolge gibt, die sich selbst widerstreben würden), so wie sie dann Jesus lehrte und verstand… , denn Jesus ging es NIE um mystische Gotteserfahrungen in seiner Lehre oder Nachfolge…

  2. #2
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    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Vom Wortbegriff her selber kann Jesus eigentlich kein Mystiker sein, er war keiner, der eine Geheimlehre verkündete, ebenso auch nicht lehrte, durch besondere Form einer Religiosität durch Hingabe und Versenkung zu einer Vereinigung mit Gott zu gelangen sucht.
    Mir war schon bewusst, dass der Begriff "Mystiker" nicht unproblematisch ist. Deshalb habe ich ja auch diesen Artikel verlinkt, der meiner Meinung nach schon ganz gut erklärt, inwiefern Jesus auch als Mystiker bezeichnet werden könnte. Aber natürlich muss man das nicht. Mir ging es dabei lediglich darum, dass Jesus mit Sicherheit ein Mensch war, der bewusst die Gegenwart/Beziehung zu Gott suchte.

    Ob er das dann auch in Versenkung, oder einer bestimmten Form religiöser Hingabe tat weiß man ja gar nicht so genau. Aber seine Empfehlungen bzgl. des Betens lassen zumindest erahnen, dass er sich dabei auf das Wesentliche konzentrierte (Matthäus 6, 6-8):

    Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten. Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Es ist natürlich eine offene Frage, ob solche vom ursprünglichen losgelöste Interpretationen wirklich "Nachfolge" bedeuten (da es dann unzählige Arten der Nachfolge gibt, die sich selbst widerstreben würden), so wie sie dann Jesus lehrte und verstand… , denn Jesus ging es NIE um mystische Gotteserfahrungen in seiner Lehre oder Nachfolge…
    Was Nachfolge konkret bedeutet, muss letztlich jeder für sich selbst heraus finden und ich denke man sollte dabei auf sein Herz hören, um authentisch bleiben zu können. Für mich gilt "wer suchet, der findet" und das kann dann durchaus auch mal eine mystische Gotteserfahrung sein. Aber sicher, willentlich lässt sich sowas nicht erreichen.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)


 

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