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Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    64

    Standard

    Hallo Provisorium!

    Danke für deine Antwort!

    Mich persönlich interessiert dieses Thema, weil ich mich mit dem Film und dem Buch "not a fan" beschäftigt habe.

    http://www.notafan.de/home.html

    Man hört ja auch immer wieder, dass, wenn man Jesus nachfolgt, täglich stirbt. Jesus nachzufolgen, bedeutet also, dass das eigene Ego stirbt und man sich ganz Jesus unterordnet.
    Ich muss aber ehrlich sagen, ich sterbe nicht täglich, und ich ordne mich auch nicht täglich Jesus unter, weil ich mir immer wieder in Situationen meines Lebens nicht sicher bin, was Jesus davon halten würde.

    Als Jesus auf der Erde lebte, war Nachfolge radikal. Die Jünger ließen alles stehen und liegen und folgten Jesus nach. Jesus sagte auch ganz deutlich, dass er an erster Stelle stehen möchte. Noch vor unseren Familien.
    Auch das funktioniert in der heutigen Zeit leider oft nicht. Ich denke es geht nicht nur mir so, dass die Tage oft so ausgefüllt sind, mit Job, Familie und Hausarbeit, wenn die Kinder dann abends im Bett sind, bleiben vielleicht noch ein paar Minuten für Jesus.

    Schließlich kam ich zu dem Schluss, dass ich doch eher ein Fan von Jesus bin, anstatt ein Nachfolger, und das ist dann so ähnlich wie bei dem Mann, der vorher noch seinen Vater beerdigen wollte, bevor er Jesus nachfolgt. Man vertröstet Jesus auf später, denn jetzt ist es gerade ungünstig.

    Liebe Grüße
    Miss_Wings
    Ich verstehe jeden Zweifel, schätze jeden Glauben hoch, auch ich misstraue Übereifer. Es sei am besten jeder froh, mit dem was er glaubt oder mit dem was er weiß. Doch der an den ich glaube, ist auch der den ich preis.

    (aus "Vielleicht", Söhne Mannheims)

  2. #2
    luxdei Gast

    Standard PS:

    Zitat Zitat von Miss_Wings Beitrag anzeigen
    Jesus nachzufolgen, bedeutet also, dass das eigene Ego stirbt und man sich ganz Jesus unterordnet.
    Mit dem Sterben des Egos ist das so eine Sache. Psychische Gesundheit setzt ein funktionsfähiges Ego (Ich-Bewußtsein) voraus. Oder anders herum: Gestörte Ich-Funktionen sind Leitsymptom einiger psychiatrischer Erkrankungen.
    Das kann sicherlich nicht das Ziel sein. Oder?

  3. #3
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    Standard

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Mit dem Sterben des Egos ist das so eine Sache.
    Ich denke auch, dass man das sehr schnell etwas missverstehen kann und dann eventuell sogar dazu neigt, sein Menschsein, als etwas grundsätzlich Minderwertiges und Schlechtes zu betrachten. Deshalb sollte man meiner Meinung nach nicht aus dem Blick verlieren, dass ausnahmslos jeder Mensch von Gott gewollt und in seinem Bild geschaffen ist, was einst (und heute auch noch) als sehr gut bezeichnet wurde (1.Mose 1,31).

    Tatsächlich ist das Ichbewusstsein von fundamentaler Bedeutung, damit man im Alltag (zumindest hier auf Erden) überhaupt bestehen kann. Problematisch wird das "Ich" aber immer dann, wenn es kaum noch ein "Du" oder ein "Dich" oder ein "Wir" oder ein "Uns" kennt. Also ich meine, wenn das "Ich" nur noch um sich selbst kreist und in Gänze allein auf sich selbst zentriert ist. Diese "Ichfixierung" lässt dann letztlich keinen Raum mehr für irgendwas und also auch nicht für Gott, weshalb das Vergehen dieser Fixierung durchaus gleichbedeutend sein kann, mit dem Sterben des Egos, das sich die Aussicht auf die Liebe Gottes selbst verstellte...

    Das geht übrigens auch in fromm und drückt sich dann nicht selten darin aus, dass der gläubige Mensch sich z.B. nicht (oder anders-) gläubigen Menschen gegenüber überlegen vorkommt und meint, er lebe in höherer Erkenntnis und tiefschürfenderer Wahrhaftigkeit (oder sowas ähnliches halt). Gerade der Glauben birgt meiner Meinung nach durchaus die Gefahr in sich, überheblich und eitel zu werden...

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  4. #4

    Standard

    Ich habe nicht alles gelesen. Es kann also sein, dass ich etwas wiederhole.

    Jesus folgen, wurde/wird auch sehr oft mit "sein Leidens-Kreuz auf sich nehmen" in Verbindung gebracht. Das ging sogar soweit, dass Menschen sich selbst gegeisselt haben, in dem Wahne, sie würden damit Jesus folgen.

    Nun ist es (leider) so, dass von Jesus selbst keine Aufzeichnungen vorliegen. Und wenn wir lesen: "Und Jesus sprach..." dann wissen wir nicht was Jesus wirklich sprach und ob die vor uns liegende Übersetzung wirklich authent ist.

    Nun lesen wir das Jesus lt. Bibel sprach: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich" Joh. 14.6

    Auch diese recht eindeutige Aussage, wird unterschiedlich ausgelegt: A) Wir müssen seinen Tod annehmen, denn Jesus nahm unsere Sünden auf sich. "Er starb auch für dich" sagte mir der Pastor der mich konfirmierte. Und ich glaubte das viele, viele Jahre.

    B) Heute, viele Jahre des Suchens später, hat es für mich eine andere Bedeutung. Jesus folgen bedeutet für mich: Sein Wort im Alltag täglich leben, das sind dann die Werke von denen die Rede ist. Das Bringen seines Wortes, seiner Botschaft war sein Liebes- und Erlösungswerk, für das er seinen irdischen, qualvollen Tod in Kauf nahm.

    Und so sagt Jesus lt. Bibel: "Ich komme bald und mein Lohn mit mir zu geben einem jeglichen wie seine Werke sind." Off.22.12

    In diesen Worte sehe ich keinen Raum für: "Werfet auf IHN alle Schuld".
    Geändert von daVinnci (14.08.2015 um 12:14 Uhr)


 

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