Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
Mit dem Sterben des Egos ist das so eine Sache.
Ich denke auch, dass man das sehr schnell etwas missverstehen kann und dann eventuell sogar dazu neigt, sein Menschsein, als etwas grundsätzlich Minderwertiges und Schlechtes zu betrachten. Deshalb sollte man meiner Meinung nach nicht aus dem Blick verlieren, dass ausnahmslos jeder Mensch von Gott gewollt und in seinem Bild geschaffen ist, was einst (und heute auch noch) als sehr gut bezeichnet wurde (1.Mose 1,31).

Tatsächlich ist das Ichbewusstsein von fundamentaler Bedeutung, damit man im Alltag (zumindest hier auf Erden) überhaupt bestehen kann. Problematisch wird das "Ich" aber immer dann, wenn es kaum noch ein "Du" oder ein "Dich" oder ein "Wir" oder ein "Uns" kennt. Also ich meine, wenn das "Ich" nur noch um sich selbst kreist und in Gänze allein auf sich selbst zentriert ist. Diese "Ichfixierung" lässt dann letztlich keinen Raum mehr für irgendwas und also auch nicht für Gott, weshalb das Vergehen dieser Fixierung durchaus gleichbedeutend sein kann, mit dem Sterben des Egos, das sich die Aussicht auf die Liebe Gottes selbst verstellte...

Das geht übrigens auch in fromm und drückt sich dann nicht selten darin aus, dass der gläubige Mensch sich z.B. nicht (oder anders-) gläubigen Menschen gegenüber überlegen vorkommt und meint, er lebe in höherer Erkenntnis und tiefschürfenderer Wahrhaftigkeit (oder sowas ähnliches halt). Gerade der Glauben birgt meiner Meinung nach durchaus die Gefahr in sich, überheblich und eitel zu werden...

LG
Provisorium