Im anderen Thread schriebst du Nietzsche:
Für mich bedeutet Böse, Egoistisch zu sein. Das heißt, jeder Mensch kümmert sich im endeffekt nur um sich selbst, was in LaVeys Schriften (und auch in meinen Augen) defintitiv zutrifft. Selbst die moral Predigt der verschiedensten Religionen und die angebliche Hilfsbereitschaft der Christen sind für mich pure Augenwischerei. Denn in meinen augen machen die Leute die sich an Hilfsaktionen, beispielsweise für Entwicklungsländer beteiligen, dies nur um ihr gewissen zu bereinigen. Sprich "Sie fühlen sich dadurch besser". Dieses verhalten ist für mich nichts anderes als Egoismus. Natürlich hat dieses Verhalten für die denen geholfen wird einen Positiven effekt. Der Satanist ist nicht anders! Allerdings bezeichnet er den Egoismus als Lebensnotwendig und als Natürlich (man könnte schon sagen als Instinkt) und hält in erster Linie nichts von Nächstenliebe. Im allgemeinen kann man sagen: Der Satanist gibt das zurück was er bekommt (sprich: Liebe für Liebe, Hass für Hass,Toleranz für Toleranz) auch ich lebe mit diesem verhalten und schäme mich in keinster weise dafür. Ich tue ausserdem (wie schon im Post oben erwähnt) alles was ich für meine Körperliche und Seelische befriedigung brauche, aber ohne jemanden zu verletzen und/oder ein Gesetz der Gesellschaft dabei zu brechen.


Bedeutet für dich dann "böse", was ich als "gute und notwendige Voraussetzung für empathische Interaktion" bezeichnet habe?
Hilfsbereitschaft kann aus meiner Sicht sehr unterschiedliche Intentionen und Motivationen haben. Wenn ich mich daran beteilige Elend zu verringern, dann muss mir das Elend nahe gegangen sein, mich berührt haben, sonst wäre es mir egal. Was ist dabei, wenn ich durch meine Unterstützung ein gutes und zufriedenes Gefühl in mir verspüre? Für mich ist das eine logische Folge, die mich antreibt mit- und weiterzumachen, Elend zu verringern. Emotionen sind notwendige Orientierungshilfe. Emotionen sind Teil unseres Gehirns, eines hochkomplexen Apparates, der uns Sachverhalte und Situationen einzuschätzen hilft. Emotionen bewegen uns, etwas zu tun oder zu lassen und ermöglichen es uns flexibel auf Anforderungen, Herausforderungen zu reagieren, wobei zu beachten bleibt, dass das Feintuning der Gefühle besonders durch Erziehung und Kultur (Sozialisation) geprägt wird.
Ich finde es nicht fair, Menschengruppen pauschal Augenwischerei zu unterstellen, weil sie emotional angesprochen Hilfe leisten möchten. Aufgeschreckt von Notsituationen Hilfe leisten zu wollen hat m.E. gewiss nicht nur mit Egoismuspflege zu tun. Zudem: Täte es uns nicht gut zu helfen, dann wäre Hilfe wahrscheinlich ein Fremdwort.

Zuerst schriebst du Egoismus sei böse. Dann, dass er lebensnotwendig und natürlich sei. Ein Instinkt.
Erachten Satanisten dann etwas Lebensnotwendiges als böse? Verstehe ich nicht ganz.

Aufgrund deiner obigen Aussagen siehst du also im Verhalten von Christen und Satanisten keine relevanten Unterschiede, außer, dass Satanisten ihren Egoismus nicht als Nächstenliebe verkaufen. Meinst du, dass Christen Nächstenliebe heucheln?