
Zitat von
Cato
Hm, ich erachte Ichbezogenheit nicht als etwas Böses. Es ist wichtig und hat u.a. auch mit Verantwortung für sich und andere zu tun. Es gibt so ein Spruch, der da besagt "wenn jeder gut nach sich selbst schaute, dann wäre für alle gut gesorgt" und ich finde den als Basis für verantwortungsbewusstes Zusammenleben gar nicht so schlecht, nee, eigentlich ziemlich gut. In der Auseinandersetzung mit sich selbst, den anderen und der Interaktion zwischen einem selbst und den anderen geschieht ganz viel wertvolle Entwicklung... von der Selbstwahrnehmung über Fremdwahrnehmung zur ressourcenorientierten Interaktion.
Das sehe ich ganz ähnlich! An unserem "Ich" kommen wir nun einmal auch nicht vorbei, das ist uns so gegeben. Schlimm wird es nur, wenn aus einem gesunden Ichbewusstsein Egozentrik wird und man nicht mehr dazu in der Lage ist, sich empathisch in andere Menschen einzufühlen. Ressourcenorientierte Interaktion beruht nun einmal auf der Fähigkeit, die Ressourcen der Anderen auch erkennen zu können und wenn ich dann mit meinem "Ich" auch noch so vertraut bin, dass ich weiß wie ich diese Ressourcen fördern und erhalten kann, dann kann mein "Ich" auch für ein anderes "Ich" sehr wertvoll werden. Als grundlegend böse würde ich deshalb den Egoismus auch nicht bezeichnen wollen. Aber wie so ziemlich alles, kann er sicher auch in eine eher unheilvolle Richtung abdriften. Aber das ist eigentlich mit allem so. Wie meinte der alte Paracelsus: Die Dosis macht das Gift...

Zitat von
Cato
Ich sehe den Menschen auch nicht nur böse oder nur gut. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß, es gibt noch viele Nuancen dazwischen.
Ganz Deiner Meinung (der Catoismus hat was...;-)) Das ist der Mensch auch nicht. Seine Taten werden mal mehr in die eine und dann in die andere Richtung tendieren. Ich denke es kommt auf die Grundhaltung an, auf die Gesinnung und die daraus resultierende Art und Weise wie man Menschen begegnet.
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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