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  1. #1
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    Standard

    Zitat Zitat von Cato Beitrag anzeigen
    Hm, ich erachte Ichbezogenheit nicht als etwas Böses. Es ist wichtig und hat u.a. auch mit Verantwortung für sich und andere zu tun. Es gibt so ein Spruch, der da besagt "wenn jeder gut nach sich selbst schaute, dann wäre für alle gut gesorgt" und ich finde den als Basis für verantwortungsbewusstes Zusammenleben gar nicht so schlecht, nee, eigentlich ziemlich gut. In der Auseinandersetzung mit sich selbst, den anderen und der Interaktion zwischen einem selbst und den anderen geschieht ganz viel wertvolle Entwicklung... von der Selbstwahrnehmung über Fremdwahrnehmung zur ressourcenorientierten Interaktion.
    Das sehe ich ganz ähnlich! An unserem "Ich" kommen wir nun einmal auch nicht vorbei, das ist uns so gegeben. Schlimm wird es nur, wenn aus einem gesunden Ichbewusstsein Egozentrik wird und man nicht mehr dazu in der Lage ist, sich empathisch in andere Menschen einzufühlen. Ressourcenorientierte Interaktion beruht nun einmal auf der Fähigkeit, die Ressourcen der Anderen auch erkennen zu können und wenn ich dann mit meinem "Ich" auch noch so vertraut bin, dass ich weiß wie ich diese Ressourcen fördern und erhalten kann, dann kann mein "Ich" auch für ein anderes "Ich" sehr wertvoll werden. Als grundlegend böse würde ich deshalb den Egoismus auch nicht bezeichnen wollen. Aber wie so ziemlich alles, kann er sicher auch in eine eher unheilvolle Richtung abdriften. Aber das ist eigentlich mit allem so. Wie meinte der alte Paracelsus: Die Dosis macht das Gift...

    Zitat Zitat von Cato Beitrag anzeigen
    Ich sehe den Menschen auch nicht nur böse oder nur gut. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß, es gibt noch viele Nuancen dazwischen.
    Ganz Deiner Meinung (der Catoismus hat was...;-)) Das ist der Mensch auch nicht. Seine Taten werden mal mehr in die eine und dann in die andere Richtung tendieren. Ich denke es kommt auf die Grundhaltung an, auf die Gesinnung und die daraus resultierende Art und Weise wie man Menschen begegnet.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  2. #2
    Cato Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Das sehe ich ganz ähnlich! An unserem "Ich" kommen wir nun einmal auch nicht vorbei, das ist uns so gegeben. Schlimm wird es nur, wenn aus einem gesunden Ichbewusstsein Egozentrik wird und man nicht mehr dazu in der Lage ist, sich empathisch in andere Menschen einzufühlen.
    Ja, dann hätten wir es mit einer ungesunden Form des Egoismus zu tun. Um empathisch sein zu können, braucht es die Auseinandersetzung mit sich selbst und dafür ist Ichbezogenheit schon richtig und wichtig. Unter gesundem Egoismus verstehe ich, dass man sich seiner Bedürfnisse und Wünsche bewusst ist, sie äußert und sie in sein Verhalten mit einbezieht, damit umgeht, natürlich möglichst gut ;-)), also interaktiv. Eigene Wünsche und Vorstellungen zu haben hilft sich in andere hineinzuversetzen. So kann man eine Ahnung entwickeln, dass andere ebenso eigene Wünsche und Vorstellungen haben.
    Ebenso kann auch der Gedanke, dass die Freiheit des einen da endet, wo das Recht (die Freiheit) des anderen beginnt, verständnisvoll(er) gelebt werden. Egoismus ist wichtig zum Überleben, aber er hat in der Interaktion mit anderen seine Grenzen. Das muss unabhängig eines jeden Ismus gelernt werden. Dieses Lernen hat nichts mit Heuchelei oder Beruhigung des schlechten Gewissen zu tun. Es dient zum empathischen und fairen Umgang miteinander.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ressourcenorientierte Interaktion beruht nun einmal auf der Fähigkeit, die Ressourcen der Anderen auch erkennen zu können und wenn ich dann mit meinem "Ich" auch noch so vertraut bin, dass ich weiß wie ich diese Ressourcen fördern und erhalten kann, dann kann mein "Ich" auch für ein anderes "Ich" sehr wertvoll werden. Als grundlegend böse würde ich deshalb den Egoismus auch nicht bezeichnen wollen. Aber wie so ziemlich alles, kann er sicher auch in eine eher unheilvolle Richtung abdriften. Aber das ist eigentlich mit allem so. Wie meinte der alte Paracelsus: Die Dosis macht das Gift...
    Genau!
    Ein Streben nach Ergänzung wird auch egoistische Züge beinhalten, aber das schmälert doch die Ergänzung nicht. Als gut empfunden wird, was gut ist. Was soll daran verwerflich sein? Am besten ist es doch, wenn es allen gut mit etwas geht.
    Ich finde inspirative Teamwork so was von spannend... da mischt sich alles miteinander - Egoismus, Altruismus - ganz egal, es gefällt mir und ich lebe gerne so. Ob ich mich gerne von jemandem anstecken lasse oder jemanden gerne unterstütze, wenn ich helfe, weil ich mich verpflichtet sehe oder selbst Hilfe brauche - alles gehört zum menschlichen Miteinander. Ebenso wie Konflikte und kritische Auseinandersetzungen. Unser Leben ist u.a. ein Wechselspiel aus Egoismus und Altruismus.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ganz Deiner Meinung (der Catoismus hat was...;-))
    *lach*, ja klar, leider kannst du nicht mein Anhänger werden, da es den "Catoismus" nur für mich ganz alleine gibt... ist das nun egoistisch? ;-))

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Das ist der Mensch auch nicht. Seine Taten werden mal mehr in die eine und dann in die andere Richtung tendieren. Ich denke es kommt auf die Grundhaltung an, auf die Gesinnung und die daraus resultierende Art und Weise wie man Menschen begegnet.
    Das hast du sehr schön ausgedrückt!
    Geändert von Cato (01.06.2013 um 15:04 Uhr) Grund: Umstellung

  3. #3
    Cato Gast

    Standard

    Im anderen Thread schriebst du Nietzsche:
    Für mich bedeutet Böse, Egoistisch zu sein. Das heißt, jeder Mensch kümmert sich im endeffekt nur um sich selbst, was in LaVeys Schriften (und auch in meinen Augen) defintitiv zutrifft. Selbst die moral Predigt der verschiedensten Religionen und die angebliche Hilfsbereitschaft der Christen sind für mich pure Augenwischerei. Denn in meinen augen machen die Leute die sich an Hilfsaktionen, beispielsweise für Entwicklungsländer beteiligen, dies nur um ihr gewissen zu bereinigen. Sprich "Sie fühlen sich dadurch besser". Dieses verhalten ist für mich nichts anderes als Egoismus. Natürlich hat dieses Verhalten für die denen geholfen wird einen Positiven effekt. Der Satanist ist nicht anders! Allerdings bezeichnet er den Egoismus als Lebensnotwendig und als Natürlich (man könnte schon sagen als Instinkt) und hält in erster Linie nichts von Nächstenliebe. Im allgemeinen kann man sagen: Der Satanist gibt das zurück was er bekommt (sprich: Liebe für Liebe, Hass für Hass,Toleranz für Toleranz) auch ich lebe mit diesem verhalten und schäme mich in keinster weise dafür. Ich tue ausserdem (wie schon im Post oben erwähnt) alles was ich für meine Körperliche und Seelische befriedigung brauche, aber ohne jemanden zu verletzen und/oder ein Gesetz der Gesellschaft dabei zu brechen.


    Bedeutet für dich dann "böse", was ich als "gute und notwendige Voraussetzung für empathische Interaktion" bezeichnet habe?
    Hilfsbereitschaft kann aus meiner Sicht sehr unterschiedliche Intentionen und Motivationen haben. Wenn ich mich daran beteilige Elend zu verringern, dann muss mir das Elend nahe gegangen sein, mich berührt haben, sonst wäre es mir egal. Was ist dabei, wenn ich durch meine Unterstützung ein gutes und zufriedenes Gefühl in mir verspüre? Für mich ist das eine logische Folge, die mich antreibt mit- und weiterzumachen, Elend zu verringern. Emotionen sind notwendige Orientierungshilfe. Emotionen sind Teil unseres Gehirns, eines hochkomplexen Apparates, der uns Sachverhalte und Situationen einzuschätzen hilft. Emotionen bewegen uns, etwas zu tun oder zu lassen und ermöglichen es uns flexibel auf Anforderungen, Herausforderungen zu reagieren, wobei zu beachten bleibt, dass das Feintuning der Gefühle besonders durch Erziehung und Kultur (Sozialisation) geprägt wird.
    Ich finde es nicht fair, Menschengruppen pauschal Augenwischerei zu unterstellen, weil sie emotional angesprochen Hilfe leisten möchten. Aufgeschreckt von Notsituationen Hilfe leisten zu wollen hat m.E. gewiss nicht nur mit Egoismuspflege zu tun. Zudem: Täte es uns nicht gut zu helfen, dann wäre Hilfe wahrscheinlich ein Fremdwort.

    Zuerst schriebst du Egoismus sei böse. Dann, dass er lebensnotwendig und natürlich sei. Ein Instinkt.
    Erachten Satanisten dann etwas Lebensnotwendiges als böse? Verstehe ich nicht ganz.

    Aufgrund deiner obigen Aussagen siehst du also im Verhalten von Christen und Satanisten keine relevanten Unterschiede, außer, dass Satanisten ihren Egoismus nicht als Nächstenliebe verkaufen. Meinst du, dass Christen Nächstenliebe heucheln?


 

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