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  1. #1
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    Standard Missionsbriefe und die Heilige Schrift.

    Ein Missionar Moser aus der Schweiz schrieb dem Bruder Katawumba aus Neuguinea einen Brief, er solle für seine chronischen Rückenschmerzen Olivenoel einreiben. Paulus hat dem Timotheus auch heilende Ratschläge gegeben: „5:23: Trink nicht länger Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens und deiner häufigen Erkrankungen willen.“
    Diese Briefe wurden dann in den Gemeinden vorgelesen, das ist heute auch noch so.

    Nun hätte ich eine Frage: wer ist den eigentlich auf die Idee gekommen, diese Missionsbriefe von Paulus, der Heiligen Schrift- das alte Testament- das sie damals hatten, gleichzusetzen?

    ****************************************

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  2. #2
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    Hallo albi

    Wie genau willst du es wissen? Das war ein Prozess über Jahrhunderte, und ist teilweise heute noch „umstritten“….

    Im Internet findest du viele Artikel, die das Thema behandeln, was abe rauch immer mit gewisser Vorsicht zu betrachten ist, denn es wird meist die idealisierte Version aufgezeigt…

  3. #3
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    Zitat Zitat von albi2000 Beitrag anzeigen
    Nun hätte ich eine Frage: wer ist den eigentlich auf die Idee gekommen, diese Missionsbriefe von Paulus, der Heiligen Schrift- das alte Testament- das sie damals hatten, gleichzusetzen?
    Wie Alef ja schon erklärte, war das ein fließender und langjähriger Prozess. Aber spätestens im Jahre 367 n.Chr. wurden von fast allen damaligen Christen diese Briefe als gültiger Teil des Bibelkanons anerkannt. Da hat nämlich ein Typ Namens Athanasius einen sogenannten Osterbrief geschrieben, der in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung war.

    Schau doch auch mal hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Biblischer_Kanon

    LG
    Provisorium

    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  4. #4
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    Hallo albi 2000,

    das Evangelium des Markus, der als Dolmetscher und Gefährte des Petrus in Rom seinen Bericht niederschrieb, wurde wahrscheinlich dort veröffentlicht und bekannt. In Syrien las man das Evangelium des Matthäus, und einige griechische Gemeinden hatten das Evangelium des Lukas. Johannes lebte damals in Ephesus und schrieb seine Version nieder. Schon am Ende des ersten Jahrhunderts wurden diese vier Evangelien zu einem Buch zusammengefasst. Man nannte es „Das Evangelium“. Zur gleichen Zeit wurden die Briefe, die Paulus an verschiedene Gemeinden und Personen geschrieben hatte, zusammengebunden und unter dem Titel „Der Apostel“ verbreitet. Dazu gehörte auch die „Apostelgeschichte“, die wahrscheinlich anfangs mit seinem Evangelium zusammen ein Buch gebildet hatte. Bald wurden auch die Briefe anderer Apostel und die Offenbarung des Johannes als von Gott inspiriert angesehen und in den Kanon des Neuen Testamentes aufgenommen. Im zweiten Jahrhundert nach Christus war die Bibel vollständig geschrieben und begann auch als komplettes Buch zu kursieren. Schon bald wurde die Bibel auch in die jeweiligen Landessprachen übersetzt, z.B. ins Syrische („Peschitta“).

    Im Jahr 382 wurde der Gelehrte Hieronymus beauftragt, eine Revision der lateinischen Bibel anzufertigen. Er wurde in Bethlehem sesshaft und hatte dort Zugang zu allen verfügbaren Handschriften des hebräischen AT und des griechischen NT und vollendete seine Arbeit innerhalb von 20 Jahren (Vulgata).

    Hier noch ein paar Gedanken zu 1.Tim. 5,23:

    In 1. Timotheus 5,23 empfiehlt Paulus dem Timotheus, wegen seiner Magenbeschwerden Wein zu trinken: „Trinke nicht mehr bloß Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens willen und wegen deiner häufigen Krankheiten.“

    Das hier im griechischen Urtext stehende Wort „oinos“ kann sowohl gegorenen als auch ungegorenen Traubensaft bezeichnen. Wir wissen also nicht, ob es sich um vergorenen oder unvergorenen Wein handelt. Allerdings kann man hier auf die Erkenntnisse über die damals gängige griechische Medizin zurückgreifen, nach der „Magenwein“ oder „Wein für den Magen“ ein unvergorener Traubensaft war, der als dicker, unfermentierter Sirup magenkranken oder schwachen Menschen verabreicht wurde (nach Ferrar Fenton, The Bible and Wine).

    Da die lindernde Eigenschaft von ungegorenem Traubensaft bei Magenbeschwerden damals in Palästina allgemein bekannt war, wird Paulus aus diesem Grunde Timotheus diesen Traubensaft empfohlen haben. Athenäus (280 n.Chr.) verschreibt folgendes: „Man nehme Gleukos, entweder mit Wasser vermengt oder aufgewärmt, besonders den man Protropos nennt, der sehr gut ist für den Magen.“ Diese Auslegung wird auch durch moderne medizinische Untersuchungen bestätigt, die über negative Auswirkungen von Alkoholanwendungen bei Magenbeschwerden berichten.

    Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiter helfen.


    LG Harri
    "Und wer ist's, der mir schaden könnte, wenn ich dem Guten nacheifere"

    PAULUS aus Tarsus
    Dass es ihn gab, war ein Geschenk Gottes an die Kirche
    und damit an die ganze Menschheit.
    Ich danke Jesus, dass sich die Christenheit vom Judentum lösen konnte.


 

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