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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Cato Gast

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Erschreckend finde ich aber schon eher, dass der Glauben sich nun zunehmend den jeweiligen Lebensumständen und Lebensentwürfen der Menschen anpassen soll. Oder anders gesagt, es gibt einen Trend, den Glauben irgendwie passend zum jeweiligen Lebensentwurf zu machen, in dessen Mitte aber eigentlich gar nicht der Glauben steht. Also erst kommt der Lebensentwurf und dann schaut man irgendwann einmal, wie da noch irgendwie der Glauben reinpassen könnte.
    Sehe ich nicht so. Sie und auch ich meinen, dass man in / mit ganz unterschiedlichen zwischenmenschlichen Konstellationen wichtige Werte leben kann. Diese aufgezählten Werte kann man christlich nennen, aber eigentlich passen sie in fast jede Konfession und Religionsrichtung, sie sorgen für einen sorgsamen Umgang miteinander.

    Entwirfst du dein Leben?

    Ich gehe meinen Weg so Schritt für Schritt. Und immer wieder überdenke ich ihn auch. Ich kann eine Lebensgestaltung weder entwerfen noch planen. Vielleicht ist da deshalb auch genug Platz für Frau Wollrads Gedanken.

  2. #2
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    Zitat Zitat von Cato Beitrag anzeigen
    Entwirfst du dein Leben?
    Es entwirft sich im Glauben und mit dem Blick auf Gott gerichtet.

    Zitat Zitat von Cato Beitrag anzeigen
    Ich gehe meinen Weg so Schritt für Schritt. Und immer wieder überdenke ich ihn auch. Ich kann eine Lebensgestaltung weder entwerfen noch planen.
    Ich gehe auch Schritt für Schritt und ich denke auch über meine Schritte nach und sowohl das Gehen, als auch das Denken erwächst aus meinem Glauben und bestimmt und beeinflusst auf diese Weise auch meine Planungen und meine Lebensgestaltung. Ich versuche aber nicht meinen Glauben für das, worauf ich Lust habe, passend zu machen. Gleichzeitig zwei Liebesbeziehungen zu führen ist deshalb mit meinem persönlichen Glauben nicht vereinbar. Ich verurteile aber auch niemanden, der das für sich aus seinem Glauben heraus so leben kann und will.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  3. #3
    Cato Gast

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Es entwirft sich im Glauben und mit dem Blick auf Gott gerichtet.
    Was kennzeichnet diesen Glauben? Bestimmmte, besondere Werte?

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ich gehe auch Schritt für Schritt und ich denke auch über meine Schritte nach und sowohl das Gehen, als auch das Denken erwächst aus meinem Glauben und bestimmt und beeinflusst auf diese Weise auch meine Planungen und meine Lebensgestaltung. Ich versuche aber nicht meinen Glauben für das, worauf ich Lust habe, passend zu machen. Gleichzeitig zwei Liebesbeziehungen zu führen ist deshalb mit meinem persönlichen Glauben nicht vereinbar. Ich verurteile aber auch niemanden, der das für sich aus seinem Glauben heraus so leben kann und will.
    Gehst du somit davon aus, dass Menschen mit anderen Lebensvorstellungen nach Lustprinzipien leben?
    Geändert von Cato (05.05.2013 um 18:43 Uhr)

  4. #4
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    Zitat Zitat von Cato Beitrag anzeigen
    Was kennzeichnet diesen Glauben? Bestimmmte, besondere Werte?
    Selbstverständlich ist jeder Glauben auch von ganz bestimmten Werten gekennzeichnet und diese Werte sind es dann sicher auch, die ganz wesentlich Orientierung und Sicherheit vermitteln. Und tatsächlich sind sie für mich persönlich auch insofern etwas besonderes, dass ich sie weniger als etwas Übergestülptes und mich Einschränkendes erlebe, sondern sie stattdessen vielmehr als beständig vertrauter werdenden "Bestandteil" meines Wesens erfahre.

    Aber ich identifiziere meinen Glauben nicht alleine nur mit diesen ganz bestimmten Werten, sondern erlebe ihn auch jeden Tag auf's Neue, als sinnstiftende und kraftgebende Quelle meines Lebens, an der ich mich zu jeder Zeit stärken darf, damit ich an den teils doch sehr kräftezerrenden Auseinandersetzungen des Alltags, nicht verzweifeln muss.

    Aus dem Glauben erwachsen aber auch die Gebete, die meinen Tag strukturieren, mich bewusst zurücktreten lassen, um innehaltend der Gegenwart Gottes gewahr werden zu können. Wenn ich traurig bin, dann finde ich Trost in meinem Glauben und wenn das Chaos in mir wütet, schenkt er mir Ruhe und Gelassenheit. Er bestimmt die Perspektive aus der heraus ich für gewöhnlich auf unsere Welt schaue, aber gleichzeitig ermutigt und ermahnt er mich auch dazu, andere Perspektiven einzunehmen, damit ich einerseits meinen Nächsten empathisch begegnen kann und andererseits nicht allein nur meinen Blick auf diese Welt als richtig erachte. Auf diese Weise richtet der Glauben dann mein Dasein aus, dringt dabei immer tiefer in mein Wesen ein und die Werte, die sich dort dann finden lassen, sind dann die Sicherheit vermittelnden und Orientierung schaffenden Werte, die ich weiter oben erwähnte.

    Zitat Zitat von Cato Beitrag anzeigen
    Gehst du somit davon aus, dass Menschen mit anderen Lebensvorstellungen nach Lustprinzipien leben?
    Also in diesem speziellen Fall und wenn es um das Thema polyamouröse Beziehungen geht, spielt meiner Meinung nach ganz sicher auch das Thema Lust eine wesentliche Rolle. Insgesamt sind wir Menschen (also natürlich auch ich) ja doch recht stark von Lust und Unlustgefühlen/gedanken beeinflusst. Allerdings muss das jetzt ja nicht unbedingt mit Sexualität in Verbindung stehen. So gibt es eigentlich tagtäglich Situationen, in denen ich Lust, oder Unlust empfinde und damit konfrontiert bin. Lust kenne ich vor allem im Zusammenhang mit Süßigkeiten und Unlust macht sich nicht selten beim Anblick meiner Küche breit. Ich glaube also schon, dass wir Menschen ganz allgemein einem Lustprinzip folgen, aber in Glaubensfragen spielt dieses Prinzip in meinem Leben jetzt keine so große Rolle.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  5. #5
    Cato Gast

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Selbstverständlich ist jeder Glauben auch von ganz bestimmten Werten gekennzeichnet und diese Werte sind es dann sicher auch, die ganz wesentlich Orientierung und Sicherheit vermitteln. Und tatsächlich sind sie für mich persönlich auch insofern etwas besonderes, dass ich sie weniger als etwas Übergestülptes und mich Einschränkendes erlebe, sondern sie stattdessen vielmehr als beständig vertrauter werdenden "Bestandteil" meines Wesens erfahre.
    Dankeschön für deine Antwort!
    So wie du es beschreibst werden es viele andere Menschen auch empfinden und sehen, auch polyamor lebende Personen können dazu in der Lage sein, denn sie empfinden ihre Werte und Lebensart gewiss auch nicht übergestülpt, sondern aus sich herauskommend.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Aber ich identifiziere meinen Glauben nicht alleine nur mit diesen ganz bestimmten Werten, sondern erlebe ihn auch jeden Tag auf's Neue, als sinnstiftende und kraftgebende Quelle meines Lebens, an der ich mich zu jeder Zeit stärken darf, damit ich an den teils doch sehr kräftezerrenden Auseinandersetzungen des Alltags, nicht verzweifeln muss.
    Polyamorie hinderte einen hierbei?

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Aus dem Glauben erwachsen aber auch die Gebete, die meinen Tag strukturieren, mich bewusst zurücktreten lassen, um innehaltend der Gegenwart Gottes gewahr werden zu können. Wenn ich traurig bin, dann finde ich Trost in meinem Glauben und wenn das Chaos in mir wütet, schenkt er mir Ruhe und Gelassenheit. Er bestimmt die Perspektive aus der heraus ich für gewöhnlich auf unsere Welt schaue, aber gleichzeitig ermutigt und ermahnt er mich auch dazu, andere Perspektiven einzunehmen, damit ich einerseits meinen Nächsten empathisch begegnen kann und andererseits nicht allein nur meinen Blick auf diese Welt als richtig erachte. Auf diese Weise richtet der Glauben dann mein Dasein aus, dringt dabei immer tiefer in mein Wesen ein und die Werte, die sich dort dann finden lassen, sind dann die Sicherheit vermittelnden und Orientierung schaffenden Werte, die ich weiter oben erwähnte.
    Was du hier schreibst ist mit und ohne Glauben möglich. Ohne Glauben finde ich Trost in anderen möglichen Umgangsweisen (Selbstgespräche, Gespräche mit anderen, ausdenken möglicher Lösungen für mögl. Probleme, sich sortieren, bewusst zurücknehmen und beruhigen,...)
    Inwiefern bevorzugte Beziehungsformen dabei allerdings eine negative oder positive Rolle spielen sollen, verstehe ich nicht so ganz.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Also in diesem speziellen Fall und wenn es um das Thema polyamouröse Beziehungen geht, spielt meiner Meinung nach ganz sicher auch das Thema Lust eine wesentliche Rolle.
    Das erscheint mir zu sehr auf Lust reduziert. Es ging um Liebesbeziehungen und nicht um irgendwelche Affären.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Insgesamt sind wir Menschen (also natürlich auch ich) ja doch recht stark von Lust und Unlustgefühlen/gedanken beeinflusst. Allerdings muss das jetzt ja nicht unbedingt mit Sexualität in Verbindung stehen. So gibt es eigentlich tagtäglich Situationen, in denen ich Lust, oder Unlust empfinde und damit konfrontiert bin. Lust kenne ich vor allem im Zusammenhang mit Süßigkeiten und Unlust macht sich nicht selten beim Anblick meiner Küche breit.
    Hier beschreibst du eine andere Form von Lust und Unlust, die unabhängig jeder Beziehungform wohl jedem bekannt sein dürfte.

    LG,
    Cato
    Geändert von Cato (05.05.2013 um 23:57 Uhr)

  6. #6
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    Zitat Zitat von Cato Beitrag anzeigen
    Dankeschön für deine Antwort!
    Bitteschön!

    Zitat Zitat von Cato Beitrag anzeigen
    So wie du es beschreibst werden es viele andere Menschen auch empfinden und sehen, auch polyamor lebende Personen können dazu in der Lage sein, denn sie empfinden ihre Werte und Lebensart gewiss auch nicht übergestülpt, sondern aus sich herauskommend.
    Und das ist für mich der springende Punkt bzgl. jedweden Wertes. Jesus hat das z.B. in der Bergpredigt ganz wunderbar verdeutlicht, indem er nicht nur die Handlung, das Tun als solches in den Mittelpunkt stellte, sondern vielmehr die dahinterliegende Gesinnung. Deshalb kommt es für ihn nicht erst dann zu einem Verstoß gegen ein Gebot, wenn es z.B. beim Thema Ehebruch tatsächlich zu einem Seitensprung kommt, sondern schon in dem Augenblick, wenn man einen anderen Menschen voller begehren anschaut: Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 20,14): »Du sollst nicht ehebrechen.« Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. (Matthäus 5, 27+28)

    Die Herzenshaltung des Menschen ist von ganz herausragender Bedeutung und da kann dann eine Kirche segnen, oder nicht, Gott schaut trotzdem das Herz des Menschen an. Was also die Kirche auch immer für Moralvorstellungen vorgeben mag, am Ende muss sich jeder Mensch vor Gott verantworten und deshalb halte ich es eben gerade nicht für notwendig, dass die Kirche zu polyamourösen Beziehungen ihren Segen geben muss, solange sie solche Menschen nicht aus der Gemeinschaft ausschließt. Und soweit mir bekannt ist, darf doch eigentlich jeder Mensch den Gottesdienst besuchen und niemand wird an der Kirchenpforte nach seinen Vorlieben, oder seinen Liebesbeziehungen befragt.

    Deshalb frage ich mich wie die Kirche sich denn verhalten soll? Was soll sie bzgl. dieses Themas machen? Was erwartet man denn da? Das auch drei Menschen einander heiraten können? Wie gesagt, ich verstehe das nicht.

    Zitat Zitat von Cato Beitrag anzeigen
    Polyamorie hinderte einen hierbei?
    Das kann ich nicht wissen. Ich kenne solche Beziehungen nicht.

    Zitat Zitat von Cato Beitrag anzeigen
    Was du hier schreibst ist mit und ohne Glauben möglich. Ohne Glauben finde ich Trost in anderen möglichen Umgangsweisen (Selbstgespräche, Gespräche mit anderen, ausdenken möglicher Lösungen für mögl. Probleme, sich sortieren, bewusst zurücknehmen und beruhigen,...)
    Ich habe ja auch nirgendwo behauptet, dass das nur im Glauben möglich sei. Ich habe lediglich auf Deine Frage an mich geantwortet, was einen Glauben kennzeichnet, der gleichzeitig das Leben entwirft. Und deshalb habe ich davon gechrieben, wie ich meinen Glauben erlebe und was er mir persönlich bedeutet.

    Zitat Zitat von Cato Beitrag anzeigen
    Inwiefern bevorzugte Beziehungsformen dabei allerdings eine negative oder positive Rolle spielen sollen, verstehe ich nicht so ganz.
    Weil der Glauben immer auch ganz wesentlich Einfluss auf unsere Beziehungen haben wird. Die mit Abstand meisten (christlich) gläubigen Menschen werden sich wohl an dem von der Bibel vermittelten Beziehungsverständnis orientieren und es dementsprechend positiv finden, wenn man in einer Zweierbeziehung einander treu ist und im Falle der Untreue würden sie das dann wohl als negativ erleben und Gewissensbisse bekommen.

    Zitat Zitat von Cato Beitrag anzeigen
    Das erscheint mir zu sehr auf Lust reduziert. Es ging um Liebesbeziehungen und nicht um irgendwelche Affären.
    Dann beschreibe doch bitte einmal eine solche Dreierbeziehung. Weil ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Wenn ich verliebt bin, dann dreht sich meine ganze Welt um diese eine Frau und andere interessieren mich in Sachen Beziehung dann überhaupt nicht. Ich will dann mit meiner Liebe zusammensein und mit ihr eine Beziehung gestalten. Gleichwohl kann ich dann auch für andere Frauen etwas empfinden, aber das wird trotz aller Verbundenheit und Liebe dann letztlich einfach Freundschaft sein und ist deshalb etwas anderes, als die Liebe zu meinem Partner.

    Es gibt eine ganze Palette von Frauen in meinem Leben von denen ich behaupten würde, dass ich sie liebe, aber diese Liebe ist auf der Ebene der Freundschaft angesiedelt. Die Liebe zu meinen Eltern, oder zu meiner Schwester ist dann wieder etwas anderes. Aber die Liebe zu meiner Partnerin ist nicht zuletzt deshalb noch einmal ganz anders, weil es dabei auch um Lust geht und eine ganz andere Nähe möglich ist, als zu den anderen Frauen und Männern die ich liebe. Deshalb gehe ich mal davon aus, dass polyamouröse Liebesbeziehungen ganz wesentlich von der Lust, vom Sex geprägt sind.

    Tante Wiki definiert jedenfalls Liebesbeziehung als ein (in aller Regel) sexuelles Verhältnis: http://de.wikipedia.org/wiki/Liebesbeziehung

    Und Polyamory definiert sie als Liebesbeziehung zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit, wobei allerdings nicht immer Sex im Spiel sein muss: http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamory

    Aber was ist denn dann in einer polyamourösen Beziehung ohne Sex der Unterschied zu Freundschaft? Ich habe z.B. 20 Jahre meines Lebens in zahlreichen WG's gelebt und dementsprechend nah und intensiv zu Frauen eine Beziehung gehabt, die zwar nicht meine Partnerin waren, die ich aber trotzdem freundschaftlich liebte. Habe ich dann etwa auch schon eine polyamouröse Beziehung gehabt und es nur nicht gemerkt?

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  7. #7
    Cato Gast

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen

    Die Herzenshaltung des Menschen ist von ganz herausragender Bedeutung und da kann dann eine Kirche segnen, oder nicht, Gott schaut trotzdem das Herz des Menschen an. Was also die Kirche auch immer für Moralvorstellungen vorgeben mag, am Ende muss sich jeder Mensch vor Gott verantworten und deshalb halte ich es eben gerade nicht für notwendig, dass die Kirche zu polyamourösen Beziehungen ihren Segen geben muss, solange sie solche Menschen nicht aus der Gemeinschaft ausschließt. Und soweit mir bekannt ist, darf doch eigentlich jeder Mensch den Gottesdienst besuchen und niemand wird an der Kirchenpforte nach seinen Vorlieben, oder seinen Liebesbeziehungen befragt.

    Deshalb frage ich mich wie die Kirche sich denn verhalten soll? Was soll sie bzgl. dieses Themas machen? Was erwartet man denn da? Das auch drei Menschen einander heiraten können? Wie gesagt, ich verstehe das nicht.
    Deine Antwort hat mich erheitert ;-), ja ich musste schmunzeln und gar lachen. Das ist u.a. der Sinn vom Diskutieren, dass man Diskussionsinhalte näher beleuchtet und hinterfragt. Es ist in der Tat ein ungewöhnlicher Gedanke, dass drei Menschen einander heiraten... Frau Wollrad wollte mit ihren Gedanken vermutlich nichts konkretes beschließen. Sie stand für mehr Toleranz ein, um Ausgrenzung zu vermeiden.
    Sie wollte aufzeigen, dass außergewöhnliche Lebensweisen mit christlichen Werten und auch umgekehrt christliche Werte mit außergewöhnlichen Lebensweisen vereinbar sein sollten.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen

    Ich habe ja auch nirgendwo behauptet, dass das nur im Glauben möglich sei. Ich habe lediglich auf Deine Frage an mich geantwortet, was einen Glauben kennzeichnet, der gleichzeitig das Leben entwirft. Und deshalb habe ich davon gechrieben, wie ich meinen Glauben erlebe und was er mir persönlich bedeutet.
    Ja, schon klar, hast du. Ich hatte den Eindruck, du wolltest das polyamor lebenden Menschen ob ihrer Lebensart absprechen und das fand ich komisch. Für deine Beschreibungen muss man ja nicht unbedingt monogam leben und denken, ist Monogamie keine notwendige Voraussetzung, vermute ich.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen

    Weil der Glauben immer auch ganz wesentlich Einfluss auf unsere Beziehungen haben wird. Die mit Abstand meisten (christlich) gläubigen Menschen werden sich wohl an dem von der Bibel vermittelten Beziehungsverständnis orientieren und es dementsprechend positiv finden, wenn man in einer Zweierbeziehung einander treu ist und im Falle der Untreue würden sie das dann wohl als negativ erleben und Gewissensbisse bekommen.
    In der Bibel allgemein gibt es unterschiedliche Beziehungsverständnisse. Du meintest hier explizit das Neue Testament oder?

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Dann beschreibe doch bitte einmal eine solche Dreierbeziehung. Weil ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Wenn ich verliebt bin, dann dreht sich meine ganze Welt um diese eine Frau und andere interessieren mich in Sachen Beziehung dann überhaupt nicht. Ich will dann mit meiner Liebe zusammensein und mit ihr eine Beziehung gestalten. Gleichwohl kann ich dann auch für andere Frauen etwas empfinden, aber das wird trotz aller Verbundenheit und Liebe dann letztlich einfach Freundschaft sein und ist deshalb etwas anderes, als die Liebe zu meinem Partner.
    Hm, ich hab' keine Erfahrung damit. Es gibt Internetseiten wo einiges darüber geschrieben steht. So hier http://www.polyamorie.de/definition-...online-50.html und schon nach grobem Überfliegen möcht ich dir zustimmen, es geht um mehrere liebevolle erotische Beziehungen, die mehr darstellen als Freundschaften.

    Die angestrebten Beziehungen sind langfristig, vertrauensvoll und schließen normalerweise Sexualität mit ein. Polyamorie ist mehr als Freundschaft, es wird hier von einem Austausch sexueller Energie mit mehr als einer Person ausgegangen.

    Mir bleibt dennoch wichtig: Nur weil ich etwas nicht nachvollziehen kann, möchte ich es anderen nicht absprechen.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen

    Es gibt eine ganze Palette von Frauen in meinem Leben von denen ich behaupten würde, dass ich sie liebe, aber diese Liebe ist auf der Ebene der Freundschaft angesiedelt. Die Liebe zu meinen Eltern, oder zu meiner Schwester ist dann wieder etwas anderes. Aber die Liebe zu meiner Partnerin ist nicht zuletzt deshalb noch einmal ganz anders, weil es dabei auch um Lust geht und eine ganz andere Nähe möglich ist, als zu den anderen Frauen und Männern die ich liebe. Deshalb gehe ich mal davon aus, dass polyamouröse Liebesbeziehungen ganz wesentlich von der Lust, vom Sex geprägt sind.
    Ok, ich stimme dir zu, es muss einen Unterschied zur Freundschaft geben und der liegt in der sexuellen Nähe, die in polyamoren Beziehungen wie in klassischen Zweierbeziehungen gelebt wird.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen

    Tante Wiki definiert jedenfalls Liebesbeziehung als ein (in aller Regel) sexuelles Verhältnis: http://de.wikipedia.org/wiki/Liebesbeziehung
    Ja, so ganzheitlich eben und da gehört körperliche Nähe dazu.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen

    nd Polyamory definiert sie als Liebesbeziehung zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit, wobei allerdings nicht immer Sex im Spiel sein muss: http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamory
    Wobei im Link oben was von Austausch sexueller Energie steht

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen

    Aber was ist denn dann in einer polyamourösen Beziehung ohne Sex der Unterschied zu Freundschaft?
    Platonische Liebe ;-)

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen

    Ich habe z.B. 20 Jahre meines Lebens in zahlreichen WG's gelebt und dementsprechend nah und intensiv zu Frauen eine Beziehung gehabt, die zwar nicht meine Partnerin waren, die ich aber trotzdem freundschaftlich liebte. Habe ich dann etwa auch schon eine polyamouröse Beziehung gehabt und es nur nicht gemerkt?
    *lach* - herrlich, dieses Thema hier lässt dich mehr über dich erfahren :-). Dann bist du ja ein gutes Beispiel dafür, dass polyamoröse Beziehungen das Glaubensleben nicht beeinträchtigen müssen.


 

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