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  1. #241
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    Zitat Zitat von Seleiah Beitrag anzeigen
    Die philosophen der trinitaet haben sich das durchaus aus den fingern gesaugt, sie haben einfach Zeus-Hades-Poseidon mit Gott-Jesus-Heiligergeist ersetzt, woher sonst kaeme das denn wenn nicht aus dem hellenistischem einfluss?
    Eine Dreiheit Zeus-Hades-Poseidon gab es überhaupt nicht. Wenn schon, dann eine Zwölfheit, nämlich die zwölf olympischen Götter - und zu denen gehörte Hades nicht einmal. Und schon gar nicht wurden die griechischen Götter als EIN Wesen begriffen.

    Zitat Zitat von Seleiah Beitrag anzeigen
    Tatsache ist auch, in der trinitaet gings anfangs nicht darum dass Jesus = Gott ist, sondern dass Jesus EIN Gott ist. Dass die Roemer etwas goettliches, oder goetter in nicht nur Jesus und Gott selber, sondern auch Engeln sahen zeigt der Heiligenschein, schliesslich ist es das Symbol der Sonnengottheit, also etwas uebergeordnetem - die Roemer mussten ja anfangs ihren Polytheismus irgendwie konform mit dem Urchristentum bringen
    Das ist keine Tatsache. Die Römer haben doch nicht versucht, ihren Polytheismus an das Christentum anzupassen!
    Und mit Heiligenschein wurden auch Kaiser abgebildet - und zwar schon zu Lebzeiten, vor ihrer Vergöttlichung.

  2. #242

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    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    naja, das kannman so nicht sagen, hatte sich das "Christusverständnis" in den ersten Jahrhunderten immer wieder gewandelt und hat sich im extremen dogmatisiert.


    Es zeigt, dass diese Lehre durch "Philosophen" und andere entstanden ist, keineswegs eine Lehre von Jesus war, und Jesus nirgends verlangte, dass man solches ersonnenes glauben muss.


    Alef
    In diesem Punkt (Trinitätsdogma keine Lehre von Jesus) scheinen wir uns wenigstens einig zu sein, lieber Alef. Ebenso, dass das Christusverständnis kontinuierlich verändert wurde.

    Ich denke öfters, dass Jesus am Jordan hätte umkehren können, statt die gefahrenvolle Aufklärungskampagne anzugehen, seinen jüdischen Glaubensgeschwistern reinen Wein darüber einzuschenken, wie Gott wirklich ist.

    Gruss starangel

  3. #243

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    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Eine Dreiheit Zeus-Hades-Poseidon gab es überhaupt nicht. Wenn schon, dann eine Zwölfheit, nämlich die zwölf olympischen Götter - und zu denen gehörte Hades nicht einmal. Und schon gar nicht wurden die griechischen Götter als EIN Wesen begriffen.
    Doch, die dreiheit gab es lol

  4. #244
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    Worauf stützt sich Deine Behauptung?

    So etwas wie eine Göttertrias gab es nur bei den Römern, nämlich Jupiter, Juno und Minerva. Aber auch die wurden nicht als ein Wesen begriffen.

  5. #245

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    Zitat Zitat von Blood_Raven Beitrag anzeigen
    Worauf stützt sich Deine Behauptung?

    So etwas wie eine Göttertrias gab es nur bei den Römern, nämlich Jupiter, Juno und Minerva. Aber auch die wurden nicht als ein Wesen begriffen.
    Du meinst, die einzige Goettertria der damaligen geschichte? Oder im UMkreis? Die Aegyptern hatten auch ihre Trinitaet, ihre ehemalige Achtheit, danach ihre Neunheit, bis man Ra zum hauptgott ernannte.. War nicht anders mit den Griechen

  6. #246
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    Nein, ich meinte, worauf sich Deine Behauptung stützt, dass die Griechen vorrangig Zeus, Poseidon und Hades als Trias verehrt hätten.

  7. #247

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    Wir haben schon so viele Threads zum Thema Dreieinigkeit, es dürfte schon zum Buch reichen....

    Fakt ist, dass das Wesen eines trinitaren Gottes sehr alt ist und auch - ja gerade von den Philosophen der hellenistischen Epoche aufgegriffen wurde und zu einem Glaubensmodell weiterentwickelt wurde. Plotin lehrt: „Der Grund allen Seins ist das eine, zugleich das Urgute und Urschöne, jenseits des Denkens, aber von reiner Aktualität. Aus ihm emanieren im Schritt einer Dreieinigkeit Geist, geistige Seinswirklichkeit und geistige Schau, in Wahrheit ein Geist, der Anteil hat sowohl an dem Einen als auch an der nächsten Emanationsstufe, der Seele“. Seine Dreieinigkeitsformel: „Das Eine, dessen Abbild und dessen Geist“; war die Begründung der später entwickelten Dreieinigkeit des Christentums. Die Dreieinigkeitsformel des Plotin war allerdings keine Neuschöpfung des Neuplatonismus sondern ist ältestes hellenistisches Glaubensgut. So setzte bereits Xenokrates (um 396 v.Ch.) eine Dreieinigkeit an die Spitze des Weltganzen. Aristoteles (384-322 v.Ch.), der besonders im Christentum größte Verehrung genießt, erklärte: „Die Dreiheit ist die Zahl des Ganzen, insofern sie Anfang, Mitte und Ende umschließt“. Martial (ca.40-102 n.Ch.) sah in Hermas den Trismegistos, den dreimal großen Hermas, der allein ganz und dreimal einer ist. Man könnte die Liste ohne Probleme weiterführen, um deutlich aufzuzeigen wessen Geistes Kind sich in Dreieinigkeitsformeln widerspiegelt.


    Wenn man sich die trinitarischen Ergüsse der alten Kirchenväter anschaut, dann sieht man deutlich, wie um Erklärungsmodelle für eine entsprechende Theologie gerungen wurde.

    Um 200 n.Ch. wurde die erste große Schlacht auf diesem Feld geschlagen. Streit entbrannte zwischen den dynamistischen und modalistischen Monarchianismus.
    Die Dynamisten vertraten die Meinung; Christus sei ein wirklicher - normaler Mensch gewesen, der nur eine göttliche Kraft in sich trug und von Gott adoptiert wurde. Die Modalisten glaubten hingegen; Christus sei eine besondere Erscheinungsform Gottes (was hier schon leicht auf die Zweieinigkeit anspielt), wobei sie im Leiden Jesu auch das Leiden Gottes sehen - wenn Jesus leidet, leidet natürlich auch Gott. Besonders in Rom fanden sich viele Anhänger dieser Thesen, wo im vorderen Orient diese Ansichten radikal abgelehnt wurden. Noch schien es unvorstellbar zu sein Jesus göttliche Attribute anzuheften. Eine dritte Form gesellte sich durch Sabellios aus Kyrene (um 200) dazu, der besonders die griechische Form der Diatriebe (fiktive Form der griechischen Theaterspielkunst im Monologszenarium) verwand, indem er die Vielfalt Gottes als die drei Schauspielmasken Gottes definierte, die er sich je nach Belieben aufsetzen kann.

    Die entscheidende Weiterentwicklung der christlichen Theologie geschah durch die Auseinandersetzung mit dem Neuplatonismus. Im Neuplatonismus wird nicht nur das Baugerüst der christlichen Dreieinigkeitslehre vorgelegt, nein sie wird in Wesen und Gestalt fast gänzlich übernommen.

    So tritt z.B. um 200 Titus Flavius Clemens (gest. 215) in Alexandrien auf. Er war wohl ursprünglich aus Athen, ein guter Schüler der stoischen und platonischen Philosophenschulen Athens, viel belesen und ein vorzüglicher Kenner der hellenistischen Geisteswelt. Seine Berufung sah er darin, das Christentum aus seinem „primitiven - intellektuellen, schwärmerischen und apokalyptischen“ Gefüge zu reißen. Jesus ist ihm der gottgesandte pädagogische Logos. Der erste Teil seiner pädagogischen Leitlinien für ein neues Christentum - der Protreptikos, ist eine einführende Schrift für ein gebildetes platonisiertes Christentum, die deutlich den Unterschied zwischen einfachem gläubigen Volk und gebildeten Gläubigen hervorhebt, gleichwohl in der Theorie kein Unterschied besteht, was das Ansehen betrifft, wohl aber im Glauben. Seine zweite Schrift - der Paidagogos, ist ein einziges Zitatenwerk von stoischen Ethikern –insbesondere von Musonius Rufius, die den Christenmenschen dazu animieren soll endlich eine positive Haltung gegenüber den Zivilisationsgütern der Antike einzunehmen. Der dritte Teil - der Stromateis, ist nun gänzlich eine reine hellenistische Zitatensammlung aus allen Schichten der Philosophie und Dichtkunst, die der Beweisführung der Legitimität christlicher Bildung und Erziehung dient, da sie auf der griechische Philosophie beruht. Die Bemühungen Clemens blieben nicht ohne Kritik aber auch nicht ohne Erfolg. Gebildete hellenistische Kreise zog es nun interessiert zum Christentum hin, gleichwohl nicht zuletzt mit dem Ziel einer ernsthaften philosophischen Auseinandersetzung. Plotin selbst kam nicht umhin sich mit dem Christentum auseinanderzusetzen, da man ja mit seinen Schriften die Richtigkeit der christlichen Lehre zu beweisen suchte. Er selbst empfand die Art und Weise der christlichen Theophilosophie als „barbarische Verdrehung platonischen Lehrgutes”.

    Der größte christliche Gelehrte, von dem das Christentum bis in unsere Zeit zehrt und der dem Christentum einen klaren theologischen Weg wies, war Origenes (um 185 nach 251). Er selbst später von der Kirche als Ketzer verworfen (399, endgültig dann 543), machte kein Geheimnis daraus den Neuplatonismus zum neuen Glaubensmodel der Christenheit umzuprägen. Das Wesen seiner Theologie beschreibt Carl Schneider so: christlich-neuplatonische Synthese; Gott, zugleich das neuplatonische reine Sein und der biblische Schöpfer, schafft aus Güte die ewige Welt der Ideen und Seelen, aber infolge eines präexistenten Falles werden die Seelen zum Zweck der Erziehung in den Kerker des Leibes gebannt. Als Erzieher sendet Gott den ihm wesensgleichen Logos, den er ewig mit sich selbst zeugt, der als Mittler zum Menschen herabsteigt und den Menschen mit Hilfe des ihm wesensgleichen Geistes zur Erkenntnis der letzten göttlichen Wahrheit auf einem langen und schweren Erziehungsweg führen will (Propy., Bd.4 S. 466).
    In engster Anlehnung an Ammonios Sakkas, der auf dem Timaos Platons fußte, hatte Origenes mit Hilfe biblischer Interpretation eine Dreigliederung Gottes gelehrt und das Verhältnis der drei göttlichen Teilganzen zueinander als Humoousios, was etwa - von gleicher geistiger Substanz - bedeutet, bezeichnet - was ihn leicht in die Nähe Tertullians versetzt. Entscheidend war vor allem, dass der Logos Christus gleichen Wesens mit dem Weltenschöpfer und Vatergott, also nicht etwa sein Geschöpf oder das bloße Gefäß seiner Offenbarung sei. Allerdings lehrt Origenes ebenso wie Tertullian und andere, dass bei aller Gleichheit der Sohn geringer als der Vater, der Logos höher als der Heilige Geist sei. Diesen scheinbaren Widerspruch erklärt Origenes so: Wenn der Logos aus Gott ausgeht, dann ist er zwar wesensgleich mit Gott, aber trotzdem weniger als Gott, der ja alles umfaßt. Gleiches bezieht er auf den Heiligen Geist. Die Menschlichkeit Jesu spielt für ihn keine Rolle da sie nur Schein ist. Das war Hellenismus in neuplatonischer Anwendung pur. Das, das längst nicht mehr christlich war, wurde im ausgehenden dritten Jahrhundert von der exegetischen Bibelschule Antiochiens unter Lucian klar erkannt. Doch ging es Origenes bei seinen theologische Ausführungen auch nicht wesentlich um biblische Aussagen, was deutlich an seinen Aussagen über das A.T. wird, wo er z.B. feststellt: Ein Christ, der das A.T. wörtlich verstehe, müsse “erröten” angesichts der so viel „feineren und vernünftiger” wirkenden Menschengesetze, etwa der Römer oder Athener (Orig. Lev.5/1; Num. hom.26; de princ. 4/14; Homil. Josua 15/1; c.Cels.5/33,8/73; etc.).

    Tertullians Trinitätsverständnis war bei aller Verachtung für die Philosophie, nicht weniger philosophisch wie das von Origenes. Tertullian, in seiner Theologie oft sehr widersprüchlich, sieht Gott vom Sohn unterschieden, da der Sohn in einer Zeit entstanden ist (also nicht von Ewigkeit her), hingegen der Vater ewiglich ist. Somit ist der Sohn dem Vater untergeordnet. Des Weiteren führt er noch den Heiligen Geist an, dem aber keine definierbare Rolle zugeschrieben wird. Tertullian führt eine neue Begriffswelt ein, die seine Trinitas erklären soll - Substanz und Person - eine Wesensart, drei Personen. Damit stellte Tertullian eine Formel auf, die, die spätere, von ihm so bekämpfte katholische Kirche, übernehmen wird, doch dessen Inhalt sie neu ausgestaltet.

    Zum nächsten großen innerkirchlichen Eklat sollte es aber erst ca. 320 unter dem Diakon Arius in Alexandrien kommen, der auf der Basis des N.T. erklärte: „Christus kommt eine Wesensgleichheit mit Gott nicht zu, da er nicht ewig, sondern ein Geschöpf, freilich das vornehmste des höchsten Gottes, sei” (Athan. de incarn. et c. Arian. 8. Lthk. A. I 673f.; Epiphan. haer. 69,3 ff.; Euseb.V.C. 2,61; etc. ). Hintergrund war das Konzil von Nicäa und die Verkündigung des konstantinschen Glaubensbekenntnisses.
    Nach dem Tod Konstantins, der sich bemerkenswerter Weise kurz vor seinem Tod hat taufen lassen und dies nach - arianischen Ritus(!), er glaubte nämlich selbst auch nicht an das Bekenntnis, das er verkündete, hat sein Sohn Konstantius den Spieß einfach umgekehrt und die arianische Theologie zur Rechtmäßigkeit erklärt. Sie wurde nun per Kaisererlaß zur gültigen Theologie der Ostkirche und ebenso der katholischen Kirche Roms. Das Konzil von Nicäa mit dem Trinitätsdogma wurde als Ketzerglaube verworfen. Die christliche Welt war durch Konstantius arianisch geworden und man höre und staune mit welcher Begründung die Kirche dieses neue Glaubensbekenntnis, das eine Wesenseinheit zwischen Gott und Jesus nicht einmal mehr erwähnt, auf der Synode von Seleukia, annimmt: Auf deinen Befehl, haben wir das Bekenntnis unterschrieben, beglückt, durch dich über den Glauben belehrt worden zu sein (Athan. ep. ad Afros 3; Theod. h.e. 2/18; etc.). Dazu ein Artikel von Karl Heinz Deschner: „Man sieht , daß die Bischöfe, hundertweise, von Mal zu Mal abspringen, ihre heiligste Überzeugung verraten, daß es ihnen, schon oft belegt, weit weniger um ihren Glauben geht, als um ihren Stuhl. Wie sich in Arles (353) und Mailand (355) so gut wie alle dem kaiserlichen Willen folgten, so unterzeichneten sie auch 359 in Rimini und Seleukia ein arianisches Bekenntnis. Kaum aber war Konstantius gestorben, proklamierten die in Rimini abgefallen Prälaten von Illyricum und Italien wieder die nicaenische Konfession, während die gallischen schon 360 in Paris ihre Unterschriften widerrufen hatten und als Athanasius am 21. Februar 362 erneut Alexandrien heimsucht, bald darauf seine „Friedenssynode“ hält und den Arianern, falls sie der Ketzerei abschwören, zum Nicaenum sich bekennen, den Verbleib auf ihren Sitzen garantiert, da werden hunderte von Bischöfen wieder katholisch; die Anführer freilich, die mit List, so Bischof Liberius, das Licht zur Finsternis und die Finsternis zum Licht zu machen suchten, verlieren ihre Stühle. Auch der wendige Akazius, der eben noch 360 mit dem Beifall des Kaiser Konstantius zu den Arianern überging, sprang sofort wieder ab, als Kaiser Jovian die nicaenische Lehre zu bevorzugen begann (Krim.Gesch.d.Chr.Bd.1).“

    Um endgültig und in aller Entschiedenheit, dieses Thema vom Tisch zu fegen, erläßt Kaiser Theodosius (379-395) im Jahre 325 eine neue Trinitätslehre, die auf das Konzil von Nizäa aufbaut aber weit über dieses hinausgeht. Zugleich erhebt er die katholische Kirche zur Staatsreligion. Ohne irgendeine bischöfliche Instanz zu befragen, erläßt Theodosius dieses Gesetz, das er später mit aller Härte und Gewalt durchsetzen wird. Insbesondere die Arianer werden auf schärfste verfolgt. Dieser Erlaß wird zum obersten Kirchengesetz erhoben und zum Glaubensbekenntnis der katholischen Kirche: Alle Völker, über die wir ein mildes, gnädiges Regiment führen, sollen, das ist unser Wille, die Religion annehmen, die der göttliche Apostel Petrus den Römern gepredigt hat, und der, wie wir sehen, auch Bischof Damasus von Rom sich anschließt, sowie Petrus, der Bischof von Alexandria, ein Mann von apostolischer Heiligkeit; wir meinen damit, daß wir nach der apostolischen Predigt und der evangelischen Lehre eine Gottheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes in gleicher Majestät und gütiger Dreieinigkeit im Glauben annehmen. Wer dieses Gesetz befolgt, soll den Namen eines katholischen Christen führen; die anderen aber, die wir für kopflos und verkehrt erklären, sollen die Schmach ketzerischer Lehre tragen. Ihre Versammlungshäuser dürfen nicht Kirchen genannt werden; sie selbst aber unterliegen der göttlichen Strafe, dann aber auch der, die wir nach dem Willen Gottes zu verhängen uns entschließen.(Cod. Just.1,1,1; Cod. Theod. 16/2,25)
    Das war wiederum neu und sensationell. Sprach Konstantin noch von einer Wesensgleichheit zwischen Jesus und Gott, erweitert sich dieser Tatbestand nun auch auf den Heiligen Geist aus.

    Der Kaiser selbst noch nicht getauft, ja selbst nicht katholisch, erlässt das Glaubensbekenntnis für die Christenheit und setzt sich an die Spitze der Kirche. Theodosius, der selbst ein sehr grausamer Herrscher war, sogar regelrechte Massaker verübte (z.B. im Jahre 390, ließ er in einem Theater in Thessalonich tausende Bürger der Stadt wegen eines Aufstandes und Ungehorsam ermorden), ließ keinen Zweifel daran, wer nun das Sagen hatte. Er setzte Bischöfe ab und ihm Gehorsame ein. Ja selbst sein Selbstverständnis war einzigartig. So verlangte er von seinen Soldaten einen Treueid auf die Trinität und ebenso den Schwur dazu, ihn - den Kaiser ebenso zu lieben wie Gott und ihn auch so zu ehren. Deutlicher wird noch der Militärschriftsteller und Christ Vegetius, der folgendes über Theodosius zu berichten weiß: Wenn der Kaiser den Namen Augustus empfangen hat, schuldet man ihm wie einem gegenwärtigen und leibhaftigen Gott Treue und Gehorsam und rastlosen Dienst (Vegetius, Epitoma rei militaris 2/4). Das spricht für sich selbst und für Theodosius, der von der Kirche der Große genannt wird, weil er das Christentum zur Staatsreligion erhob.
    Doch zurück zum Glaubensbekenntnis.

    Vorerst schien per Kaisererlass Ruhe in die Christologie eingekehrt zu sein. Doch ein solches Glaubensbekenntnis warf viele Fragen auf. Die wichtigste stellte sich nun nach der Natur Jesu. War er nun zu Lebzeiten Mensch oder Gott, war er nur Gott, oder war er ein Gottmensch oder was auch immer? Wohl war durch dieses Glaubensbekenntnis das Verhältnis von Gott zum Logos und zum Geist bestimmt, aber eine Lücke war geblieben: Wie verhielt sich der göttliche Logos zum Menschen Jesus der Evangelien, bei dem man nur schwer leugnen konnte, dass er nur allzu menschlich war und sich somit ganz wesentlich von Gott unterscheidet (schlafen, essen, etc.). Carl Schneider schreibt zu dieser Thematik: „War der in der Geschichte und im Fleisch erschienene Jesus Christus ein gottmenschliches Wesen, das sich mit der menschlichen Natur nicht vergleichen ließ, oder war er ein wirklicher Mensch von echt menschlicher Natürlichkeit, in dem die göttliche Natur nur wie in einem Tempel wohnte.

    Der große Kampf um die zwei Naturen Christi wurde von den Dyophysiten - Stoiker, und die um die eine Natur Christi von den Monophysiten - Platoniker, vertreten. Im Endeffekt treffen wir bei dieser Fragestellung auf einen alten Geisteskampf zwischen Platonismus und Stoa im Christentum.
    Folgt man den stoischen Rationalisten, so war Jesus die Logosnatur, die sich in einem bestimmten Menschen niedergelassen hat und diesen erzieht, was endgültig zur Erhöhung des wirklichen Menschen Jesus Christus führt (Theodor von Mopsuestia).
    Folgt man den Argumentationen der Platoniker, so ist die Logosnatur und die Menschennatur immer dieselbe wirkliche Einheit, auch da, wo sie als Zweiheit erscheinen. Der göttliche Logos ist aus zwei Naturen und doch einer (Cyrill von Alexandrien).
    Die nächste Problematik, die sich insbesondere aus der platonischen Sichtweise ergibt, ist die Frage, wie kann ein göttlicher Logos Mensch werden, bzw. wie kann dieser Logos vom Menschen ausgehen? Für die Neuplatoniker, origenischer Theologie war diese Frage leicht zu beantworten: Jesus Christus als göttlicher Logos von einem Menschen - der Maria geboren, nicht auf natürliche Art und Weise, sondern auf dem Wege einer göttlichen Zeugung. Vorbilder sahen sie dabei insbesondere im Isis- und Mithraskult, wo jeweils durch eine Gottesmutter ein göttlicher Logos auf dem Wege einer geistigen Jungfrauengeburt gezeugt wurde. Diese Sichtweise viel besonders beim einfachen Volk auf sehr fruchtbaren Boden, waren doch gerade diese Kulte weit über die Grenzen des Imperiums bei allen Völkern überaus beliebt. Das rief die Dyophysten zum energischen Widerstand auf. So sagt Bischof Nestorius von Konstantinopel 428 klar und deutlich: „Die Gottesmutter Maria sei nichts anderes als eine heidnische Muttergöttin, die Maria des NT. sei ein normaler Mensch und habe nichts anderes als einen Menschen geboren". Ein klärendes Konzil in Ephesos ( der einstigen Hochburg des Artemis-Isiskultes) schlug für die Anhänger der Dyophysten fehl, Maria wurde - insbesondere durch den Einfluß der Frauen am kaiserlichen Hof - zur Mutter Gottes erklärt. Insbesondere die letzten Anhänger eines immer noch tragbaren „Biblizismus“ lehnten eine Jungfrauengeburt inklusive einer Muttergottes radikal ab und wandten sich gegen die Kirche (nestorianische Bewegung).

    In der Reichskirche schwelte allerdings der Konflikt weiter zwischen den beiden Philosophengruppen, der darin eskalierte, das sich auf verschiedenen Synoden (Konstantinopel 448, Ephesos 449) nicht nur geprügelt sondern auch gemordet wurde.
    Entgültig wurde auf der Synode von Chalkedon (451) ein Bekenntnis formuliert:
    „Christus ist einer in zwei Naturen, die nicht zusammengegossen, nicht ineinander wandelbar, nicht getrennt und nicht auseinander reißbar sind". Damit siegte der Neuplatonismus im Christentum endgültig.


    Absalom

  8. #248

    Standard Es ist ganz einfach

    Lieber Absalom,

    Jesus sagt, dass selbst kleine Kinder den Glauben und die Bibel verstehen können. Nimm Jesus an, dann wirst du gerettet. Und ja, Gott hat seinen eigenen Sohn gesandt, damit Er ein Opfer dafür bringe, dass wir alle von unserer Schuld befreit werden können. Je komplizierter wir über die Bibel sprechen, desto mehr verliert sie bei uns ihre Kraft. Man kann sie nur glauben. Und das geht nur im Paket. Irgendwelche Konzile und menschliche Streitigkeiten über die Bibel müssen sich an der Bibel selbst messen lassen, nicht umgekehrt. Daher konnte Martin Luther mit vollem Recht sagen: Ich stehe hier, und kann nicht anders!

  9. #249

    Standard

    Fakt ist die Bibel ist nicht einfach zu verstehen, fakt ist es ist einfach zu sagen dass man sie einfach hinnehmen soll. Jeder kann fuer sich natuerlich entscheiden was jetzt das beste ist

  10. #250
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    Standard

    Christ

    Nein, Jesus sagte solches nicht, wie du es hier darstellst, dass die Kinder die Bibel verstehen können. Weiter gab es da nicht mal ein NT, also die "Bibel" wäre dann sozusagen die Tenach, jüdisch und keine spätere christliche Lehre....


 

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