Wenn man Jesus betrachtet und seine Geschichte liest (Evangelien - nur dort ist diese "ausführlich" beschrieben), darf man nicht die "Zeit" vergessen in der dies geschah. Vor 2000 Jahren in Israel unter römischer Herrschaft.

So kam eins zum andern, denn ich merkte immer mehr, dass Jesus eigentlich Torah lehrte und selbst aus der mündlichen Überlieferung zitierte und auch manches wieder ins rechte Licht rückte. Allmählich tat sich für mich eine neue Welt auf.
Dieser Wiederspruch hatte mich auch erst verwirrt, bis auch ich erkannte, das Jesus Dinge klar stellte, die seit der Gesetzgebung am Sinai aus dem Ruder gelaufen sind.

"Auge um Auge - Zahn um Zahn" = Wiedergutmachung mutierte zur Rache.

Doch Gott sagt im 5. Mose (bitte korregieren wenn falsch)

"Die Rache ist mein"

Genau diese "Verwandelung" des Verständnisses von "Auge um Auge - Zahn um Zahn" von Wiedergutmachung zur Rache, sagte er frei heraus. Tja, die damaligen "Pharisäer" reagierten dann genau wie es auch heutige Menschen tun mit Frust und Ärger (Will der uns belehren?).
Immerhin hatte er 30 Jahre mitten unter ihnen gelebt und gearbeitet und daher sehr gut den Blick bekommen für die damaligen Verhältnisse zu der Zeit und dem wie es sein sollte. Wobei sich die Natur des Menschen nicht sonderlich verändert hat (Hass, Streit, Mord, Gier ....), deswegen sind die Reden Jesus genauso aktuell im Inhalt wie damals. Doch letzlich war das nur Vorbereitung für das Nachfolgende.

Lange Zeit hatte ich damit zu kämpfen, doch irgendwann begriff ich die "scheinbaren" Wiedersprüche der Aussagen vom NT als eine Einheit. Lässt man sich auf dies ein, stimmen die Aussagen sehr wohl überein, das Jesus Gott und Menschensohn ist.

Jesus ist nicht nur "Gottes Sohn" oder nur "Menschen Sohn", sondern beides. Wie genau das geht kann nur Gott beantworten.

Jesus war/ist also sowohl Gott als auch Mensch. Denn sonst wäre es nicht Gerecht zu verlangen wir sollen uns gottesfürchtig Verhalten. Der Mensch ist nun mal sündig und Gott ist heilig. Doch überall steht geschrieben, mehr oder weniger ausführlich, das Gott Sünde hasst, sie ist ihm ein Greul. Wie kann nun ein Mensch der gesündigt hat je diese Trennung überwinden, wenn nicht Gott den entscheidenen Schritt macht um diese Trennung aufzuheben ohne sich selbst zu verraten? Doch Gott der Gerecht ist ist gnädig? Jedoch wie passen Gnade (unverdiente Gunst) und Gerechtigkeit zusammen.

Es geht nur wenn der "Ausgleich" also der Zeitpunkt für die Erfüllung der Gerechtigkeit zu einem anderen Zeitpunkt stattfindet als die Tat die diese Sünde und damit die Bestrafung (Vollzug der Gerechtigkeit) auslöste (umgspr. Galgenfrist = Gnadenzeit). Deshalb leben die Menschen überhaupt noch. Gott hat seinen Zeitpunkt für die Ausübung der Gerechtigkeit "verschoben" und nicht im Moment der Tat wirken lassen.

Wie passt da jetzt Jesus rein?

Ganz einfach, da die Welt gefallen ist, sind auch alle "Geschöpfe" auf ihr gefallen. Doch mit "beschmutztem" Geld kann man nicht ehrlich eine "berechtigte" Rechnung bezahlen (Opfer).

Gott gab Jesus die Vollmacht als Mensch (Gott bestimmt was geschieht) in dem er ihn selbst zeugte
(Jungfraugeburt durch den Heiligen Geist - "du kanntes mich schon vor Grundlegung der Welt". Jesus ist Teil Gottes schon immer gewesen, daran hatte sich mit seiner Geburt als Mensch nichts geändert.)
und machte ihn damit zu einem Teil von sich selbst. Deshalb stimmt es wenn Jesus sowohl als Gott, als auch Gottes Sohn oder auch Menschen Sohn benannt wird. Doch durch seine Natur als Mensch (Maria ist die Mutter) ist er in einem menschlichem Körper geboren.

Da er Sündlos war/ist, auf Grund seiner göttlichen Natur, aber nicht Gott im Sinne von Allmächtig, Allwissend oder Allgegenwärtig (Jesus reiste herum), war er das "perfekte" Opfer um endlich seiner (Gottes) Gerechtigkeit genüge zu tun. Das Jesus nicht "verdonnert wurde zu sterben", steht am deutlichsten im Berichtsteil über den Garten Gethsemane drin. Deshalb ist es falsch zu sagen Gott tötete Gott. Denn nicht Gott hat Gott getötet. Sondern Jesus hat freiwillig die Strafe auf sich genommen, die jeder selbst trägt. Jesus ist als Mensch und Gott geboren worden, doch nur der Mensch Jesus ist den Sündentod gestorben.
Da Gott heilig ist, kann Gott nicht Sündigen, deshalb kann Gott auch nicht den Sündentod sterben. Also kann Gott nicht Gott getötet haben um sich selbst zu Rechtfertigen.
Außerdem, hat Gott schon sehr oft bei sich selbst geschworen, also kann er doch sich selbst auch ein Opfer schaffen?

Gott hatte ja schon öfters in der biblischen Geschichte ungewöhnliche Wege um zum Ziel gekommen.

"das Schwache habe ich mir erwählt und das Kluge habe ich verworfen."

Das Gericht, findet wenn man so will 2x statt, obwohl es für jeden einzelnen selbst nur einmal stattfindet.

Wer an Jesus glaubt und glaubt, das Jesus für seine (meine, die Jesus auf sich lud) Sünden Gottes Zorn schon getragen hatte (vor 2000 Jahren) der wird das Gericht der Welt (2. Tod) nie sehen, weil für ihn ein Stellvertreter die Strafe übernommen hat.
Alle Anderen (niemand wird ja gezwungen) sehen das Gericht, das Jesus schon erlitten hat.
Das jede Entscheidung Konsequenzen hat, sehe ich doch an der "Erwählung" Abram. "Weil er Gott geglaubt hat wurde ihm das zur Gerechtigkeit gerechnet"
Wobei hier die Folge eine positive war.

Bitte seht dies nur als ein Versuch der Erklärung an und deutet bitte nichts anderes hinein.
Da auch ich nur Brüchstücke des ganzen erkennen kann, bitte ich Logikfehler zu entschuldigen, denn ich nehme mir nicht das Recht heraus die "absolute" Wahrheit zu kennen.