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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Isaak Gast

    Standard

    Shalom Helo,

    ich erfreue mich einem Empfinden und zwar dass trotz unterschiedlichen Voraussetzungen und Ausgangspunkten dennoch zwei Willen zum gegenseitigen Begreifen zu spüren sind.

    Das Leben in Israel ist vielleicht für Jeden irgendwie anders als wenn man eben wo anders leben würde. Dass allerdings der jüdische Glaube in Israel leichter für Juden lebbar wäre, das kann ich selbst nicht einseitig beantworten. Es kommt sicher auch für Juden darauf an was sie unter Israel verstehen und empfinden und welchen Teil vom vielfältigen Israel sie ihre Liebe und Aufmerksamkeit schenken oder eben einfach so da leben. Israel kann wie eine Geliebte gelebt werden, welche ihren Schmuck nach der Hochzeitsnacht abgelegt hat. Fern von ihr kann man nicht ohne sie sein und vergeht in Sehnsucht nach ihr. Nahe in und bei ihr, feiert man berauscht und ärgert sich des Alltages und wegen so manchem Nachbarn.

    Du fragst, was der Sinn des Judentums sei? Was ist der Sinn einer Träne und des sonderbarem Gefühles im Herzen dazu, wenn man Lacht oder weint? Ist es Liebe?

    Ich habe palästinensisch islamische Freunde und als ich mit einen von ihnen aus Bet Lechem nach Jeruschalajim fahren wollte, wollten wir auch den Checkpoint Bet Lechem 300 passieren. Einer unserer Soldaten riss die Papiere aus den Händen meines Freundes und schaute mich missgelaunt, schwer gereizt an und er zitierte, während er die Papiere anstarrte und zu mir blickte, Mi, 4,13 „Steh auf und drisch, o Tochter Zion! Denn eisern mache ich dein Horn und ehern mache ich deine Hufe dass du viele Völker zermalmest und MIR zubannest ihren Gewinn, ihr Vermögen dem Herrn aller Erde.“ Ich machte Anstalten aufzustehen, um das Auto zu verlassen und unser Soldat schrie hysterisch, mit der Waffe auf meinen Freund zielend, dass ich auf keinen Fall das Auto verlassen sollte und mein Freund hielt mich ängstlich am Ärmel fest. Aber ich lächelte schwer bemüht, mit Tränen im Auge und ging hinaus, schob sanft und vorsichtig den Waffenlauf auf mein Herz zu und dann dem jüdischen Boden entgegen, umarmte unseren, zu allem bereiten, Soldaten und glaubte dabei sein zitterndes Herz spüren zu können. Ich flüsterte ihm ins Ohr, Psalm 87,5 „Von Zion wird aber gesprochen: „Mann für Mann ist in ihr geboren, selber aufrecht hält sie der Höchste.““ Unser Soldat stieß mich von sich und hob an auf mich zu zielen und unterbrach aber, vielleicht ob der herbei springendem zweiten Soldatin, dies. So schrie er in die Luft ohne mich anzuschauen, „Du kannst weiter! Der da geht zurück!“ Ich stieg traurig wieder ein und wir fuhren zurück zu meinem Freund.

    Entschuldige Helo, wenn ich dir noch nicht von den von dir erfragten Aufträgen des Jüdischen erzählen mag, denn ich will soeben, noch kurz einmal, vor meiner Haustüre fegen gehen.

    Du fragst ob es keinen Weg zu den Wurzeln zurück geben könnte. Was passiert wohl wenn man nicht selbst Teil der Wurzel sei und sich diesen bis zur kleinsten Faser nähren will? Man gräbt, seziert, glaubt zu verstehen und tötet den Baum. Vielleicht graben Christen nach Wurzeln, weil sie selber Wurzeln benötigen und manche scheinen zu bemerken, dass sie von Wurzeln sprechen welche nicht an ihnen sind und dass ihre Wurzeln neu gebildet aber andere sind.

    Du fragst weshalb du nach Wurzeln gräbst. Wenn dir jemand erzählt, dass du ein Apfel bist und aber immer als Pflaume verkauft wirst, warum sollte es dann verwunderlich sein nachzuforschen was man nun wirklich sei?

    Ist es nicht so, dass der Ewige nicht Israel gehört, sondern Israel dem Ewigen und zwar so wie dem Ewigen alle Nationen gehören?
    Ist es nicht so, dass Impulse und Nähe zum Ewigen zwar aus dem Bund zuwischen dem Ewigen und Israel und selbstverständlich für alle Nationen abziehbar sind und aber die am Ewigen Gebundenen nicht den Nationen über- und aufgebundene sind?
    Daher kann doch sicher nicht der Bund zwischen dem Ewigen und Israel bindend für alle Nationen sein und dennoch die ungelöste Nähe des Ewigen zu allen Nationen unberührt innig und liebend bestehen können ohne dass alle Nationen in den Bund hineingezwängt werden müssten. Nicht der Bund ist erstrebenswert, sondern doch der Ewige.

    Es ist möglich, dass man sich von seinen eigenen Wurzeln abzwickt und aber auch abgezwickt wird und es ist möglich sich dem alten Baum des Judentums aufzupfropfen oder aufzupfropfen lassen, aber es ist unnötig dies nur deshalb zu tun, oder geschehen zu lassen, um Teilhaber am Bund werden zu wollen. Denn es währe vielleicht dann so wie zwischen einem Liebhaber der Ehefrau seines besten Freundes. Der Bund zwischen dem Ewigen und Israel führt nicht zum Ewigen, sondern der Ewige bindet Israel an sich. Wer sich aber dem Ewigen zuwendet der benötigt keinen Bund. Oder der Bund ist sicher nicht der einzige und ausschließliche Weg zu Ihm. Das Judentum ist dem Ewigen ebenso nahe und fern wie alle Nationen Ihm nahe und fern sind und das gewiss der Menschlichkeit und Unmenschlichkeit wegen. Und der Ewige band sich an was er gebunden haben wollte. Was bliebe dann den übrigen Nationen übrig? Vielleicht die Freiheit ungebunden sich dem Ewigen anzubinden, ob nun mit zur Hilfenahme oder ohne des Judentums?

    Jeder kann den Erwartungen des Anderen gerecht werden und Keiner muss es tun. Meine Erwartung an spirituell jüdisch Glaubende, welche Nichtjüdisch sind und sie somit Jüdisches anwenden, verwenden und sogar erklären, ist eine Erwartung welche sich eben aus der Anwendung und Verwendung heraus ergibt.

    Losgelöst von allen Religionen und allen Glauben sein zu können entspräche einem Menschenkind welches nicht sprechen gelernt hat, weil niemand mit ihm gesprochen hat und dennoch dieses den Ewigen kennen und leiben würde. Mit uns aber sprach man und wir hörten und fühlten. Und das können und wollen wir nicht rückgängig machen. Aber dessen Frucht und zwar vom Baum des Wissens, macht uns erst zu dem was wir sind und was uns der Ewige zu sein scheint, menschlich klar. Es ist vielleicht kein Hindernis, dein Christliches und mein Jüdisches Verstehen und es ist vielleicht förderlich mein Verstehen vom Christlichen und dein Verstehen vom Jüdischen. Aber wir können uns nicht wirklich und nur durch Verneinen, aus Etwas heraus entziehen, was wir bisher geworden sind und am liebsten, ab und an, sofort ablegen wollten. Aber nach und nach ändern wir uns ständig und das gegenseitige annähren und auch freundliche in Frage stellen kann ohne Zweifel Not wendend sein. Natürlich kann es nicht wirklich Schaden, wenn Christliches oder auch Anderes das Jüdische in Frage stellt und umgekehrt. Es ist eher die Frage wer dies wie und in welcher Weise dies tut, damit es einem und jedem Selbst wie Schuppen von den Augen fallen könnte.

    Der Gärtner? Wer ist das? Der Ewige? Lässt nun der Ewige vielleicht nur zu, dass man Äpfelzweigchen auf Pflaumenbäume aufpfropfen könnte und dann die Früchte Pflaufeln nennen würde? Oder gärtnerte Er doch Pflaumen-, Äpfel- und viele viele Bäume mehr?

    Ja, ich glaube auch daran und setze mich auch dafür ein und zwar dass wir in erster Linie uns als gleichwertige Menschen begegnen und das weder Jude noch Palästinenser, weder Schweizer noch Deutscher, oder wer auch immer, höher oder niederer zueinander und vor dem Ewigen stehen. Der Bund, oder Nichtbund macht uns bestimmt nicht g“ttwürdiger oder g“ttunwürdiger. Die Wurzel allem Seins liegt wohl im Ewigen und er ließ geschehen, dass alles was Wurzeln hat fruchtbar sein konnten und so Pflanze neben Pflanze gedeihen konnten und jede seine eigene Wurzel hat und wenn man genau hinschaut eben aus einer Wurzel zu erwachsen schien.

    Zu wissen, dass Pflaume und Apfel, vor unglaublich langer Zeit, einen gemeinsamen Ahnenbaum hatten und nun aber Pflaumen- und Äpfelbäume verschieden sind und teils nichts von der Einheit mehr zu spüren ist und teils Beides sich den Sonnenschein und das Grundwasser einander streitig machen, das kann zum Teil tatsächlich oft sehr traurig machen. Aber dies könnte eigentlich nur von Dauer und traurig machen, wenn wir annehmen würden, dass der Ewige eine Frucht von Beiden, oder gar eine Dritte, oder eine Andere bevorzugen würde. Oder die Plantagen selbst zwischen besseren und schlechteren Obstsortenbäume entscheiden würden, halt wirklich von Gut und Böse etwas verstehen würden.

    Fruchtbar ist unser Austausch sicherlich, auf jeden Fall aber für mich schon jetzt.

    Lehit Isaak

  2. #2
    Isaak Gast

    Standard

    Hallo Robert,

    dein Posting ist sehr interessant, aber dies sollte vielleicht doch eher in einem anderen Thread gepostet werden, da es tatsächlich und wie auch Alef schon geschrieben hat, das hiesige Thema verfehlt. Ich könne mir vorstellen dass du entweder einen passenderen Thread für dein wichtiges Anliegen suchst oder ein neuen Thread eröffnest, welcher vielleicht eine Titelüberschrift wie: Das Christliche dem Juden und Nichtchristen erklärt heißen könne. Das ist aber nur ein Vorschlag.
    Beantwortet könne dein Beitrag hier zwar auch werden, das aber entspräche dann schon einer zweiten Themenverfehlung.

    Gruß Isaak

  3. #3

    Standard

    Ich wünschte mir das in den "christlichen Forenteilen" genauso sachlich disskutiert würde wie hier und dort nicht alle hemmungslos ihr missfallen oder "pseudowissenschaftlichen Erkenntnisse" zum Ausdruck bringen und das Christentum schlicht als "Lüge" darstellen ohne Rücksicht auf die Gläubigen. Ich denke die wenigstens "Nicht Israelies oder Nicht Juden (meine nicht die Interessierten als sowieso wissbegierige)" kennen sich "wirklich" mit dem Judentum aus und sagen das auch. Doch viele denken, das was in Medien und durch "Bekannte" erzählt wird, berechtigt sie zu wissen was Christen glauben und zu meinen die Wahrheit gepachtet zu haben.

    Übrigens ist auch das Judentum, meines wissens nach, nicht die kompakte Einheit (verschiedenste Lehrer und ihre Anhänger, je nach Auslegungsumfang, sowie auch Kulte - Kabbala, bsp. Madonna) wie es manchmal den Anschein hat.

    Mag hier scheinbar fehl am Platz sein, doch ich sehe das nicht so.

    Man liest sich.

    Friede sei mit euch!
    Geändert von Robert (19.08.2008 um 14:53 Uhr)

  4. #4
    Isaak Gast

    Standard

    Robert, nicht du scheinst hier fehl am Platz zu sein, sondern dein Thema überstrapaziert möglicherweise das Hiesige.

    Aber möglicherweise kann ich ein Minimalstes erahnen, was dich vielleicht bewegen könnte und mag dir freundlich gesinnt etwas anvertrauen:

    Es ist äußerst und wirklich äußerst ungewöhnlich, dass religiös eher orthodoxe Juden, welche eben das Christliche als Lüge verstehen, in ein Christliches Forum vordringen würden und dort dem Christlichen hemmungslos ihr Missfallen oder "pseudowissenschaftlichen Erkenntnisse" zum Ausdruck zu bringen und das Christentum schlicht als "Lüge" darstellen würden, ohne Rücksicht auf die christlichen Gläubigen zu nehmen.
    Zumeist beschäftigen sie sich gar nicht mit dem Christlichen und wenn doch, dann würden sie Christen aus dem Weg gehen und nicht freiwillig in ein Christliches Forum eintauchen.
    Es könnte sein, dass es für dich sehr schwierig sein könnte, eher typisch Jüdisches, das sowohl in Richtungen antireligiös jüdische, oder ultraorthodox jüdische Ansichten geht, zu erkennen.
    Wenn dies dir ein Problem sein könnte und zwar typisch Jüdisches von eher untypisch Jüdischem zu unterscheiden, dann empfehle ich dir und das ist nur eine Empfehlung, lass die Beschmutzer Beschmutzen und die Christenheit als Lüge bezeichnen, denn scheinbar wissen sie nicht wirklich worüber sie Schreiben.
    Am Ende wissen sie vielleicht nur sehr wenig vom Christlichen und vielleicht auch nur sehr wenig vom Jüdischen.

    Vielleicht kannst du dich von ihnen abwenden und dich anderen zuwenden.

    Friede sei mit dir.

    Zurück zum Thema …

  5. #5

    Standard

    Danke Isaak,

    es tut gut freundliches zu lesen. Leider fällt es mir ziemlich schwer, ungerechtfertigte Behauptungen (in meinen Augen), besonders, wenn jemand versucht das mit "logischen" Mitteln zu begründen, schwer "links liegen zulassen" und hinweg zu sehen.

    Trotzdem danke.

    Friede sei mit dir!

  6. #6
    Registriert seit
    19.12.2006
    Beiträge
    281

    Standard

    Shalom Isaak

    Ganz herzlichen Dank für deine Ausführungen, dein persönliches Erleben hat mich dabei aber besonders bewegt. Nun irgendwie fällt es mir momentan sehr schwer hier im Forum zu schreiben, deshalb nur ein paar kleine Gedankensplitter meinerseits.

    Ja ihr müsst eine tiefe Sehnsucht nach Zion haben trotz aller Zwiespältigkeiten, die ja auch dort das Leben mit sich bringt. Nun ich muss das Erleben anderen Menschen ja auch nicht werten, hatte ich ja leider noch nie die Gelegenheit Israel zu besuchen und kam ich ja nur in Kontakt mit Juden die hier bei uns leben. Aber ich denke, du hast diese Gefühle sehr schön ausgedrückt.

    Du fragst, was der Sinn des Judentums sei? Was ist der Sinn einer Träne und des sonderbarem Gefühles im Herzen dazu, wenn man Lacht oder weint? Ist es Liebe?
    Nun vielleicht könnte ich es so ähnlich ausdrücken, wenn ich meine Sehnsucht nach dem Ewigen beschreiben möchte. Aber mir fehlen da wohl eher die Worte.

    Aus dem Erleben mit diesem Soldaten spüre ich eine grosse Zerrissenheit in eurem Volk, aber auch tiefe Verzweiflung heraus, so empfinde ich es schlimm, wenn natürlich auch nicht so unter gravierenden Umständen, das Benutzen von Bibelversen, welche Hass auslösen, zwecks was zu bestätigen aber ohne ein wirkliches Vertrauen in den Höchsten benutzt werden. Ich denke aber Hass kann nie in SEINEM Sinn sein. Und so wie kein Mensch Zion zu verteidigen braucht, müssen wir auch keinen Gott verteidigen.

    Entschuldige Helo, wenn ich dir noch nicht von den von dir erfragten Aufträgen des Jüdischen erzählen mag, denn ich will soeben, noch kurz einmal, vor meiner Haustüre fegen gehen.
    Schade, würde mich aber trotzdem interessieren, wie du das siehst!

    Vielleicht die Freiheit ungebunden sich dem Ewigen anzubinden, ob nun mit zur Hilfenahme oder ohne des Judentums?
    Diese Freiheit gelingt mir aber nur, wenn ich mich auch aus dem Alten, worin ich mich befinde Schritt für Schritt herauslöse (bei mir das Christentum) und mich auf diesen neuen Weg begebe. Aber es ist ein Ding der Unmöglichkeit im Alten zu bleiben und Neues zu wagen! Man bleibt gefangen drin. Man zappelt wie eine Fliege im Netz der Spinne, kommt nicht los, quält sich. So können auch Auseinandersetzungen in einem Forum mithelfen, seine Gedanken zu ordnen und loszulassen, was beschwert. Und so ist es durchaus befreiend den alten Baum auszureissen und ein neues Samenkorn in die Erde zu legen und zu spüren es wächst tatsächlich was Neues. Ein neuer Baum, der die Äste nach dem Ewigen ausstreckt, der endlich spürt, wenn ich nur DICH habe, wonach sollte ich da eigentlich noch fragen?

    Losgelöst von allen Religionen und allen Glauben sein zu können entspräche einem Menschenkind welches nicht sprechen gelernt hat, weil niemand mit ihm gesprochen hat und dennoch dieses den Ewigen kennen und leiben würde.
    Nun losgelöst von Glauben zu sein, das kann ich verstehen, aber weshalb Religion? Ich weiss zwar, dass die Definition von Religion Glaube gleichgesetzt wird, oder auch als Glaubensbekenntnis oder Gottesverehrung oder aber auch innerlicher Frömmigkeit. Aber sind das nicht zumeist von aussen aufgesetzte Formen, Hüllen? Glaube ist doch Beziehung zum Ewigen, Ihn in unser Leben einzubeziehen. Dann frage ich mich noch mehr, ob ich als Mensch so was brauche oder nicht besser aus allem was mir begegnet, das Gute schöpfe und das Schlechte verwerfe, möge mir der Ewige da beistehen.

    Ich kann eines einfach nicht verstehen, dass man Europäer immer gleich Christentum setzt. Wenn man Christentum als Kultur voraussetzt, dann finde ich das noch komischer. Haben doch die meisten Kinder hier, keine Ahnung mehr von der Bibel. Im Unterschied zu euch, wird im Christentum den Kindern kaum dieser Schatz an Geschichten weitergegeben.

    Nun meine Aussage über das Aufpfropfen kam wahrscheinlich etwas schlecht rüber, mein Mann hat mich schon darauf aufmerksam gemacht. Selbstverständlich kann man keine Pflaumen auf Apfelbäume pfropfen, aber andere Apfelsorten. Und weshalb sollte so was nicht gehen, wenn man doch aus den gleichen Quellen schöpft?

    Ja, ich glaube auch daran und setze mich auch dafür ein und zwar dass wir in erster Linie uns als gleichwertige Menschen begegnen und das weder Jude noch Palästinenser, weder Schweizer noch Deutscher, oder wer auch immer, höher oder niederer zueinander und vor dem Ewigen stehen.
    Mich freut es sehr, wenn du dich für solche Werte einsetzt, musste ich mit meinem Ausscheiden aus dem „extremeren“ Christentum erst mal so wieder richtig lernen, dass ich Menschen nicht nach ihrem Glauben klassiere. Nun vielleicht werde ich es nie ganz nachvollziehen können, weshalb der Ewige alles nebeneinander wachsen lässt. Aber meine Haltung ist in vielem so, dass ich denke, ER weiss und so wird es schon seine Richtigkeit damit haben.

    Ich möchte dir einfach danken für diesen wirklich guten Austausch!

    Liebe Grüsse

  7. #7
    Isaak Gast

    Standard Alle Wege führen nicht nach Rom, aber zum Ewigen.

    Liebe Helo,

    ebenfalls vielen Dank für deine Antwort.
    Vielleicht finden wir noch Gelegenheiten und zwar über Aufträge des Jüdischen einander auszutauschen. Im Moment möchte ich dies noch hinten anstellen.

    Aus dem Alten zum Neuen. Möglicherweise würde ich das Christliche nicht unbedingt alt nennen wollen und das Jüdische demnach nicht als noch älter. Ich finde, es ist gut wenn du viele Teile, wenn auch nicht die Fülle und alle, vom Christlichen kennst und dir inne wohnen und entsprechend ist es sicher ebenfalls gut so viel wie nötig vom Jüdischen zu kennen. Das Neue würde ich vielleicht auch nicht als neu bezeichnen wollen, sondern vielleicht als ein Berühren des Weges. Man kann nicht von wo anders her kommen als man gekommen ist und man kann nicht woanders den Weg berühren, als da wo man gerade ist. Auf diesem Wegenetz zu zappeln, als wäre es ein Spinnennetz ist zwar auch für mich sehr bekannt, aber dieses Gefühl kommt wohl eher von unserem frei glaubenden Geist, welcher sich so viel mehr vorstellen kann, als unser Körper berühren kann. Die Spinne ist eher vielleicht die welche uns glauben lässt, dass wir tun und lassen könnten was wir wollen und sein könnten was und wo wir wollen.

    Sicher kann man alte Bäume ausreißen und neue Samen pflanzen. Weißt du, der Apfelbaum und G“tt, dieser Apfelbaum ist ein asiatischer Apfelbaum, ein Wildbaum, die Äpfel so groß wie kleine Pflaumen. Wenn du jemals die Gelegenheit haben solltest diese Wildäpfel, welche man noch in China auf dem Markt finden und kaufen kann, essen könntest, dann würdest du etwas schmecken wie vielleicht bei einer Wilderdbeere, aber eben auf Wildapfelart. Das Christliche ausreißen, sicher unmöglich ist das nicht, aber notwendig, nach meiner Meinung, auch nicht, denn meiner Meinung nach geht das nicht wirklich und am Ende, wenn es einen doch zu gelingen scheint ist zumindest das (Wilde) das Natürliche am schwinden und eher (künstliches) übrig. Das Christliche neu verstehen und unter Umständen, wenn nötig total neu zu verstehen, ob nun im radikalsten Sinn als Lüge, oder im realerem Sinn als fehlerhaft über die zeit Transportiertes, oder als etwas Anderes und während dieser Bewegung neues sammelnd und begegnend, also verinnerlichend, ob nun total ins Jüdische hineingehend, oder vom jüdischen mit Aufgenommenes und aber anders und sehr eigen verstandenes und vielleicht von völlig hier noch nicht erwähntem Dazugelegtes, … das könnte ein Weg sein zum Ewigen, denn es ist scheinbar nicht das was man berührt, sondern das wie ehrlich man wählt um zum Ewigen zu gelangen was es aus macht bei IHM anzukommen, denn möglicherweise steht ER selbst am Ende aller Irrwege. Wie schon oft erwähnt, der Bund des Ewigen mit Jisrael ist nicht der Ewige selbst und Israel ist nicht der Ewige und der Ewige ist unendlich größer als Israel.

    Glaube und Religion sind scheinbar miteinander Verwoben wie Längst- und Querfasern eines und desselben Teppichs. Scheinbar könnten die Längstfasern, langen dickeren Fäden gleichend, wie Religionen sein, sie sind Erinnerungen gleich und Regel gebend, in die Zukunft weisend. Darum herum schlängeln sich die Querfasern, die Glauben, welche scheinbar freier sind und einer inneren Gewissheit zu gleichen scheinen, welche zu verstehen scheinen was wahr sei. Ohne die Längstfasern könnten die Querfasern nicht halt finden und weder Längstfasern und Querfasern sind ausschlaggebend, oder eines von Beiden oder Beide zusammen sind recht und richtig, sondern am Muster des Teppichs kann man lesen wie man IHM zu begegnen sucht. Wenn der Teppich sehr schön ist, dann ist sicher auch der Ewige daran schön.

    Sollen wir nicht das Unkraut jäten, damit uns das Korn nicht verderbe? Das Gute nehmen und das schlechte verwerfen? Einen großen saftigen Apfel bevorzugen und einen wilden pflaumengroßen Apfel verwerfen? Möglich wäre es und sicher nicht wirklich falsch und dennoch, wer ist so klug, um nicht doch viele Kornranken zu schädigen beim Jäten?

    In Prag steht eine kleine sehr alte Synagoge. Schmück und Schönheit glänzen nicht an ihr und dennoch ist sie sehr Europäisch. Warum wird Europäisches mit Christlichem in Verbindung gebracht, selbst wenn bereits viele moderne Europäer nicht mehr viel vom Christlichen wissen? Warum leuchtet ein grellrotes Kreuz auf Krankenwägen? Warum gibt es dennoch mehr Kirchen als Synagogen, Moscheen und Tempel asiatischer Glaubens? Sind Sozialabgaben völlig abgekoppelt von einstigen Aufträgen der Nächstenliebe? Sieht man vieles nicht mehr im Zusammenhang möglicher Ausgangspunkte, nur weil sich diese verselbstständigt haben? Ist vielleicht oft mehr Christliches drin, wo gar nichts mehr davon drauf steht?

    Aufpfropfungen sind Veredelungen und sicher innerhalb einer Art möglich und dennoch unmöglich wenn es keine Urarten gegeben hätte. Andererseits sind Urarten nicht unveränderlich sondern ändern sich ständig, aber stets langsamer ohne menschlichen Eingriff. So sind das Judentum vor 2500 Jahren nicht das Selbe wie es heute ist und ebenso das Christliche vor 1700 Jahren nicht das Selbe was es heute ist. Dem heutigem Judentum etwas aufzupfropfen was sich vom heutigen Christlichen hinweg und aber nicht wirklich zum heutigen Judentum hinzu, sondern irgendwie aus Einem heraus und ins Andere nicht hinein zum Ewigen wendet, würde nach meiner Meinung nicht anwachsen, aber im Ewigen dennoch sicherlich aufgehen können.

    Nicht dass ich wüsste warum der Ewige so vieles schuf und nun vieles nebeneinander lebt und existiert und auch wenn ich nicht weiß, dass nicht vollkommene Einheit sich einander begegnet, so glaube ich, dass es gut scheint, dass wir uns im Ewigen einander begegnen könnten.

    Mein Dank ist bei dir.

    Shalom Issak


 

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