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  1. #1

    Standard Das "Institut für neues ökonomisches Denken" macht sich Gedanken um die Zukunft

    "Ich glaube nicht länger daran, dass Demokratie in der Form 'Eine Person - eine Stimme' der beste Weg ist, um ein politisches System zu organisieren.", sagt ein Philosophie-Professor bei der Jahrestagung des "Instituts für Neues Ökonomisches Denken" in Hongkong. Welche politischen Formen ihm stattdessen vorschweben, kann man hier lesen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...-a-892991.html

  2. #2
    luxdei Gast

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    Eine Führungselite ist keine neue Idee; Platon dachte ähnliches. Jedoch: wer soll festlegen (können), wer zu dieser Führungselite gehören soll? Wer legt die Kriterien fest? Schon andiesem Punkte muss das Projekt scheitern.
    Nebenbei: Mich erinnert das ein wenig an die Geschichte vom Märchenprinzen, der hoch auf weißen Ross daher kommt und alles gut macht. Nach der Pubertät sollte man solche Phantastereien spätestens abgelegt haben ...

  3. #3
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    Uii, irgendwie hört sich das für mich so an, als strebe man nach einer Weltregierung, geführt von (irgendwelchen?) Eliten. Das müssten dann aber schon sehr sehr weise und ganzheitlich denkende Menschen sein. Ob man sich da mal nicht überhebt?

    Allerdings kann ich irgendwie auch verstehen, weshalb man eine demokratische Staatsform auch nicht für so wirklich ideal hält. Wobei es ein tatsächliches Ideal wohl sowieso nicht gibt.

    Hier in Deutschland bereitet mir aber z.B. der demographische Wandel etwas Sorgen. Wenn es immer weniger junge Menschen gibt und gleichzeitig auch immer mehr alte, dann könnte es ja rein theoretisch zu dem Problem kommen, dass in einer Demokratie eher die Interessen der älteren Wählerschaft berücksichtigt werden, weil sie eben ganz einfach eine viel größere Gruppe repräsentieren. Ich fände es deshalb durchaus vernünftig, das Wahlrecht für Kinder einzuführen.

    Selbstverständlich könnten sich aber auch die älteren Wähler für die Belange der jüngeren einsetzen und stark machen, das ist ja völlig klar. Aber sollte das zu verteilende Geld tatsächlich einmal richtig knapp werden, dann könnte es doch durchaus zu Interessenskonflikten kommen? In so einem speziellen Fall wäre es dann vielleicht tatsächlich hilfreich, wenn ein "übergeordnetes Gremium", mit der Weisheit Salomons gesegnet, mitentscheiden dürfte.

    Aber das ist natürlich rein theoretisch und am besten wäre es sicherlich, wenn wir weiterhin auf demokratischen Wegen vernünftige und faire Verhältnisse schaffen würden.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  4. #4
    luxdei Gast

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Hier in Deutschland bereitet mir aber z.B. der demographische Wandel etwas Sorgen. Wenn es immer weniger junge Menschen gibt und gleichzeitig auch immer mehr alte, dann könnte es ja rein theoretisch zu dem Problem kommen, dass in einer Demokratie eher die Interessen der älteren Wählerschaft berücksichtigt werden, weil sie eben ganz einfach eine viel größere Gruppe repräsentieren.
    Gäb es mehr Jüngere, würdest Du Dir ähnliche Sorgen machen?

    Ich fände es deshalb durchaus vernünftig, das Wahlrecht für Kinder einzuführen.
    Wahlrecht setzt eine gewisse kognitive Reife voraus. Ein Wahlrecht für Kinder würde Demokratie entwerten.

    Aber sollte das zu verteilende Geld tatsächlich einmal richtig knapp werden
    Warum sollte es knapp werden ????

  5. #5

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    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Eine Führungselite ist keine neue Idee; Platon dachte ähnliches. Jedoch: wer soll festlegen (können), wer zu dieser Führungselite gehören soll? Wer legt die Kriterien fest?
    Das ist der Knackpunkt. Wenn es darauf hinausläuft, dass die Führungselite sich selbst definiert, dann wird es gefährlich.

  6. #6

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Allerdings kann ich irgendwie auch verstehen, weshalb man eine demokratische Staatsform auch nicht für so wirklich ideal hält.
    Wie meinst du das denn?

    Hier in Deutschland bereitet mir aber z.B. der demographische Wandel etwas Sorgen.
    Das ist schon klar, dass die Alten demnächst die Mehrheit darstellen werden. Sie werden mit dieser Verantwortung klug umgehen müssen, und wenn sie ihre eigenen kurzfristigen Interessen zu stark betonen, werden sie das langfristig selber zu spüren kriegen.

    Das ist aber meiner Meinung nach kein Grund, an demokratischen Grundsätzen was zu ändern. Wahlrecht für Kinder (womöglich wahrnehmbar durch ihre Eltern) wäre für mich keine Option.

  7. #7
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    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Gäb es mehr Jüngere, würdest Du Dir ähnliche Sorgen machen?
    Eigentlich geht es mir nicht um jung oder alt, sondern um ein starkes Ungleichgewicht bzgl. der Größe von wahlberechtigten Gruppen. In einer Demokratie "entscheidet" ja die Mehrheit, die stärkste Gruppe eben und falls da Interessenkonflikte entstehen sollten, dann würden sich in einer Demokratie doch eher die Interessen der größeren Wählergruppen durchsetzen lassen, oder?

    Ein junger Mensch hat ja etwas andere "Bedürfnisse", als ein älterer Mensch. Z.B. ist der Bereich Bildung und Ausbildung eher für jüngere Menschen von Interesse und ältere Menschen haben die berechtigte Sorge um Renten, oder das Gesundheitssystem, was jüngere vielleicht zunächst weniger tangiert.

    Aber wie ich schon sagte, das ist nur rein theoretisch. Und wenn es sehr viel mehr jüngere, als ältere Menschen gäbe, dann wäre ich ebenfalls besorgt.

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Wahlrecht setzt eine gewisse kognitive Reife voraus. Ein Wahlrecht für Kinder würde Demokratie entwerten.
    Na ja weißt Du, wir haben in Deutschland etwa 1 Millionen demenzerkrankte Wahlberechtigte. Ich könnte Dir da Storys erzählen, wie da gewählt wird...

    Ich fände es jedenfalls gut, wenn auch die Kinder wählen dürften. So ab 7 vielleicht, oder zur Einschulung. Und vielleicht auch zunächst nur auf kommunaler Ebene und dann damit Erfahrungen sammeln.

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Warum sollte es knapp werden ????
    Weil zuviele Banken gerettet werden müssen? Keine Ahnung...

    LG
    Provisorium
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  8. #8
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    Zitat Zitat von Sunigol Beitrag anzeigen
    Wie meinst du das denn?
    Na wie in dem Beispiel von jung und alt angedeutet. Wenn größere, also relevante Interessenkonflikte sich eher immer zu Gunsten der stärkeren Wählergruppe entwickeln würden, dann halte ich das für bedenklich. Auf die Schnelle konnte ich jetzt zumindest einen recht informativen Artikel finden, der so ungefähr dieses Problem anspricht und aufzeigt, dass es solche Befürchtungen gibt (der stammt allerdings aus Österreich).
    http://www.format.at/articles/1304/9...ie-macht-alten

    Zitat Zitat von Sunigol Beitrag anzeigen
    Das ist schon klar, dass die Alten demnächst die Mehrheit darstellen werden. Sie werden mit dieser Verantwortung klug umgehen müssen, und wenn sie ihre eigenen kurzfristigen Interessen zu stark betonen, werden sie das langfristig selber zu spüren kriegen.
    Das sehe ich auch so. Und ich hoffe, dass es da erst gar nicht zu wirklichen Schwierigkeiten kommt.

    Zitat Zitat von Sunigol Beitrag anzeigen
    Das ist aber meiner Meinung nach kein Grund, an demokratischen Grundsätzen was zu ändern. Wahlrecht für Kinder (womöglich wahrnehmbar durch ihre Eltern) wäre für mich keine Option.
    Du hast sicher recht, dass man das sehr unterschiedlich auffassen kann und es insgesamt eine sicher kontroverse Sache ist. Aber ich habe hier mal einige Überlegungen gefunden, die sich für das Wahlrecht von Kindern aussprechen (aber das sind nicht meine Überlegungen, sondern das ist lediglich als ein zusätzlicher Beitrag zum Thema gedacht). http://www.amication.de/wahlrecht_fu...erlegungen.htm

    LG
    Provisorium
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  9. #9

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Na wie in dem Beispiel von jung und alt angedeutet. Wenn größere, also relevante Interessenkonflikte sich eher immer zu Gunsten der stärkeren Wählergruppe entwickeln würden, dann halte ich das für bedenklich.
    Ich verstehe, was du meinst, aber das ist nun mal das Wesen einer Demokratie, dass die stärkste Wählergruppe (auch "Mehrheit" genannt) bestimmt, welche Partei regieren soll und welche Politik gemacht wird. Es gibt auch heute stärkere und schwächere Wählergruppen, und trotzdem funktioniert es im Großen und Ganzen gut, oder etwa nicht?

    Es ist ja nicht so, dass die Alten die Jüngeren folgenlos unterbuttern könnten. Wenn sie es doch täten, wer würde sie dann nächstes Jahr versorgen oder in zehn Jahren? Und hier kommen die Parteien ins Spiel. Deren Aufgabe ist es, sich funktionierende Zukunftspläne auszudenken und sie den Wählern so zu erklären, dass die dem zustimmen.

    Auf die Schnelle konnte ich jetzt zumindest einen recht informativen Artikel finden, der so ungefähr dieses Problem anspricht und aufzeigt, dass es solche Befürchtungen gibt (der stammt allerdings aus Österreich).
    http://www.format.at/articles/1304/9...ie-macht-alten
    Das "Portal für Wirtschaft und Geld" malt das Schreckgespenst "direkte Demokratie" an die Wand und beschwört dazu die Angst der Jüngeren vor der "Diktatur der Alten". Das Thema wird für einen ganz anderen Zweck eingespannt und ausgenutzt. Tut mir leid, aber "informativ" finde ich das nicht, im Gegenteil, es ist eine Nebelkerze.

    Gruß,
    Sunigol

  10. #10
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    Zitat Zitat von Sunigol Beitrag anzeigen
    Ich verstehe, was du meinst, aber das ist nun mal das Wesen einer Demokratie, dass die stärkste Wählergruppe (auch "Mehrheit" genannt) bestimmt, welche Partei regieren soll und welche Politik gemacht wird. Es gibt auch heute stärkere und schwächere Wählergruppen, und trotzdem funktioniert es im Großen und Ganzen gut, oder etwa nicht?
    Also ich möchte hier bitte nicht als Demokratiegegner oder ähnliches missverstanden werden. Mir ging es es wirklich allein darum, die ganze Geschichte möglichst differenziert zu betrachten, um verstehen zu können, weshalb manche Ökonomen offensichtlich der Demokratie sehr kritisch gegenüberstehen, wie aus dem von Dir verlinkten Artikel ja deutlich wurde.

    Sicher war der Artikel den ich dann auf die Schnelle gepostet hatte, für die Diskussion nicht wirklich bereichernd, aber zunächst wollte ich lediglich auf etwaige Schwierigkeiten eines demokratischen Staatsgefüges aufmerksam machen, falls Wählergruppen miteinander konkurrierende Interessen haben und eine dieser Gruppen sehr viel stärker ist. Tatsächlich ist das in südeuropäischen Ländern wohl schon heute ein großes Problem und man spricht von einer unausgewogenen Generationengerechtigkeit.

    Vielleicht ist dieser Artikel hier diesbezüglich etwas informativer: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...-a-848758.html

    Aber auch hier ist mir natürlich bewusst, dass es auch sowas wie Altersarmut gibt und aller Wahrscheinlichkeit nach auch noch verstärkt geben wird. Ich will also nicht die eine gegen die andere Gruppe ausspielen, sondern lediglich die Vielschichtigkeit der zukünftigen Herausforderungen herausstellen.
    Denn ich glaube das es diese Vielschichtigkeit ist, die einige Menschen zu der Überzeugung gelangen lässt, dass die Demokratie "mängelbehaftet" sei.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)


 

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