Shalom Isaak
Deine Geschichte hat mich sehr beeindruckt und ich habe mich echt auch schon ab und zu mal gefragt, weshalb 0 gerade 0 sein oder auch 1 unbedingt 1 heisst und bedeuten soll.
Nun vielleicht veranschaulichst du damit ja genau, wie unterschiedlich die Sichtweise von uns Menschen sein kann. Man könnte aber auch herausspüren, wie schnell man mit einer andern Sichtweise von Dingen auch das Gefühl bekommt nicht angepasst zu sein.
Nun du nennst deine Geschichte ja der Apfel und Gott. Und gerade diesbezüglich habe ich mich schon öfters gefragt, ob man da an seiner Einzigkeit aber auch an seinem „Nichts-sein“ rütteln kann. Insbesondere deshalb, weil wir Menschen gerne was Greifbares hätten.
Selbst komme ich aus evangelikalem Hintergrund und habe mich Stück für Stück aus einem personenbezogenen dreigeteilten Gottesbild herausgearbeitet. Ich sehe das dreiteilige Gottesbild für viele Menschen als eine Krücke, die aber leicht zu einem Götzenbild verkommen kann, wenn man ihr den Absolutheitsanspruch gibt.
Durch vieles Nachdenken wurde mir auch bewusst, was für euch Juden vielleicht selbstverständlich ist, dass Gott sich in seinen Wirkungsweisen zeigt, und sich nicht als eine menschliche fassbare Figur zeigen muss. Und da ja alles aus dieser Eins oder eben Null entspringt, auch wir geschaffene Menschen zu diesem Unfassbaren gehören. So bleibt der Ewige für mich ein Nichts und doch Eins und auch alles in Allem.
Ja, so wissen wir wohl wirklich nicht wie viele Äpfel da noch in der Schule liegen. Zudem sollten wir das Wesen Gottes ja nicht ergründen wollen, denn dies übersteigt unsern menschlichen Verstand. Da freue ich mich doch viel mehr über die grossartigen Eigenschaften unseres Schöpfers, welche mich vielleicht ein kleines bisschen über meinen so begrenzten Horizont hinausschauen lassen und ein bisschen von seiner Grösse spüren lassen.
Müssen wir mehr wissen? Irgendwie scheint da in uns Menschen einfach eine ungestillte Sehnsucht zu liegen.Und irgendwie scheint mir G“tt so nahe zu sein, wie jener Teil Frucht in meiner Hand, jenes Stück, dieser Frucht, in meinem Magen, in meinem Blut und dennoch ist’s mir so unverständlich wie das Ewige. Wer mehr weiß, der sage es mir bitte sehr.
Dies so ein paar spontane Gedanken am frühen Morgen.
Liebe Grüsse
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