Zitat Zitat von Zeuge Beitrag anzeigen
"Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Lieben zum Vater nicht. Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und das Prahlen mit dem Besitz, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Die Welt und ihre Begierde vergeht; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit." (1Joh. 2:15-17.)
Von "Christen", die sich von ihren fleischlichen Begierden treiben lassen, schreibt Petrus: "Die gewaschene Sau wälzt sich wieder im Dreck." (2Pet. 2:18-22.)
Laß mich raten. Du trägst wahrscheinlich eine eiserne Unterhose, schläfst auf dem blanken Boden, ißt jeden Tag ungewürzte Einheitskost und trinkst ausschließlich Wasser.
Jetzt mal ernsthaft: Im ersten Brief des Paulus an Johannes lesen wir nicht nur Dein Zitat, sondern in Vers 18 (also ein Vers weiter):
Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist.
Bleiben wir bei einer wortwörtlichen Auslegung, ging Paulus offensichtlich davon aus, daß der Weltuntergang kurz bevor stünde. Deshalb auch der Ratschlag, sich einzig auf Gott zu konzentrieren. Allerdings irrte Paulus da! Die Welt besteht auch jetzt ca. 2000 Jahre später noch. Hätten alle Christen auf den Rat des Paulus gehört, wäre die Christenheit längst ausgestorben.

Liest Du es aus einem gnostischem (nicht gnostizistischem!) Blickwinkel - und das scheint mir bei der Person des Paulus angebrachter - bezieht sich die letzte Stunde nicht auf den Weltuntergang, sondern auf die individuelle Schau Christi. Paulus hielt die Adressaten des Briefes offensichtlich für spirituell reif dafür. Sich dann ausschließlich auf Gott zu konzentrieren, ergibt einen völlig anderen Sinn.

Wäre Paulus wirklich körperfeindlich gewesen, hätte er sich vom jüdischen Erbe verabschiedet. Aber zum diesem Thema gibt es hier sicherlich berufenere Schreiber als mich ;-)

Gruß
LD