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Alef
Lol, nur „kurz was sagen…..“ und wiederholst dich zum X-ten mal.
Leider ist es immer dann notwendig sich wiederholen zu müssen, wenn man wiederholt merkt, dass man missverstanden wird. Das liegt in der Natur der Sache.

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Alef
Eben deshalb, du urteilst andere Glaubensmuster nach deiner Sichtweise (ja, das ist nicht verboten, und ich spreche ja davon, da es aus eiern Philosophie kommt, die da so bahnbrechend sein soll), und ich sagte ja, dass ich etwas Extremes genommen habe und du kannst diesen Menschen nicht abstreiten, dass sie solches nicht aus voller Glaubensüberzeugung tun.
Du hattest doch nach der Gleichwertigkeit unterschiedlicher Glaubenswege gefragt und ich hatte dargelegt, dass das, worin sich der individuelle Glaube ausdrückt (hier Mord und Totschlag), aus unserer menschlichen Sicht heraus natürlich nicht gleichwertig ist, wir aber gleichzeitig die Sicht Gottes dazu nicht beurteilten können.
Würden wir Menschen die Diskussion dahingehend versachlichen, dann müssten wir zugeben, dass wir den Glauben, die Beziehung, die Liebe, die Verbundenheit, die ein Mensch zu Gott empfindet oder hat, als gleichwertig zu jedem anderen gläubigen Menschen und dessen Glauben betrachten müssen, egal ob er Jude, Moslem, Christ, Hindu oder sonstwas ist.
Das tut man aber nicht, sondern häufig reicht schon das "Etikett Moslem" und der Gläubige bekommt den rechten Glauben abgesprochen. Aber woher will man denn wissen, ob Gott einen Menschen muslimischen Glaubens ablehnt? Warum soll dieser Glaube falsch und nicht gleichwertig des eigenen Glaubens sein? Das können wir doch gar nicht beurteilen, also müssen wir zunächst von der Gleichwertigkeit ausgehen.
Aber das aus diesem Glauben resultierende Verhalten (Jesus würde wahrscheinlich Früchte sagen), müssen wir natürlich beurteilen, denn damit sind wir ja schließlich auch konfrontiert. Also muss man sich damit auseinandersetzen. Und Auseinandersetzung ist immer auch ein Stückweit bewertend und beurteilend.
Das Urteil könnte dann aber nicht mehr lauten: "Du tust den Willen Gottes nicht", "Du bist ein Ungläubiger", "Du kommst in die Hölle", "Du glaubst falsch", "Du hängst einer Irrlehre an" oder ähnliches. Das sind alles Urteile, die nur aus der Perspektive Gottes heraus getroffen werden könnten und die können wir Menschen nicht einnehmen. Und nur wenn ein Glaubensausdruck geltendes staatliches, also menschengemachtes Recht verletzt, dann darf man auch verurteilen. Aber nicht im Namen Gottes, sondern höchstens im Namen des Volkes.
Wodurch kommt es denn zu Fanatismus in Religionen? Weil die Gläubigen meinen, sie müssten den Willen Gottes tun und gleichzeitig davon überzeugt sind, sie wüssten auch was der Wille Gottes ist. Und dann wollen diese Menschen auch häufig noch diesen Willen Gottes für andere Menschen verbindlich machen, oder achten Menschen, die das anders als sie sehen gering, wenn sie sie nicht sogar dafür bestraft oder vernichtet sehen wollen.
Wenn wir Menschen die Perspektive Gottes aber nicht einnehmen können, dann muss für uns der Glaube an sich, der Wert jedes Glaubens, gleich sein. Nur die aus dem Glauben resultierenden Werke jedes einzelnen Menschen sind beurteilbar. Aber das auch immer nur aus unserer menschlichen Perspektive heraus. Deshalb gibt es für mich keinen Grund mich gegen den Glauben anderer Menschen zu wenden, egal wie ihr Bekenntnis auch immer sein möge.
Ich hatte geschrieben:
Jeder wesenhafte Glaube ist deshalb eine Annäherung an Gott und darüber brauchen wir nicht streiten. Aber worin sich ein Glaube mitteilt, was er für Früchte trägt, was er neben seinem wesenhaften Sein noch so alles verbindlich macht, darüber darf ich aus meiner persönlichen Sicht und menschlichen Vorstellung heraus schon streiten, weil dies von meiner individuellen Perspektive aus völlig unterschiedlichen Wert haben kann.
Glaube ist immer Annäherung an Gott. Der Mensch will mit und durch seinen Glauben eine Beziehung zu Gott, oder einer höheren/höchsten Instanz aufbauen und diese Beziehung soll und wird natürlich auch Einfluss auf sein Leben und seine Sichtweisen haben. Darin sind wir Menschen alle gleich. Wir müssen uns diesbezüglich als gleichwertig betrachten. Wir sind alle Suchende.

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Alef
Und deshalb Hätte auch Beschneidung oder sonst etwas erwähnen können usw…Du heissest gewisse Dinge aufgrund menschlicher Philosophie für gut oder schlecht.
Die Beschneidung ist Ausdruck Deines Glaubens und damit habe ich überhaupt kein Problem. Erst wenn Du die Beschneidung auch für mich verbindlich machen wolltest, damit ich eine Beziehung zu Gott haben kann, würde ich Dir aus meinem Glauben und meiner Philosophie heraus erklären, weshalb ich für mich eine Beschneidung ablehne.
Verbindlichmachung würde bedeuten, man könnte die Perspektive Gottes einnehmen und diese dann über andere Menschen drüberstülpen. Glaube ist aber immer nur Einladung und Hand ausstrecken. Glaube lässt sich nicht aufdrängen und bestimmen, weil er freiwillig und bewusst angenommen werden muss, um in das Wesen des Menschen eingehen zu können.

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Alef
Nein, Religion ist, wie ich es schon aufgrund des Judentums ausgeführt habe, nicht einfach von Menschen gemacht. Ich denke nicht, dass du solches auf einen solch tiefen Level bringen kannst. Im Jüdentum ist das nicht einfach so eine „Vorstellung“ von Gott. Ich denke, hier wertest du nicht nur das Judentum ab, sondern auch das Christentum.
Ich werte gar nix ab. Du hingegen wertest die Religion ab und den Menschen noch dazu, wenn Du behauptest, sie wäre auf einem tiefen Level angesiedelt, nur weil sie von Menschen gemacht, oder aus menschlichen Vorstellungen heraus entsprungen ist.
Religion entsteht dadurch, dass Menschen ihre Erfahrungen mit Gott, ihren Glauben beschreiben und ausdrücken. Und das tut man für gewöhnlich im Kontext der jeweiligen Kultur, oder bereits bestehender Glaubensvorstellungen, in die man eingebunden ist, während man seine Erfahrungen und Erlebnisse mit Gott macht.
Das haben Menschen zu allen Zeiten und auf allen Erdteilen getan. Und nur, weil auf dem jeweiligen Erdteil andere Traditionen und Gebräuche herrschten, hat sich Religion dann eben auch unterschiedlich zum Ausdruck gebracht und ist dann im Laufe der Zeit selbst Tradition und Brauch geworden. Deshalb gibt es ja auch innerhalb ein und derselben Religion immer auch unterschiedliche Strömungen.
LG
Provisorium
Geändert von Provisorium (28.03.2013 um 00:54 Uhr)
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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