Nein, Provisorium, ich bin nicht über dich verärgert. Der Spruch in der Shoutbox hat doch mit dem hier nun wirklich nichts zu tun.
Vielleicht hat hier und dort ein unsachgemässes Wort die „Fronten“ verhärtet, aber deswegen binich nicht verärgert. Es ist auch so, dass erst mit der Zeit etwas klarer wird, um die Unterschiede wirklich zu erfassen.
Ich habe einfach mal etwas länger über das Thema nachgedacht und auch über die Tragweite, die eine solche „Glaubensvorstellung“ (und ich sage jetzt mal bewusst nicht Gottesbild) als Lösung des Menschenproblems oder der Christenheit bedeuten würde.
Nein, mit dem jüdischen Glauben wäre solche Ideologie nicht vereinbar. Verschiedenes wurde ja schon angesprochen. Warum will solche Lehre andere Glaubensvorstellung in die eigene Philosophie zwängen? Es geht nun mal nicht, und es darf auch nicht sein.
Effi, die einzig bedeutsame Glaubensgemeinsamkeit mag das Wort „Gott“ sein. Danach klafft vieles schnell auseinander. Jetzt kann man überlegen, ob Jesus = JHWH = Allah = Gott sein soll, oder gar noch Buddha usw dazu. Und schon ist die schönste Glaubensgemeinsamkeit vorbei. Und so wie Provisorium meine Gegenargrumente als nicht richtig darstellte, so ist schon die Absicht einer Allgemeingültigkeit in der lieben Sofia. Nur, mit Jesus und seiner Lehre hat das wenig bis nichts zu tun.
Können Glaubenswege und Glaubensweisen wirklich „gleichwertig“ sein? Wenn ich einen Stein zu meinen Gott mache? Ich würde dies mal eher verneinen, da dann der Jihad und anderes gutgeheissen werden müsste (was insbesondere ja westliche Länder auch teilweise machen). Ja, ich weiss, es ist ein extremes Beispiel, und das Thema war auch schon hier. Aber nur mit dem Extremen, mit Worstcase lässt sich ein Szenario auf Tauglichkeit prüfen, denn da werden dann erst die WENN und ABER laut.
Provisorium, du meinst, dass Religion für den Menschen gemacht sei. Von wem ist sie „gemacht“?? Was für Vorstellungen braucht denn der Mensch? Sicher ja, es ist vieles Tradition, nur, worauf beruh t die Tradition? Welchen Inhalt hat sie?
Betrachten wir doch mal das Judentum. Es sind Gottesweisungen des sich offenbarendem Gott, die das Leben und das Denken bestimmen (was eigentlich auch für das Christentum so ist). „Herr JHWH lehre mich DEINE Pfade…usw..“. Es ist der Gott, der sich offenbarte und nicht schwieg und es nicht der Philosophie des Menschen überliess, wie er sich IHM nähern sollte, wie gerne auch der Mensch sich seinen Gott macht.
Ja, sicher ist es für den Menschen, damit er in Aufrichtigkeit mit dem Mitmenschen und mit dem Ewigen leben kann. Es hat einen Zweck, der das Herz bestimmt und formt und zum rechten Tun führen will. Es lässt sich nicht trennen, „Religion“ und Herz mit seinem Handeln. "Jüdisch" denkt es sich schon etwas anders, was mir auch erst in den letzten Jahren bewusst geworden ist.
Wie auch schon gesagt, darf aber jeder für alles so nehmen wie er will.
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