Hallo Provisorium
Lol, das mit der Gnosis hatte ich nur geschrieben, weil wir von „Erkenntnis“ sprachen.
Die „Herzenshaltung und Herzensbildung“ ist natürlich auch etwas sehr individuelles, und auch extrem der Erziehung, Kultur, Tradition und Religion unterworfen. Schon da merkt man, dass das Herz geprägt ist, und es fragt sich, WIE man nun den rechten Blick zu Gott hat.
So meint selbst ein Terrorist, der sich und andere zB für Allah in die Luft sprengt, ebenso die rechte Herzenshaltung zu haben, und will dann Allah mit seiner Tat ehren.
Also es muss da schon etwas konkreter sein, und das hat Gott ja irgendwie mit dem jüdischen Volke und den seinen Geboten Leitplanken gegeben.
So denke ich nicht, dass es Gott unberührt lässt, was der Mensch sich für ein „Bild“, oder besser gesagt Vorstellung von ihm macht, da er ja eine Beziehung zum Menschen als Individuum will und diese Vorstellung von ihm auch sehr prägend für das Miteinander runter uns Menschen ist.
Mein Glaube… also wenn ich so ein biblischer chr. Fundamentalist wäre, könnte ich hier bei den Gnadenkindern nicht Admin sein, würde ich auch von hier weggehen. Und so gibt es nicht in dem Sinn DAS Christentum. Extremen bin ich meist skeptisch eingestellt, wie eben auch zu solchen Aussagen über Jesus, dass nur er gerade er der Weg sein soll und ohne ihn nichts gehen würde. Der Mensch neigt nun mal dazu, immer etwas zu Verglorifizieren und dadurch zu entstellen, ob in Kirche oder auch schon die damaligen Schreiber.
Wenn ich dich so lese, passt du ja auch nicht so sehr in das Schema des Christentums.
Als Juden Jesus vorwarfen, dass er sich mit der Bezeichnung „Gottessohn“ (was ja in heutiger Zeit auch wieder anders verstanden wird, als dazumal), so relativierte er diese mit der Aussage und dem Zitat aus einem Psalm, dass der Mensch selber ein Sohn des Höchsten sei, ja selbst sogar ein „Gott“ sei. Darin sehe ich die starke Aussage Jesu, im Bewusstwerden der Stellung des Menschen vor und mit Gott (nb. so wird es auch im Judentum gelehrt, und wenn Christen zurück zu den „Wurzeln“ wollen, merkt man, dass so manch christliches im Wege steht). Leider ist es aber genau die Kirche mit all ihren Lehren, die dies dem Menschen so mehr oder weniger wieder aberkennt (das wäre auch das Thema).
Wenn nun das Christentum es als unabdingbar gemacht hat, nur gemäss ihrer Lehre eine mögliche Gottesbeziehung zu bekommen, so hat es sich selbst einen Weg gelegt, um andere aus einer Gottesbeziehung auszuschliessen, sich eine Exklusivität gegeben, was wohl kaum der Lehre jenes Juden Jesus entspricht, dem man dabei folgen will.
Mit Gott „eins“ sein, wie geht das wirklich? (Wie viele Fernsehprediger, Bischöfe usw behaupten das von sich? Wäre auch ein Thema lol )
„Eins sein“ bedeutet für mich Harmonie, Gemeinschaft, Übereinstimmung, Friede usw, aber nicht Gleichartigkeit. Ich bin mit meiner Frau „eins“, aber nicht gleich im Sein. Das Christentum hat nun aber Jesus zum gleichartigen Gottes gemacht und ins Zentrum gestellt. Ein Weg ist für mich nicht das Ziel.
Dieses „Eins Sein“ wird dann wiederum individuell (je nach Prägung). So kann ich mich mit Gott eins fühlen, ob ich nun in der Bibel lese, ein gutes Zitat sonst wo entdecke, oder mit Menschen ein gutes Gespräch habe, oder, was ich sehnlichst wieder herbei wünsche, im Garten so kleine Setzlinge stecke und einfach über all das staune, wie es wieder wird usw (auch wenn der Hagel ab und zu alles wieder vernichtet). Da brauche ich keine Worte.
So würde ich mich nicht substantiell vereint fühlen (weder mit Gott noch Jesus noch einem „Leib Christi“, was ja alles nur Schlagworte sind), sondern empfinde viel mehr die individuelle Liebe Gottes mit mir oder zu anderen, ein Nahesein, eine Geborgenheit.
Aber nun mal genug geschrieben…
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