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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Bibeltreuer-Christ Gast

    Standard

    Sorry für so viel Text, aber ich wollte es ausreichend dargebracht haben, bitte verzeiht und vergibt, danke

    Lg BC




    Römer 1:17 Denn Gerechtigkeit Gottes wird darin enthüllt aus Glauben zu Glauben, demgemäß, wie
    geschrieben ist: „Der Gerechte aber aus Glauben wird leben.“


    Das heilige Gesetz Gottes verdammt alle Menschen ohne Unterschied als Sünder und Ungerechte. Denn es gibt keinen Menschen, der nicht sündigt, 1. Kö. 8,46; keinen, der sagen konnte: „ich bin rein in meinem Herzen und lauter von meiner Sünde.“
    Spr. 20,9. Da ist nun das Evangelium des Gesalbten gekommen als eine Macht Gottes zur Errettung von Sünde, Tod und Fluch; denn es wird
    darin enthüllt: Gerechtigkeit Gottes.


    Aber, möchte man fragen: ist denn die Enthüllung von Gerechtigkeit Gottes das, was das Evangelium besagt, nämlich eine gute, fröhliche Botschaft? Ja, wenn es Gnade wäre und Barmherzigkeit? Aber „Gerechtigkeit“, — gibt es ein Wort, das für den Sünder furchtbarer und schrecklicher
    lautet? Da sollen wir nun achten auf die Reichtums-Tiefe der Weisheit Gottes, daß er einen Weg
    ausgefunden hat, daß nach der Verheißung Gerechtigkeit und Friede sich küssen. Ps. 85,11. Denn
    die Gerechtigkeit, welche in dem Evangelium enthüllt wird, ist nicht die uns verdammende GottesGerechtigkeit, sondern eine solche, die im Verein mit Gnade und Barmherzigkeit (Hos. 2,19.20)
    dem Glaubenden zu gute kommt.


    Als der Mann Gottes, Luther, zuerst mit dieser Stelle bekannt wurde, da fühlte er unter harten
    Kämpfen die ganze Schwere des Schreckens, womit das Wort „Gerechtigkeit“ den Sünder zu Boden
    wirft. „Ich gedachte,“ sagt er, „Gerechtigkeit wäre der grimmige Zorn Gottes, womit er die Sünde
    straft.“
    Aus dieser Angst und Not errettete ihn der Herr, als er ihm den Verstand auftat, um das
    Evangelium zu verstehen. „Da ward ich froh; denn ich lernte und sah, daß Gottes Gerechtigkeit ist
    seine Barmherzigkeit, durch welche er uns gerecht achtet und hält. Da reimte ich Gerechtigkeit und
    Gerechtsein zusammen, und ward meiner Sache gewiß.“


    Um nun für Andere das Mißverständnis, unter dem er selbst solche Qualen durchgemacht hatte,
    zu beseitigen, hat Luther in seiner Bibel-Übersetzung das Wort „Gerechtigkeit Gottes“ bekanntlich
    um schrieben mit „die Gerechtigkeit, welche vor Gott gilt.“ Wie man diese Erklärung auch angefochten hat, sie ist insofern durchaus zutreffend, als sie wirklich die einzige ist, mit der ein Mensch
    vor Gott bestehen kann, die einzige, welche vor Gott gilt. Diese Erklärung hat nur den Fehler, daß
    sie wohl die eine Seite hervorhebt, die Gerechtigkeit vor Gott, dagegen die andere, und nicht minder wichtige verkennt, nämlich den Ausdruck der Kausalität, der in mit dem Genitiv des Ursprungs und Ausgehens gegeben ist. Denn das ist bei dem Wort „Gerechtigkeit Gottes“ ein Hauptmoment, daß sie von Gott ausgeht und von Gott dem Gottlosen geschenkt wird. Sie ist nach 3,32:
    „eine Gottes-Gerechtigkeit für alle und über alle die Glaubenden,“ durch welche sie gerecht erklärt
    werden geschenkweise, vermöge seiner Gnade.


    Das Evangelium führt also seinen Namen „gute Botschaft“ mit Recht; denn die Gerechtigkeit,
    welche darin enthüllt wird, wird dem an sich verzweifelnden, vom Gesetz verdammten Sünder aus
    Gnaden geschenkt auf Grund der Loskaufung, welche ist in Christo Jesu. Es wird darin enthüllt, daß
    dem, der nicht mit Werken umgeht, wohl aber glaubt auf den, der den Gottlosen gerecht erklärt, sein
    Glaube als Gerechtigkeit angerechnet wird.


    „Gerechtigkeit Gottes“ ist demnach nicht bloß die vor ihm geltende, sondern die glaubensgemä-
    ße Gerechtigkeit; nicht bloß vor Gott, sondern die Gerechtigkeit aus Gott, auf Grund des Glaubens. Aus Glauben zu Glauben. Man kann zugeben, daß die Verbindung dieser Worte mit „es wird enthüllt“ durch die Wortfolge begünstigt erscheint. Sachlich ist der Zusammenhang aber so klar, daß
    die Wortstellung dagegen nicht in Betracht kommen kann. Die Enthüllung ist eine freie selbständige
    Tat Gottes, und was Gott enthüllt, das tut er aus Barmherzigkeit, Die Gerechtigkeit aber, welche er
    enthüllt, wird ausdrücklich „Gerechtigkeit aus Glauben“ genannt, weil sie aus Glauben hervorgeht.
    „Aus Glauben zu Glauben“ gehört deswegen nicht zu „es wird enthüllt“, sondern zu „Gerechtigkeit
    Gottes“
    , welche eben durch den Zusatz „aus Glauben“ als die Glaubens-Gerechtigkeit charakterisiert wird. Dies hat auch Luther gut verstanden, als er übersetzte: „die Gerechtigkeit, welche kommt
    aus Glauben in Glauben.“


    Sie kommt nicht bloß aus Glauben, sondern auch zu Glauben, nämlich
    zum Zwecke des Glaubens. Derjenige, dem die Glaubens-Gerechtigkeit zuteil
    wird, der soll nicht meinen, er müsse jetzt, um heilig vor Gott zu wandeln, zu Gesetzwerken zurückgreifen; sondern er soll erkennen, daß er nur dann aus Glauben gerecht ist, wenn er beim Glauben
    verbleibt, ohne Gesetzes-Werke. Wir sollen uns getreulich nach dem Worte halten, das unser Herr
    zu Jairus sagte: du sollst nichts weiter tun, als glauben! Mk. 5,36. Dann werden wir
    uns erfüllt finden mit den Früchten der Gerechtigkeit, die durch Jesum Christum gewirkt sind.
    Vergl. Hos. 14,9


    Zu dem Satz „aus Glauben zu Glauben“ hat Johannes eine vortreffliche Erläuterung gegeben, wo
    er schreibt: „dies will ich euch geschrieben haben den Glaubenden, damit ihr wisset, daß ihr ewiges
    Leben habt, und damit ihr glaubet!“
    1. Joh. 5,13 und vergl. Joh. 20,31.


    Demgemäß wie geschrieben steht: „Der Gerechte aber aus Glauben wird leben.“

    Paulus hat diesen Spruch des Propheten Habakuk außer hier noch zweimal, Gal. 3,11 und Hebr.
    10,38
    für die Glaubens-Gerechtigkeit, und zwar in direktem Gegensatz gegen die Gerechtigkeit aus
    Werken geltend gemacht. Bei dem Propheten 2,4 heißt es: „der Gerechte wird in seinem Glauben
    (durch seinen Glauben) leben.“
    Wenn er als der Gerechte aus Glauben das Leben hat, dann muß
    notwendigerweise auch das Gerechtsein „aus Glauben“ herkommen. Da aber hier nicht sowohl das
    Leben aus Glauben betont werden soll, als vielmehr das Gerechtsein aus Glauben: so führt der Apostel in heiligem Geiste den prophetischen Spruch mit den Worten ein: „der Gerechte aus Glauben
    wird leben.“
    Luther hat bekanntlich in dem Zitat seine Übersetzung des hebräischen Textes beibehalten: „der Gerechte wird seines Glaubens leben“; ebenso im Galaterbrief, während im Hebraerbrief „des“ Glaubens steht.


    Das Gesetz konnte das Leben, welches es bedingungsweise verhieß: „tue das, und du wirst leben“ nicht geben; im Gegenteil, das Gebot das zum Leben gegeben war, gereichte uns zum Tode
    und brachte uns den Fluch. Im Gesetz ist Gerechtigkeit nicht zu erlangen vor Gott. Wer aber aus
    Glauben gerecht geworden ist, der ist freigemacht von Sünde, Fluch und Tod, und er hat die unbedingte Verheißung ewigen Lebens. Der aus Glauben Gerechte, so steht geschrieben, der wird leben.
    Dieses Futurum: er wird leben, ist die Darstellung eines in der Gegenwart noch Unvollendeten, das
    sich in der Zukunft ganz und ewig bleibend verwirklicht. Deswegen heißt es: „der an
    den Sohn Glaubende hat ewiges Leben“
    . Joh. 3,36 und 5,24.

  2. #2
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    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Jesus dagegen lehrte nirgends, dass man aus Glauben gerechtfertigt wäre, sondern wer sich vor dem Ewigen demütigt…. ganz gemäss dem AT. Hören und Tun war seine Lehre.
    Zitat Zitat von Bibeltreuer-Christ Beitrag anzeigen
    Römer 1:17 Denn Gerechtigkeit Gottes wird darin enthüllt aus Glauben zu Glauben, demgemäß, wie geschrieben ist: „Der Gerechte aber aus Glauben wird leben.“
    Ich möchte gerne einmal versuchen diese beiden Aussagen zusammenzubringen, denn meiner Meinung nach widersprechen sie sich eigentlich gar nicht.

    Glauben ist ja kein Zustand, der aufgrund eines Bekenntnisses, oder dem Hineingeborensein in eine bestimmte religiöse Gemeinschaft entsteht. Der Glaube ist doch vielmehr Ausdruck der lebendigen Beziehung zwischen Geschöpf und Schöpfer.
    Er beinhaltet also schon sehr viel mehr, als z.B. nur eine vage Vorstellung davon, dass da irgendwo, irgendwas sein könnte, was größer, mächtiger und heiliger ist, als man selbst und welchem man deshalb dann den Namen Gott gegebenen hat.

    Ein lebendiger Glauben wird meiner Meinung nach immer aus der Liebe geboren sein, z.B. aus der Ergriffenheit, die aus dem Bewusstsein erwächst, dass ich nicht zufällig, sondern gottgewollt bin. Es gibt aber noch sehr viel mehr Gründe für diese Liebe. Letztlich sind die Gründe für diese Liebe derart mannigfach, wie es Menschen gibt, die Gott von Herzen lieben. Aber immer, da bin ich mir ganz sicher, ist ein ganz zentraler Moment dieser Liebe(n) die Demut, die Alef ansprach.

    Ich denke man wird Gott weder dadurch zwingen können, dass man sagt, man glaube ja an ihn und sei deshalb gerechtfertigt, noch wird man sich auf seine guten Werke berufen können und deshalb gerechtfertigt sein. Ich persönlich glaube, dass es weder eines formelhaften Bekenntnisses zu einem bestimmten Glauben, noch das Tun bestimmter Werke bedarf, um vor Gott gerechtfertigt zu sein, sondern Gott schaut das Herz des Menschen an.

    Ist dies demütig in Gott gegründet, dann wird Gott alleiniger Grund für alles.

    Ist es aber auf Selbstgerechtigkeit und Eigennutz gegründet, z.B. weil man denkt, ein Glaubensbekenntnis dazu instrumentalisieren zu können, um irgendwann einmal in den Himmel zu kommen, oder weil man denkt, sich durch seine frommen Handlungen den Platz im Himmel verdient zu haben, dann war der Blick des Menschen immer nur auf sich selbst gerichtet und also wird er auch nur sich selbst finden und nicht Gott.

    Das zentrale Gebot ist immer die Liebe. Zuvorderst die Liebe zu Gott und aus ihr erwächst dann die Liebe zum Nächsten und zu sich selbst, und sogar zum Feinde.

    Nicht selten aber liebt der Mensch zuvorderst sich selbst und aus dieser Selbstliebe heraus kann dann auch ein Glauben wachsen. Der glaubt aber nur weil er hofft, sein personales Sein, irgendwann in einem Himmel verewigt zu sehen. Und das ist meiner Meinung nach nicht die rechte Demut.

    Wenn man also von Glauben spricht, können die unterschiedlichsten Herzenshaltungen damit gemeint sein. Es ist deshalb nicht falsch zu sagen, man würde durch den Glauben gerecht (wie Bibeltreuer-Christ meinte), aber dieser muss sich in einem demütigen Herzen gründen (wie Alef betonte).

    Seht ihr das provisorisch betrachtet, in etwa auch so?

    LG
    Provisorium
    Geändert von Provisorium (20.02.2013 um 00:03 Uhr)
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)


 

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