
Zitat von
Alef
Aber es ist nicht unsere Rechtfertigung, ein „Glaube“AN einen Messias (wie Paulus lehrt), denn er ist ja nicht der Ewige. Auch mein Handeln ist nicht die Rechtfertigung. Keiner kann da mit dem Ewigen „handeln“, sondern der Ewige gibt diese „Gerechtigkeit“ aufgrund der Hinwendung des Menschen zu ihm.
Ich denke wer Jesus glaubt, der glaubt daran, dass er die rechte Gotteserkenntnis hatte, also der gute Lehrer/Rabbi ist, der uns dann ebenfalls zu dieser Erkenntnis führen kann.
Ich glaube Paulus umschifft diese Tatsache immer ein wenig, weil er seine persönliche Stellung und Ansicht zum Gesetz verdeutlichen will und seiner Überzeugung Ausdruck verleihen möchte, dass es nicht die Werke des Gesetzes seien, die selig machen. Ich habe da immer das Gefühl, dass er da noch ein wenig im Konflikt mit seiner alten "Saulusnatur" steht, die wohl einst glaubte, durch Werke gerecht werden zu können.
Vielleicht ist es ihm schwer gefallen sich selbst zu vergeben? Das kenne ich von vielen Menschen!
Und deshalb dachte er, er müsse das Gesetz anders definieren und zum Urgrund aller Sichtbarwerdung der Sünde werden lassen. Eigentlich ist er da seiner eigenen Geschichte gegenüber etwas undankbar. Schließlich war es ja gerade sein gesetzesmäßiger Eifer, der ihn vor die Tore von Damaskus führte und dort schließlich auch seinen "Zusammenbruch" zur Folge hatte.
Aber das seine diesbezügliche Lehre ein so starkes Gewicht in der Christenheit bekommen hat, ist ja nicht "seine Schuld". Auch heute steht ja jedem offen unbefangen darüber nachzudenken. Man darf halt nicht seine Briefe als das Reden Gottes missverstehen, sondern muss sie als die Schreiben eines Missionars betrachten, der fest davon überzeugt war, dass das Ende unmittelbar bevorstand.
Ich glaube am Ende wollte Paulus doch nur den Blick allein auf Gott gerichtet sehen und vielleicht gab es da großen Widerstand und andere lenkten den Blick eben eher auf eine Art Werkgerechtigkeit und dagegen setzte er sich dann zur Wehr?
Aber ich weiß es ja nicht, ich war ja nicht dabei.
Denn damals war ich tatsächlich noch sehr viel provisorischer angelegt als heute ;-)
LG
Provisorium
Geändert von Provisorium (20.02.2013 um 00:52 Uhr)
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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