Seite 2 von 5 ErsteErste 1234 ... LetzteLetzte
Ergebnis 11 bis 20 von 45
  1. #11
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Hmmm….. grübel…


    Bin ich kein Kind Gottes, wenn ich nicht alles so nehme, wie es mir aufgetischt wird?

    Durch was für einen Glauben ist man/frau denn Gottes Kind? Oder sind wir nicht schon alle Gotteskinder, weil ER unser Schöpfer ist?

    Muss man alles Glauben, was Menschen so schreiben und geschrieben haben, und… richtet sich Gott nach deren Lehren, WER nun da durch wen ein Gotteskind sein soll?


    Jesus lehrte, dass derjenige gerechtfertigt ist, wer sich vor dem Ewigen, dem einzigen Gott JHWH sich demütigt…. Können nun andere Menschen was anderes Lehren, als was Jesus aufgrund der Torah und der Tenach lehrte?


    So werden mehr Fragen aufgeworfen, als geklärt werden…

  2. #12
    Registriert seit
    23.07.2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    1.523

    Standard

    Zitat Zitat von Bibeltreuer-Christ Beitrag anzeigen
    Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es (Epheser 2.8)
    Bei diesem Vers fang' ich mal an meine Sicht der Dinge zu formulieren.

    Da Du im hohen Maße theologisch, aus Deiner Glaubensperspektive heraus argumentierst, will ich das zunächst auch tun...

    Ich frage mich, wie frei ich als Mensch bin, um Gott begegnen, ihn in mein Leben einladen zu dürfen? Und Deine Antwort wäre wohl: allein aus Gnade kannst Du überhaupt zu Gott finden. Nein, eigentlich finde nicht dann ich zu Gott, sondern Gott findet mich, weil er mich schon vor Grundlegung der Welt dazu berufen hat, dass ich ihn eines Tages finden darf. Er allein bestimmt, ob ich ihm begegnen darf oder nicht. Und wenn er mir begegnet, bin ich gerettet...

    Und all die anderen...?

    Was ist Gnade? Die Gnade formt unsere geistig-willentliche Außenbetätigung - also Wollen und Handeln, alle dinghafte Weltbeziehung (intellectus possibilis). Unser Umgang mit den Dingen ist völlig offen. Daher hat die Gnade hat ihr Feld. Aber sie ist eingeschränkt auf den „möglichen Intellekt“, auf den rezeptiven Geist, eben diesen intellectus possibilis.

    Der „tätige Intellekt“, intellectus agens, braucht sie aber nicht. Er ist das, was wir immer schon waren. Er ist keiner weiteren Vervollkommnung fähig. Es hat keine Eigenschaften. Ihm ist das Haben das Sein. Er ist der Kern unseres Wesens, und da Gnade die Natur nicht zerstört, sondern voraussetzt, kann Gnade sich nur auf die intellektuelle und willentliche Außenbeziehung des Menschen richten. Dafür ist sie unentbehrlich, aber sie dringt nicht vor in die intellektuelle Wesenheit.

    Die Gnade hilft uns zufallausgesetzten Menschen zu dem, was wir als wesenhaft tätiger Intellekt zufallsüberlegen von Ewigkeit sind. Der „tätige Intellekt“, intellectus agens, setzt das Wesen der Seele in die Ewigkeit. Hat die Gnade ihr Werk getan, dann überformt der tätige Intellekt, der oberhalb der einzelnen Seelenkräfte steht, den ganzen Menschen.

    Das heißt die Gnade hat ihr Wesen in der Welt. Sie bestimmt, wem und was Du in der Welt, in Deinem Leben begegnen magst, wie Du Dich entscheiden und verhalten wirst. Aber sie bestimmt nicht Dein substantielles Wesen, nicht den intellectus agens! Und dieser ist in Gott. Wir sind in seinem Bilde geschaffen. Wir alle, ausnahmslos!

    Und deshalb geht in Gott geht nichts verloren.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  3. #13
    Registriert seit
    23.07.2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    1.523

    Standard

    Zitat Zitat von Bibeltreuer-Christ Beitrag anzeigen
    Prädestination ist der ewige Ratschluß Gottes wegen des Anfangs und der Vollendung des Heiles der Erwählten, sowie auch wegen der Verlassung und Verstoßung der Verworfenen zur Strafe; und umfaßt deshalb die Erwählung und Verwerfung als seine Teile.
    Mit anderen Worten heißt das, dass wir Menschen keinerlei Einfluss haben, ob wir zu Gott finden, oder nicht. Wir werden von Gott dann lediglich erwählt, oder eben verworfen. Glaubst Du das wirklich? Und ist nicht die Konsequenz daraus, dass wir die Hände in den Schoß legen können, weil wir ohnehin keinen echten Einfluss darauf haben, ob wir der Hölle entkommen, oder nicht? Werden wir Menschen dadurch nicht einfach nur zu willenlosen Spielfiguren Gottes?

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  4. #14

    Standard

    leises und etwas verspätetes Willkommen zuerst von mir an dich, "Bibeltreuer-Christ" :-)

    „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, daß wir Gottes
    Kinder heißen sollen – und wir sind es auch!“
    Prädestination ist der ewige Ratschluß Gottes wegen des Anfangs und der Vollendung des Heiles der Erwählten, sowie auch wegen der Verlassung und Verstoßung der Verworfenen zur Strafe; und umfaßt deshalb die Erwählung und Verwerfung als seine Teile.
    daraus bleiben für mich aus meiner Sicht sehr viele Gedanken und Fragen offen:

    Ist es nicht allein schon ein liebevolles "Ja" des Schöpfers an jedes seiner Geschöpfe, dass er Leben schenkt?
    Dieses "ja" , diese Entscheidung zu erschaffen, gilt sie nicht einfach schon im Schöpfer selbst, bevor sich die Menschen in "Erwählte" oder "Verlorene" einteilen?
    Das jedes Leben eines Menschen, Sinn und Aufgaben, Ziele hat, glaube ich wohl, aber womit ich mich schwer tue (und das ist nicht als Kritik gemeint) ist, dass der Schöpfer, drückt man es mal sachlich hart aus, Menschen einteilt und erschafft- die Einen "kommen, finden das Ziel" die anderen aber sind vorherbestimmt oder vorhergesehen zu "Verlorenen".

    Diesen Gedanken zu folgen, fällt mir aus meinem "Glauben" schwer, ja erscheint mir gänzlich unmöglich.

    Werden wir Menschen dadurch nicht einfach nur zu willenlosen Spielfiguren Gottes?
    das zu glauben, würde mir so scheinen, als wären die meisten Menschenleben nur wie "Beiwerk"- für mich persönlich eine grausame Vorstellung.

    lg bonnie

  5. #15
    Registriert seit
    23.07.2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    1.523

    Standard

    Zitat Zitat von bonnie Beitrag anzeigen
    Diesen Gedanken zu folgen, fällt mir aus meinem "Glauben" schwer, ja erscheint mir gänzlich unmöglich.
    Mir auch!

    Die Prädestinationslehre bezieht sich im Wesentlichen ja auf folgende Verse von Paulus:

    Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten.“ (Epheser 1, 3-6)

    „Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind; denn alle, die er im voraus erkannt hat, hat er auch im voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene von vielen Brüdern sei. Die aber, die er vorausbestimmt hat, hat er auch berufen, und die er berufen hat, hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.“ (Römer 8, 28-30)

    Gleichzeitig schreibt Paulus aber auch (Titus 2, 11):

    Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen;

    Wie geht das zusammen? Wie kann man dann daraus eine Lehre entwickeln, in der der Mensch schon vor seiner Geburt, ohne eigenen Einfluss, der Verdammnis preisgegeben ist?
    Was ist denn dann mit der allen Menschen heilbringenden Gnade Gottes geschehen?

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  6. #16
    Registriert seit
    23.07.2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    1.523

    Standard

    Nochwas...

    Eigentlich hat der Glaube an die (doppelte) Prädestination auch noch eine weitere, recht furchtbare Konsequenz.
    Angenommen ich würde mich nicht zum Glauben berufen fühlen, also im Sinne der Prädestinationslehre von Gott für die ewige Verdammnis vorherbestimmt sein, dann müsste ich doch mit aller Macht und völliger Rücksichtslosigkeit mein verbleibendes Erdenleben hedonistisch auskosten.

    Da ich ja wüsste, dass ich nach meinem Leben in die Hölle komme und sogar schon vor meiner Geburt dazu bestimmt war, darf ich mich hier auf Erden dann aber mal so richtig auslassen und das gerne auch auf Kosten anderer. Ist ja eh alles egal geworden.

    Es bleibt mir letztlich ja auch gar nichts anderes übrig, als hemmungslos meinen Vorteil zu suchen und dabei notfalls auch über Leichen zu gehen. In gewisser Weise hätte ich sogar das Recht dazu, denn wenn ich schon vor meiner Geburt dazu bestimmt war in die Hölle zu kommen, dann müsste ich mich hier auf Erden in aller Bestimmtheit gegen diesen grausamen Gott wenden, der mir keine Chance gab ihn kennen zu lernen...

    Ist doch so, oder?

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  7. #17

    Standard

    In gewisser Weise hätte ich sogar das Recht dazu, denn wenn ich schon vor meiner Geburt dazu bestimmt war in die Hölle zu kommen, dann müsste ich mich hier auf Erden in aller Bestimmtheit gegen diesen grausamen Gott wenden, der mir keine Chance gab ihn kennen zu lernen...
    uih, provisorium, das klingt aber sehr nach "lass die Sau raus" :-) Rebellion, Wut, Lieblosigkeit, weil ungeliebt und von Anbeginn "verloren"- fast würde ich da jetzt dann sagen wollen: Lasst das bloß nicht verbreitet sein, denn das gäbe nicht nur gesellschaftlich ein Chaos...

    aber verstehen kann ich diese Gedankengänge schon.
    Ich hörte aber dazu auch schon mal die Erklärung, dass ja nur die "wirklich nach Gott suchen, die vorherbestimmt sind", quasi also alle anderen gar nicht darüber nachdenken würden (oder nicht ernsthaft genug?)...
    Doch auch dem könnte ich in keiner Weise folgen, glaube ich doch, dass in jedem Menschen dieser "Funke und die Sehnsucht" steckt...

    lg bonnie

  8. #18
    Bibeltreuer-Christ Gast

    Standard

    Ich Antworte gleich drauf, bin schon am Arbeiten dran

  9. #19
    Registriert seit
    23.07.2012
    Ort
    Wiesbaden
    Beiträge
    1.523

    Standard

    Zitat Zitat von bonnie Beitrag anzeigen
    Lasst das bloß nicht verbreitet sein, denn das gäbe nicht nur gesellschaftlich ein Chaos...
    Na eben. Die Prädestinationslehre ist eigentlich echt gefährlich.

    Zitat Zitat von bonnie Beitrag anzeigen
    Ich hörte aber dazu auch schon mal die Erklärung, dass ja nur die "wirklich nach Gott suchen, die vorherbestimmt sind", quasi also alle anderen gar nicht darüber nachdenken würden (oder nicht ernsthaft genug?)...
    Zum Glück würden sie nicht in dieser Konsequenz über ihr Leben und Dasein nachdenken. Nicht auszumalen sie täten es so...

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  10. #20
    Bibeltreuer-Christ Gast

    Standard

    Zuerst möchte ich mich bei euch bedanken, das es so friedlich verläuft und das ich mich mit euch unterhalten kann ohne dumme Kommentare, hab es schon anders erlebt, mit Drohungen und Beleidigungen, dabei kahm nicht einmal was brauchbares raus, nur, wie scheiße ich bin und das ich meine schnauze halten soll und sofort das Forum verlassen sollte.

    Aber ich muss schon sagen, in diesem Forum, macht es mir sehr viel spaß, weil hier sachlich und gute Argumente kommen, eine rund um guter Austausch.


 

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 29.07.2012, 13:05
  2. Kinder wollen Glauben
    Von GnaKi-Team im Forum Mitten im Leben
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 19.07.2012, 01:55
  3. Gerecht durch den Glauben
    Von Lena im Forum Glaubensfragen / Jesus / Gebete
    Antworten: 75
    Letzter Beitrag: 04.10.2008, 19:45
  4. Was ändert sich durch den glauben?
    Von jo jo im Forum Glaubensfragen / Jesus / Gebete
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 25.07.2008, 13:54

 Besucher kamen mit folgenden Begriffen auf diese Seite:

kinder gottes genannt

videos für kinder an gott glauben

Bibelkommentar es ist noch nicht erschienen was wir sein werden

kinder gottes

predigt: aus gnade seid ihr selig geworden durch glauben und das nicht aus euch;gottes gabe ist es

Stichworte

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •