Oh, ich habe vergessen, zu erwähnen, dass die beiden nicht gleichzeitig ins Lokal kamen, sondern mit etwa einer viertel Stunde Zeitunterschied. Als Nichts-ahnender (guter Bekannter) hätte man eben erwartet, dass sie sich nun ganz herzlich begrüßen oder einen kleinen Kuss geben, aber stattdessen, haben sie sich nicht einmal gegenseitig "bemerken" wollen (die "kalte Schulter gezeigt") und nur ein giftiges Gesicht gemacht. Ich dachte ich seh nicht recht: Der Eine lief am anderen vorüber, als wäre der bloß Luft oder gar nicht anwesend.
Eben das (er-) zeugte in meinen Augen von einem unglaublichen Kälteeinbruch, wo dereinst viel Wärme war. Das wurd mir ein "Schlüsselerlebnis" sondersgleichen, weil sich der Bekannte ja auch gleich zu mir setzte, um seinem Unmut luft zu machen und um in den Augen des Anderen Ersatz, neuen Anhang und Umhang zu haben, also "Schutz". Das heißt, beide wußten sehr wohl, dass der andere DA war! Aber ihr Verhalten war "leugnend". Die Sehnsucht selbst sollte erwürgt werden, aber auch da macht sie sich noch sorgen um das Paar, dass es sich nicht erkälte.: "Adam, wo bist Du?"
Ebensogut hätte da stehen können: "Um Himmels Willen, Adam - was machst du?" ... Mir den Dolch???
Diese Erzähl-variante hab ich nun wirklich schon sehr oft formuliert, niedergeschrieben und abermals umformuliert und rezitiert, aber immer noch presst es mir sehr schmerzlich das Wasser in die Augen, wenn ich mich der Szene und Gottes Ruf nach Adam erinnere.
Zwar ist das "Legende", aber gerade deshalb die Wahrheit!
Nicht die Vergangenheit oder "Geschichte", sondern die Gegenwärtigkeit!
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