Zitat von
dispicio
Das "Neue" Jesu' liegt nicht in der Lehre, sondern im Einswerden Gottes mit dem Menschen. "Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit." (Joh 1, 14)
Zitat von
Die_Leuchte!
Bin ganz haargenau deiner Meinung, discipio
und daher erwähnte ich schon..., dass der historische Jesus nur eine ganz untergeordnete (bis gar keine) Rolle spielt...Logos und Gottes Sohn bezeichnen ein und dieselbe "Person", und eben die wurde ganz bestimmt nicht erst am 24. Dez des Jahres 0 geboren. Wir sprechen von einer Gestalt, die über das Wasser wandeln kann (et cetera, pp), also ganz gewiss nicht von 70 oder 80 kg "Fleisch"...
Also in meinem Verständnis bezieht sich der Vers aus Joh 1,14 ja auf den historischen Jesus, dessen Geburt wir nun einmal am 24.(bzw eigentlich 25.)12. feiern. Da bin ich mir nicht ganz sicher, ob ihr wirklich haargenau der gleichen Meinung seit...Denn wenn das Wort Fleisch geworden ist, sprechen wir mit Sicherheit von 70-80kg...
Aber wie dem auch sei, der historische Jesus hat sich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit um den korrekten Logosbegriff herzlich wenig Gedanken gemacht und die Synoptiker zeichnen da wahrscheinlich ein realistischeres Jesus-Bild, als uns im Johannesevangelium präsentiert wird, dass schon reichlich hellenische Luft geschnuppert und in sich aufgenommen hat.
Das Christentum ist letztlich doch eine recht wilde Melange aus jüdischem und griechischem Geist.
Aber ich persönlich stelle mit allergrößter Freude fest, dass der, der dem Christentum viel zuviel griechischen Geistes in die Lehre Jesu beigemengt sieht (nämlich Alef), mit dem allergrößte Übereinstimmung findet, dem es gar nicht genug griechischen Geistes (genauer Neuplatonismus) geben kann (nämlich meiner Wenigkeit).
Das gewöhnlich tradierte Christentum hingegen schmeckt uns beiden doch sehr fad (ich hoffe ich tue Alef damit kein Unrecht), denn es kommt so unredlich um die Ecke und so laut und bedient sich so hemmungslos, wo immer es etwas für seine Zwecke ge(miss)brauchen kann.
Dem historischen Jesus aber seine Bedeutung absprechen, geht meines Erachtens viel zu weit. Dieser Mann war ein Rabbi und ein ganz außergewöhnlicher noch dazu. Von ihm zu lernen, ist das Rechte lernen. Also, lernen wir...
LG
Provisorium
Geändert von Provisorium (11.02.2013 um 18:54 Uhr)
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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