Auge um Auge

[Jamie]

Ich habs nun so jetzt nicht nachgelesen, aber ich habe die Bedeutung, die mir bekannt ist und einleuchtet, vor Augen:

"Der GEBE Auge und Auge....." usw.....

Da geht es nicht um Rache, um Vergeltung im primitiven Sinne, sondern darum, dass dem Täter klar wird, was er angerichtet hat und darum, dass er bereit sein soll, dies genauso hinzugeben, wie er es verursacht hat.

[anonym007]

Moin,

eine sehr schöne Ausarbeitung, die ich mir sicherlich noch einmal in Ruhe durchlesen werde.

Aber warum so kompliziert?

'Auge um Auge', das Talionsgebot, ist doch sehr simpel zu verstehen.

Zunächst muss man klarstellen, dass wir hier mit dem sog. rachegebot eine jahrhundertealte und sehr erfolgreiche christliche Verdrehung dieser Aussage haben, die das Ziel hat, das Judentum schlecht darzustellen.

Das Talionsgebot hat mit Rache überhaupt nichts zu tun. Es ist das Gebot der Verhältnismäßigkeit von Verbrechen und Strafe. Ein Gebot, das heute so nahezu unverändert ein Wesentsteil unseres heutigen Rechtsstaates ist.

Wenn einer einem ein Auge ausschlägt, so wird ihm eben nach jüdischem Recht nicht ebenfalls ein Auge ausgeschlagen sondern er hat angemessenes Schmerzensgeld, Ausgleichszahlung für berufiche Einbußen und eine generelle Strafzahlung zu leisten. Und sollte der andere vorher nur noch ein Auge gehabt haben und jetzt vollkommen blind sein, so ist das schwerer zu bestrafen als wenn er nur ein Augenlicht verloren hat.

Das alles findest man heute so in unseren deutschen Gesetzen wieder. Die Juden waren uns da nur ein paar tausend Jahre voraus.

Leider wird man diese Verunglimpfung des sog. Rachegebotes nicht mehr aus den Köpfen bekommen.

Tschüss

Jörg