Zitat Zitat von dispicio Beitrag anzeigen
...aus purer unappetitlich rechthaberischer Eitelkeit, die allen Glauben und jede Religion diskreditiert.
Das ist aber ein hartes Urteil. Aber bestimmt hast Du am Ende Deines Satzes nur den Punkt mit dem Fragezeichen verwechselt, was Du ja eigentlich tippen wolltest, oder?

Also ich persönlich mag die Auseinandersetzungen von Alef und Zeuge sehr gerne lesen. Vielleicht driftet die Diskussion manchmal zu arg ins "Off-Topice" (schreckliches Denglish, schäm Dich Provisorium), aber das haben Grundsatzdiskussionen nun mal leider so an sich. Aber davon einmal abgesehen, sehe ich zwei Männer des Glaubens am Werk, die leidenschaftlich für ihre individuellen Positionen einstehen und sie auch zu vermitteln verstehen.

Man kann also so einiges dabei lernen und manchmal eben auch, wie man es vielleicht besser nicht machen sollte (die Polemik betreffend, meine ich jetzt).

An dieser Stelle möchte ich aber nun gerne etwas versöhnliches posten. Und weil es in diesem Thread ja auch um den guten Paulus geht, ihn zu Wort kommen lassen. Man kann über ihn ja denken und sagen was man will und das ich persönlich auch eine gewisse kritische Distanz zu ihm pflege, wird dem aufmerksamen Leser sicher nicht entgangen sein. Aber zumindest einmal hat er den Nagel doch sowas von auf den Kopf getroffen und in derart zeitloser Schönheit die Wahrheit gesagt, dass bestimmt auch Alef hier sein Haupt zustimmend auf und nieder bewegen wird:

Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.

Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.

Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden; wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.
Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war. Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

Darauf kommt es doch an und ich denke, hier treffen wir uns alle wieder, egal wohin uns unser Glaubensweg auch sonst noch so treiben mag...

LG
Provisorium