@ Alef
Nun, eigentlich wollte ich mich etwas zurückhalten, aber das übersteigt jegliche Wirklichkeit.
Bei den 10 Jungfrauen geht es erstmals ums genügend Öl haben, Öl symbolisiert die Werke (und nicht einen Glauben), das Handeln, das Tun…
Wenn er versucht, das Gleichnis allegorisch auszulegen, dann muss er auch erklären, wer der Krämer ist und was man für das Öl (Werke?) bezahlen muss? Kann man Werke etwa kaufen? Wie kann man Werke auf Vorrat haben usw. Jesus selbst macht in seinem Gleichnis klar, dass es um die Bereitschaft geht, mit ihm, dem Bräutigam, zu gehen, weil es kein später mehr geben wird.
Abraham „versuchte“ nicht, mit Hagar einen Sohn zu bekommen, wenn man etwas genauer nachlesen würde… es war Sarahs Vorschlag, nach alter Weise ganz normal. Das ist nicht etwa eine menschliche „Leistung“, sondern gängige Sitte. Paulus nimmt das als allegorischen Vergleich. Mit einer Frau ein Kind zu zeugen, ist ein normaler menschlicher Weg, eine eigene Leistung. Mit einer unfruchtbaren Frau ein Kind zu zeugen, ist ein Geschenk Gottes und war für Abraham ein Akt des Glaubens. Die Juden z. Z. des Paulus wollten durch eigene Leistungen Gottes Gunst und damit das ewige Leben gewinnen. Paulus dagegen sagt: Das Leben ist ein Geschenk Gottes, das man nur durch Glauben annehmen kann.
Dies nun mit dem Befolgen der Torah zu vergleichen, ist dermassen absurd, es ist einfach nur falsch.
Versklaven die Weisungen Gottes? Naja, dann versklaven auch unsere Gesetze für Recht und Ordnung. Wie kann man nur Gottes Weisungen als Versklavung darstellen. Was wagt der Mensch sich da gegen den Ewigen zu erheben und meint, dass SEINE Weisungen eine Versklavung wären? Bitte, bedenkt doch etwas mehr, was da gesagt und geschrieben wird.
Die vielen Vorschriften der Thora und die zusätzlichen Gesetze haben das Leben eines Juden z. Z. des Paulus schon sehr eingeschränkt. Ein Jude von heute befolgt von der Thora nur einen Bruchteil, weil z. B. die gesamten Opfervorschriften wegfallen. Deswegen können wir heute gar nicht mitempfinden, wie befreiend es ist, wenn alle diese Opferregelungen mit einem Mal wegfallen, weil man glaubt, dass Jesus durch sein Opfer alles geregelt hat.
Weiter.. warum wird immer wieder diese falsche Mähr erzählt, dass Juden durch Befolgen der Torah ewiges Leben erhalten und damit eine Werkgerechtigkeit hervorheben wollen, welche es angeblich im Christum nicht geben soll? Wer sich auf das Werk Jesu beruft, lebt genau so in einer Werkgerechtigkeit. Es geht nicht um das Werk Jesu, sondern um den Glauben an sein Opfer für unsere Schuld. Weil Juden nach der Zerstörung des Tempels keine Opfer mehr bringen konnten, trat für sie der Text in Kraft „Gehorsam ist besser als Opfer.“ Das Opfer sollte die Versöhnung mit Gott und das Leben bringen. Jetzt aber der Gehorsam.
Gottes Weisungen werden aus der Beziehung zu IHM befolgt, weil ER es so will. Davon reden Mose und die Propheten. Was ist daran so falsch, dass es ins paradoxe gezogen wird?
Abraham erniedrigt sich sicher nicht durch diese Handlung zum Sklaven, sondern wennschon erhebt er die Magd in einen höheren Stand. Schliesslich hatte er nach Sarahs Tod noch weitere Kinder mit der Hagar. Also, in der Genesis steht nichts darüber. Abraham heiratete vielmehr Ketura. Von weiteren Söhnen der Hagar ist hier keine Rede.
Die Galater, wenn es sich um Menschen aus den Nationen handelt, waren nie verpflichtet, die Torah zu halten, da diese dem Volke Israel gegeben wurde. Die „gesamte Torah“ kann sowieso nicht gehalten werden, da so manches für Frauen, manches für Priester, manches für Übertreter usw gilt.
Genau das wollte ihnen Paulus klar machen, nachdem Judenchristen ihnen einzureden versucht hatten, sie müssten sich beschneiden lassen und weitere Gesetze der Thora halten.
So kann man wohl kaum sagen, dass Paulus sich hier als Gelehrter sich äussert, sondern als Pragmatiker, dem jedes Mittel, auch der Entstellung rechtens ist. Nein, das ist nicht mal eine Allegorie. Aber so entstehen Ersatztheologien, wo auf einmal dann das Christum das wahre Israel sein soll und beraubt das wirkliche Israel seiner Verheissungen.
Paulus sagt selbst in Römer 11, dass die Christen nicht allein das wahre Israel bilden, sondern dass Christen durch ihren Glauben an den Schöpfergott und an das stellvertretende Opfer Jesu für ihre Schuld in den Baum „Israel“ eingepfropft worden sind. Sie sind Teil des Volkes Israel geworden, so wie auch die Kanaaniterin Rahab und die Moabitern Ruth durch ihren Glauben an den Gott Israels in dieses Volk aufgenommen worden sind. Christen, die sich in dieser Frage an die Bibel halten und nicht einer antisemitischen Theologie folgen, berauben Israel also nicht seiner Verheißungen. Sie freuen sich vielmehr, dass diese Verheißungen auch ihnen gelten. Alef
Gruß
wodug
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