Zitat Zitat von Provisorium
Ich finde Religion ist ein bisschen wie ein Blumenstrauß, ein Ausdruck von Liebe und Verbundenheit, der herrlich blühen und duften und eine wunderbare Atmosphäre zaubern kann. Er ist aber nicht die Liebe selbst,[...]
So kann man das sehen, finde ich auch. Ich tauche gern in die verschiedenen "Bildsprachen" der Religionen ab und stehe immer wieder aufs Neue fasziniert vor der schöpferischen Vielfalt, die sich ihnen ausdrückt. Jede hat ihre innere Logik und ist in ihren Grundlagen sicher in erster Linie vor dem Hintergrund kultureller und historischer Gegebenheiten zu verstehen. Dem nachzuspüren, ohne dabei die Rechtfertigung des eigenen Glaubens im Sinn zu haben, ist eine spannende und wahrhaft bewusstseinserweiternde Erfahrung - führt sie doch geradezu zwangsweise zum Erleben Gottes als dem "Alles in Allem". Insofern stimme ich Dir auch zu, wenn Du sagst, dass es nicht unbedingt ein Blumenstrauß sein muss, um seiner Liebe (=Verbundenheit mit Gott) Ausdruck zu verleihen. Aber irgendetwas bildhaftes, gegenständliches muss es sein. Liebe (=Glaube) braucht einen materiellen Ausdruck, sie muss sich verkörpern. Ohne Körper ist sie gegenstandslos und quasi nicht existent. Was nützt der Geliebten das Wissen um die Liebe ihres Geliebten, wenn sie sie nicht erleben kann?