Zitat Zitat von wodug Beitrag anzeigen
Die Juden z. Z. des Paulus wollten durch eigene Leistungen Gottes Gunst und damit das ewige Leben gewinnen.
Ich denke dazu neigen alle Gläubigen, zu allen Zeiten schon, das halte ich für menschlich/allzumenschlich.

Und auch das Bewusstsein, dass man letztlich nicht irgendwann wird auftreten können und sagen: "ich hab' dies oder das getan, also muss Gott mir seine Gunst erweisen", dürfte ebenfalls in jedem Gläubigen vorhanden sein, auch in den Juden zu Paulus Zeiten.
Ich denke es geht hier eher um die Verbindlichmachung irgendeiner bestimmten Voraussetzung , um als rechtgläubig zu gelten. Und das kennen Juden, wie Christen, weil man eben entweder Jude oder Christ sein muss, um als rechtgläubig zu gelten. Ich persönlich halte allerdings beides für falsch...

Als Paulus noch Saulus hieß hatte er mit großem Eifer die Christen verfolgt und auch getötet, dann bekehrte er sich und fortan war ihm alles Gnade. Dabei hatte er vielleicht zu sehr das Bild eines Judentums im Kopf, das seiner Zeit als Saulus entsprach und deshalb gar nicht so richtig bemerkt, dass die Juden sehrwohl ihre Beziehung zu Gott generell durchaus auch aus der Gnade heraus definieren. Das Halten von Gesetzen, Geboten und Ritualen entspricht ja nicht zwangsläufig dem Versuch vor Gott gut dastehen zu wollen, sondern kann ganz einfach auch Ausdruck von Liebe, Dankbarkeit und Verbundenheit sein.

Gott hat aber, glaube ich, keine Religion und lässt sich doch in aller Religion (und nicht nur dort...) finden...

LG
Provisorium