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Alef hat da aber meiner Meinung nach nicht so ganz Unrecht. Es gibt da eine Theorie, wie sich auch Informationen, oder eben auch menschliche Haltungen, Einstellungen und ähnliches, evolutionär "vererben" oder weitergeben lassen: Die Memetik http://de.wikipedia.org/wiki/Mem oder auch einer Spielart des Lamarckismus http://de.wikipedia.org/wiki/Lamarckismus.


Mir ist diese Memtheorie wissenschaftlich zu schwach fundiert. Aus demselben Grund hat sie sich in den Sozialwissenschaften bisher auch nicht durchgesetzt ;-). Gedankengut wird m.E. weniger vererbt als vermittelt. Sozialisation beginnt im Babyalter. Kinder lernen früh an Vorbildern, von Erwachsenen. Haltungen, Einstellungen, Werte und Gesinnungen werden zunächst vermittelt. Ob sie angenommen, hinterfragt oder auch abgelehnt werden können hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Da fällt mir wieder einmal mehr auf wie bedeutsam es ist, dass Kinder kritisches Hinterfragen erfahren und lernen. Das sollte man unbedingt vorleben :-).


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Wenn im Rahmen der soziokulturellen Entwicklung, immer wiederkehrend z.B. dem Antisemitismus Vorschub geleistet wird, dann kann sich dieser verfestigen und Einfluss auf nachfolgende Generationen haben und das eben auch eventuell auf neuronaler Ebene.


Egal auf welcher Ebene, man sollte sich seines Einflusses immer bewusst sein und behutsam damit umgehen.

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Das bedeutet nun aber nicht gleichzeitig, dass man für seinen "Judenhass" nichts könne. Um das genauer zu klären müsste man dann jetzt allerdings eine Diskussion über den "freien Willen" oder die Handlungsfreiheit des Menschen beginnen und ich weiß nicht ob das erwünscht ist.


Für Vererbtes kann man zunächst aber doch tatsächlich wenig oder? Gut, man muss deshalb dennoch damit umgehen, auch mit "blöden Vererbungen" ist mit gutem Willen ein guter Umgang zu finden.
Gäbe es Meme, dann würden sie doch auch den "freien Willen" beeinflussen oder?