Hey Lily, das hast im Chat gar nicht erzählt tzzzzz....
Toll gemacht, ich freue mich echt mit dir. Dass ihr nach der Stunde noch diskutiert habt, das zeigt klar dass Redebedarf besteht.
Hey Lily, das hast im Chat gar nicht erzählt tzzzzz....
Toll gemacht, ich freue mich echt mit dir. Dass ihr nach der Stunde noch diskutiert habt, das zeigt klar dass Redebedarf besteht.
Mir ist diese Memtheorie wissenschaftlich zu schwach fundiert. Aus demselben Grund hat sie sich in den Sozialwissenschaften bisher auch nicht durchgesetzt ;-). Gedankengut wird m.E. weniger vererbt als vermittelt. Sozialisation beginnt im Babyalter. Kinder lernen früh an Vorbildern, von Erwachsenen. Haltungen, Einstellungen, Werte und Gesinnungen werden zunächst vermittelt. Ob sie angenommen, hinterfragt oder auch abgelehnt werden können hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Da fällt mir wieder einmal mehr auf wie bedeutsam es ist, dass Kinder kritisches Hinterfragen erfahren und lernen. Das sollte man unbedingt vorleben :-).
Egal auf welcher Ebene, man sollte sich seines Einflusses immer bewusst sein und behutsam damit umgehen.
Für Vererbtes kann man zunächst aber doch tatsächlich wenig oder? Gut, man muss deshalb dennoch damit umgehen, auch mit "blöden Vererbungen" ist mit gutem Willen ein guter Umgang zu finden.
Gäbe es Meme, dann würden sie doch auch den "freien Willen" beeinflussen oder?
Mir persönlich ja auch, aber tatsächlich ist der Mensch auf neuronaler Ebene weit weniger frei, als man gemeinhin annimmt und deshalb denke ich schon, dass es zumindest Relevanz hat, dass der Antisemitismus schon so alt ist und leider immer wieder dann auch verstärkt in Erscheinung tritt.
Das ist aber ein sehr komplexes Thema und deshalb dann auch wohl eher nicht innerhalb dieses Threads zu diskutieren.
Vererbt ist vererbt. Aber es besteht ein ewiger Streit darüber, was sich stärker auswirkt, das Vererbte, oder die Umwelteinflüsse.
Ja. Sie werden ja z.B. im Rahmen der Evolution verschiedener Vogeldialekte diskutiert.
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
Noch nicht einnmal die verschiedenen Sinne sind bei der Geburt eines Babys voll entwickelt,
obwohl bereits in der frühen embryonalen Phase viele Anfänge für die Entwicklung der Sinne gelegt werden.
Die ersten Sinne werden im Rückenmark und Hirnstamm gesteuert. Bewusste Steuerungen in der äußeren Hirnrinde entstehen erst nach der Geburt. Daher ist es sehr wichtig, die Sinne nach der Geburt zu fördern. Bei Nichtförderung der Sinne verkümmern die entsprechenden Neuronen und andere Nervenbahnen nehmen deren Platz ein.
Von Geburt an nehmen die Nervenzellen im Gehirn des Babys gierig alle Signale und Informationen auf, die über die Sinnesorgane zu ihnen vordringen. Sie versuchen sie zu ordnen, indem sie sich untereinander vernetzen - Leitungen werden gelegt, Schaltstellen (Synapsen) gebaut. Komplizierte Muster entstehen, die es dem Kind ermöglichen, Zusammenhänge, komplexe Regeln zu erkennen, einfache logische Schlüsse zu ziehen und entsprechend zu handeln. Je älter Kinder werden, desto stabiler sind diese Muster.
Voraussetzung dafür: Vertrauen durch zuverlässige Bezugspersonen und Anreize aus der verlässlichen Umwelt. - Ende meines Aufsatzes ;-))-
Ich holte jetzt aus, weil ich mir nicht vorstellen kann wo in so einem neuen und frischen Leben Antisemitismus oder andere Feindlichkeiten / Feindbilder als angelegt vorhanden sein sollten.
Ich stelle mir Feindbilder eher als angelernt vor. Dafür wird natürlich die Lernfähigkeit und das sensomotorische System mit seinen Möglichkeiten genutzt.
Oder denkst du, dass es sich mit Feindbildern so verhalten könnte wie bei mancher Angst, die sich sinnvoll in unser Bewusstsein eingeprägt hat, also uns zum Schutze? Doch solche Schutzmechanismen haben sich aber doch deshalb verfestigt, weil sie unser Überleben *sinnvoll* sichern. Feindbilder erschweren aber das Zusammenleben und wenn es hart kommt leider auch das Überleben.
Irgendwie hoffe ich sehr, dass Feindbilder und Feindlichkeiten angelernt sind und dass möglichst viele heranwachsende Menschen diese zeitig hinterfragen. Sozialisation findet ganzheitlich statt, im gesamten Umfeld eines Menschen, so dass hoffentlich gute Chancen bestehen, Haltungen und Meinungen durch kritisches Hinterfragen zu ändern... ich wünsch mir das :-).
Geändert von Effi (07.02.2013 um 08:34 Uhr) Grund: korrigiert...
Das mit den Genen meinte ich nicht mal so, obwohl ich letzthin auch darüber las. Da meinte ich viel eher die Kultur, welche den Menschen zwingt, in bestimmten bahnen zu denken. Da auszubrechen, ist selbst in unserer europäischen Gesellschaft nicht einfach und noch mehr, wenn es um religiöse Aspekte geht.
Deshalb ein bekannter Spruch…
Wie der Acker so die Rübchen
Wie der Vater so die Bübchen
Wie die Mutter so die Töchter
Oder ein bisschen schlöchter…
So ist es wohl der bequeme und gesellschaftsfähigere Weg, im Tramp der Ahnen zu gehen.
Wohl dem, der einen Schritt nach aussen wagt, aber es könnte einsam werden
ihr schnuggis :) danke für eure ganzen lieben worte :) <3
lg lily
ps... natürlich dürft ihr in dem thread ruhig weiter diskutieren, ich hab nix dagegen wenns komplexer wird oder 2 user bischen vom hauptthema abweichen :)
Auch wenn es mit natürlich nicht zusteht, aber für den Aufsatz bekommst Du ein sehr gut, genau wie die liebe Lily...
Wenn, dann ist auch kein Antisemitismus angelegt, aber vielleicht eine etwas ausgeprägtere Form der Furcht vor Fremdem, eine Neigung zu Pauschalisierungen aus dem Bedürfnis nach Bequemlichkeit heraus, oder ähnliches.
Ich erwähnte weiter oben die Vodeldialekte, weil es doch recht seltsam anmutet, dass die Vogelkinder von Eltern gleicher Art, aber mit unterschiedlichem Dialekt, auch ohne Beeinflussung der Umwelt (also ohne Eltern oder Geschwister jemals gezwitschert gehört zu haben), ihren speziellen Dialekt singen (ich finde leider keine Quelle von der Studie, die ich irgendwann mal provisorisch aufgeschnappt habe).
Aber es ist wie Du sagst, der Antisemitismus selbst, in all seinen schrecklichen Ausprägung, ist nicht einfach so in den Genen drin. Was aber außerdem stimmt, hat Alef ja so prägnat mit den Worten formuliert:
Ich mir auch, aber eben vielleicht nicht völlig. Allerdings ist die Wissenschaft da noch lange nicht so weit. Wie Du selbst sagtest, steht die Memetik noch auf sehr dürren und wackligen Beinen und ist am Ende nur eine kleine Eitelkeit von Hr. Dawkins?Wie der Acker so die Rübchen
Wie der Vater so die Bübchen
Wie die Mutter so die Töchter
Oder ein bisschen schlöchter…
Ich mir auch und ich persönlich glaube auch daran, aber eben mit einem gewissen Zweifel, der hoffentlich ganz klein bleiben wird...
Wie gesagt, geht es bei diesem Themenkomplex ja immer auch um den "freien Willen" und für alle Interessierten habe ich hier einen Link, dem das Provisorium reichlich Applaus spendet: http://www.aurora-magazin.at/gesells...ehlert_frm.htm
Den zu diskutieren, bin ich gerne bereit, aber erst in 2Wochen, da hätte ich mal Urlaub...;-)
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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