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Baum-Darstellung

  1. #2
    Larson Gast

    Standard

    Zitat Zitat von jo jo
    Was ändert sich durch den glauben?
    Was hat man da nicht schon alles gehört? Liebe Güte - ich gehör' jetzt über dreißig Jahre zu Jesus - manches hat sich noch immer nicht geändert. Andere Dinge hingegen - doch, ja, einiges hat sich sehr geändert.

    Als ich mich bekehrt habe, tat ich das, weil ich, nüchtern und ganz ohne "Trara", erkannt hatte: Wenn Du ohne Jesus weiterlebst, wird alles, was Du tust, auf's Ende betrachtet, nix wert sein. Und Du selbst wirst "vor die Hunde" gehen. Also hab' ich mich entschieden, zu ihm zu gehören. Damals hat der Prediger in jener Zeltmission, ein gewisser Herr Hochmuth, von Menschen berichtet, die nach ihrer Bekehrung jubelnd aus dem Raum gerannt wären, Zeugen berichteten von "unglaublicher Erleichterung", tiefer Reue, die sie ob ihrer bisherigen Sünden empfanden, Stimmen die zu ihnen sprachen, Visionen, die ihnen geschenkt wurden und ähnliches mehr.

    Ich ging an jenem Abend ziemlich bedröppelt ach Hause. Ich hatte "ja" zu etwas gesagt, was ich noch gar nicht richtig verstand (und ich verstehe es heute noch längst nicht in allesn Facetten) aber diese tollen Erlebnisse - die blieben mir "erspart".

    Ich wußte im Kopf, dass ich den richtigen Schritt getan hatte. Mein Gefühl zuckte mit den Schultern und sagte: "Na und??"

    Ziemlich unbeholfen betete ich: "Herr, Nu hast Du gesehen, was ich gemacht habe. Ich habe keinen Dunst, wie das nun weitergeht. Wenn du's mir nicht zeigst, wird sicher nix passieren." So ähnlich waren die Worte, die ich damals an Gott sandte.

    Damals war ich Soldat und bildete junge Rekruten aus. Schon bald fiel mir die Not auf, die so manchen meiner Alterskameraden fast lähmte. Heimweh, Sehnsucht nach der Frau, manche nach den Kindern, Überforderung, der rauhe Umgangston. Besonders der Umgang, der mit den jungen Rekruten "gepflegt" wurde, störte mich. Und nun bekam ich den Mut, es anders zu machen. Anstatt, wie ich es oft gehört und selbst erlebt hatte, den Menschen niederzumachen, wenn er Fehler machte, mühte ich mich nun bewusst, ihn als Menschen stehen zu lassen und wirklich nur seine Fehler zu rügen und zu korrigieren. Bald stellte ich fest, dass ich von "meinen Jungs" ziemlich alles bekommen konnte. Die Leistung, die gefordert wurde, das entsprechende Verhalten.

    Dann richtete ich in Zusammenarbeit mit dem Standortpfarrer eine Sprechstunde für die ein, die mit ihren Problemen nicht mehr wusstem wohin. Sie rannten mir nicht die Bude ein. Aber dennoch gab es viele, die die Gelegenheit nutzten, sich einmal auszusprechen.

    Über meinen ehemaligen Religionslehrer bekam ich Gelegenheit, mich um junge Strafgefangene zu kümmern. So war ich häufiger Gast im Jugendgefängnis in der Nähe.

    Vom Bund weg nahm ich mir erst mal eine Auszeit und trieb mich einige Monate in Kanada herum. Als ich zurück kam, bewarb ich mich bei einem Missionswerk um eine Anstellung im Bereich der damals noch jungen IT. Das wurde eine herbe Enttäuschung - doch das ist 'ne andere Geschichte.

    Was sich viele Jahre jedoch nicht änderte, war meine Nikotinsucht. Schon mit vierzehn hatte ich (heimlich) zu rauchen begonnen. Ich brachte es auf über 80 Zigaretten am Tag. Die Jagd nach dem nächsten Automaten, wenn die letzten zwei Kippen in der Packung zu sehen war, nahm zuweilen absurde Formen an. Betteln bei Kameraden, später bei Arbeitskollegen.

    Doch irgendwann, so Ende der Neunziger, machte es auf einmal "Klick" - ich kam von durchschnittlich immer noch einer Schachtel am Tag auf Null am nächsten Tag.

    Ich lernte eine wundervolle Frau kennen, wir zeugten sechs Kinder miteinander, vier davon leben. Wir sind gegen viele (gerade auch christliche) Ströme und Ratschläge geschwommen - und wir erhielten oft die Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein.

    Verschiedene Umstände hatten mich zu eine kalt rechnenden, nüchternen Menschen gemacht. Das half mir beim Fahren, im Beruf und bei vielen Entscheidungen. Aber es hinderte mich am Leben. Durch das Gebet anderer Menschen und meine eigene Not änderte Gott meinen Charakter. Das bereicherte meine Familie und mich.

    Nachdem ich aus gesundheitlichen Gründen zum juvenilen Frührentner wurde, entdeckte ich erneut, dass Arbeit mit jungen Menschen mir Spaß macht, mir liegt und mich erfüllt. So begleite ich nun Jugendliche aus problematischen sozialen Verhältnissen durch ihre Schul- und Lehrzeit. Genau die Jugendlichen, die ich einmal, trotz "christlicher Grundausrichtung" als Abschaum und "übles Pack" betrachtet habe.

    Ja, doch, es hat sich verdollt viel an und in mir und für mich geändert, seit ich zum Glauben fand. Ich kann versichern, dass es nichts gibt, das sich mehr lohnt. Für jeden!
    Geändert von Larson (14.06.2008 um 10:57 Uhr)


 

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