Mir begegnet in letzter Zeit immer wieder ein Thema, dass sich auf sehr extrem unterschiedliche Weise in menschlichen Köpfen festgesetzt zu haben scheint.
Gemeint ist, ganz grob formuliert, „gut und böse“ im Zusammenhang mit dem, was Menschen unterschiedlicher Herkunft, Abstammung oder gar Religion dazu als Moral verstehen.

Es ist dir gesagt

o Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem Gott?
(Micha 6.8)


Bitte versteh mich niemand falsch und doch rauschen da so einige Fragen durch meinen Kopf. Habt ihr vielleicht darüber schon mal nachgedacht?

„Recht zu üben…“ liegt die Unterscheidung zwischen „Recht und Unrecht“ im Menschlichen selbst verborgen? Ist der Begriff „Rechtsempfinden“ subjektiv? Sind "nur" die „biblischen Gebote“ damit gemeint? Gibt es in uns Menschen etwas, was wir eigentlich alle auf gleiche Weise für Recht empfinden sollten? Oder ist „Recht“ etwa von Erkenntnis abhängig? Ist „Recht“ so etwas wie „Moral“?
Gesetze eines Landes sind verschieden- was aber ist „Recht“, dass für alle Menschen ganz gleich wo auf dieser Welt gilt? Ist uns Menschen (ohne Unterschied) „Recht“ ins Innerste gelegt? Warum aber streiten wir dann darüber, was „Unrecht“ ist?

„…Güte zu lieben und bescheiden zu gehen mit deinem Gott.“
Kommt „Güte zu lieben“ aus dem Weg , der Beziehung zum Schöpfer? Oder für manche Menschen anders herum?
Ich persönlich glaube, dass es nur einen Schöpfer aller Menschen gibt- doch woher kommen dann so gravierend unterschiedliche Verstehensweisen über „Güte“, „Recht“ oder Moral? Würde die Beziehung eines jeden Menschen mit dem EINEN dahin führen, dass der Mensch „weiß“, was „gut“ ist, so würde doch jeder Mensch etwas in sich tragen, was dem des anderen Menschen ähnelt oder gar gleicht.
Sind die Gebote der Bibel nicht nur „schriftliche Grundpfeiler“ dessen, was wir Menschen in uns selbst und aus der Beziehung mit „Gott“ wissen?

Ich entdecke dann zwei Wege, wie Menschen da heran gehen-
Menschen, die sich bemühen, Gebote, Gesetze, Moral zu leben und enorme Kraft dahinein wenden.
Und Menschen, die aus einer einfachen Beziehung mit dem Schöpfer heraus, lernen, sich entwickeln, und Beziehungen, Liebe, Güte und „recht“ leben ohne es speziell zu planen.
Menschen, die Gebote nicht in heutiger Form wie wir vor Augen hatten, konnten in Beziehung leben und „ sich für das Gute“ entscheiden. (zb. Die Urväter vor der Gesetzgebung).
Tragen wir Menschen nicht irgendwie etwas in uns, was uns mit dem Schöpfer und Mitmenschen verbindet? Sagt das uns, was „Recht“ oder „Gut“ ist?

Wenn nur EINER „gut“ ist- ist unser Leben als Übungsstrecke gedacht, sich dem EINEN „Guten“ zu nähern?
„Gut und böse“ was für mich "gut" zu sein scheint, muss für meinen Nächsten nicht in gleichem Maß "gut" sein, oder? Liegt es überhaupt an uns Menschen, solche Einordnungen zu denken?


lg bonnie