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  1. #1
    Victor Gast

    Frage Wer lügt, verleugnet Christus

    Christus spricht „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“ (Joh. 14,6). Als Jesus sich Pilatus als Wahrheit vorstellte, fragte Pilatus: „Was ist Wahrheit?“ (Joh. 18,38). Wahrheit ist das Gegenteil von Lüge. Das Wort Lüge (hebr. Scheker) bedeutet genau übersetzt „Wahrheit leugnen“. Weil Jesus die personifizierte Wahrheit ist, ist die Lüge nicht nur ein „nicht die Wahrheit sagen“, sondern ein Verleugnen Christi. Daher warnt Jesus: „Wer mich verleugnet, den werde auch ich verleugnen“ (Matth. 10,33) und Paulus sagt: „verleugnen wir ihn, wird er auch uns verleugnen“ (2. Tim. 2,12). Leider ist die Aussage Jesu „Ich bin die Wahrheit!“ für viele nur eine Phrase. Doch so wie wir, wenn wir die Wahrheit reden, ein Teil der Wahrheit und damit ein Teil Christi sind, sind wir, wenn wir lügen, ein Teil Satans, des Vaters der Lüge. Weil die Wahrheit also kein Abstraktum ist, sondern eine in die Tat umgesetzte Person, verleugnet man mit jeder Lüge einen Teil der Person Christi. Kein Christ möchte Jesus verleugnen, eher möchte er den Märtyrertod sterben.

    ein Artikel von israelheute. com

    Wer lügt, verleugnet Christus... interessante Sichtweise. Was denkt Ihr?

    Zum letzten Satz möchte mal lieber nichts sagen ;-)

    Victor

  2. #2
    geliebtes Korn Gast

    Standard


    Lieber Victor,

    "wer lügt, verleugnet Christus... wer Chrsitus verleugnet, den wird er auch vor dem Vater verleugnen..."

    ehrlich?
    ich finde keine Worte, um diesem Gedankengang irgendwas entgegen zu setzen... gibts vielleicht auch nicht...
    klingt logisch, weils wohl so ist...
    wird mich lange beschäftigen, das weiß ich jetzt schon

  3. #3
    samu Gast

    Standard

    Und doch belügen wir uns alle täglich selbst und Gott noch wesentlich mehr. Denn wer will sich schon den Wahrheiten Gottes wirklich stellen? Ich kenne keinen Menschen persönlich und solche die es taten, denen folgte genau das, was im letzten Satz steht: "Märtyrertod"

    Nun so schlafen wir beruhigt Nachts wieder ein und belügen uns damit, dass wir an der schlaflosen Nacht der gequälten Schöpfung Gottes keine Mitschuld tragen und werden den "neuen" Tag so beginnen, als wäre die Welt wie zuvor, doch wir können nicht sehen, das sie in der verschlafenen Nacht um so unendlich Vieles ärmer geworden ist und Gottes Tränen, wer könnte sie schon erfassen, freut er sich doch „angeblich“ so sehr über seine treuen Kinder.

    Was ist Wahrheit? Wahrheit endet dort, wo sie für den Anderen zur Lüge wird! Was ist Lüge? Lüge ist, dass wir glauben die Wahrheit zu kennen, denn wäre unsere Wahrheit wahr, wären ihre Früchte nicht so unendlich blutig für den Anderen, dem sie zur Lüge wurde. Das einzige was für mich Wahrhaftig ist, ist Gott. Alles andere ist eine Wahrheit, die vor Gott keinen Bestand haben wird. Die letzten 6000 Jahre Menschheitsgeschichte voller Kampf um Wahrheit sollten uns das eigentlich lehren.

    So bekenne ich aufrecht, ich Lüge, denn ich erfasse Gottes Wahrheit nur in soweit, wie ich Gott erfassen will und kann. Doch will ich wirklich und kann ich das wollen? Und so beuge ich mein Haupt wie einst Ijob und muss bekennen: Ich hab erkannt, dass du alles vermagst, kein Vorhaben ist dir verwehrt. Darum widerrufe ich und atme auf, in Staub und Asche. Ich will dich fragen, du belehre mich! Was ist DEINE Wahrheit?


    Samu

  4. #4
    Victor Gast

    Standard Was ist Wahrheit?

    Lieber Samu,
    es gibt mindestens drei Wahrheiten... Deine und meine und Gott, der aber die absolute Wahrheit ist.
    Wenn ich zu jemandem sage, „dein Essen war heut wieder wunderbar“ so ist das meine Wahrheit. Einem Anderen hat es vlt nicht geschmeckt und der sagt, „nee, dass Essen war viel zu scharf!“.... so hat er auch die Wahrheit gesagt.. seine eben. Oder nehmen als Beispiel noch das Floridaspektakel... auch hier gibt es zwei Wahrheiten... aus Deiner Sicht ist Bentley ein Scharlatan und falscher Prophet, für die Befürworter und Schönreder aber ist er super gesalbt, wobei Letztere wohl einem Lügengeist aufgesessen sind und dann war’s das schon wieder mit der Wahrheit

    Victor

  5. #5
    luxdei Gast

    Standard

    Beide Bibelstellen beziehen sich für mich auf etwas anderes. Pilatus ging es um Wahrheit im juristischen Sinne (s. Kontext). Jesus bezieht sich in Johannes 14, 6 wohl eher nicht auf juristische Fragestellungen. Ich interpretiere den Begriff "Wahrheit" in 14, 6 als Ergebnis eines Erkenntnisprozesses (gnosis).
    Mangelnde Erkenntnis ist wiederun etwas anderes als zu lügen. Wer lügt kennt die Wahrheit, hat eine Erkenntnis, gibt aber bewußt etwas anderes weiter.
    Der Artikel scheint mir da ein paar Dinge zu vermischen.
    Außerdem: Warum die Ableitung der Bedeutungdes Begriffes "Lüge" aus dem Häbräischen? Schrieben die Autoren der Evangelien ihre Texte auf Häbräisch? Interessant wäre die Frage, ob in den griechischen Urtexten für "Wahrheit" in 14, 6 und 18, 38 das selbe Wort benutzt wird.

    Gruß
    Lux Dei

  6. #6
    samu Gast

    Standard

    Lieber Victor, mir ging es nicht um menschliche Wahrheiten und erst recht nicht um Herrn Bentley. Übrigens habe ich mich zu seiner Person noch nie geäußert. Mir ging es – und du hast es richtig auf den Punkt gebracht um die 3 Wahrheiten! Deine, meine und Gottes Wahrheit. Da sind wir uns doch einig.




    Samu

  7. #7
    samu Gast

    Standard

    Lieber Luxdei, ich stimme dir zu, in der Tat greifen hier wir bereits in den juristischen Begriffsbereich, nämlich aus dem römisch / hellenistischen Rechtsverständnis und unbestritten darf hier der gnostische Hintergrund nicht unerwähnt bleiben. Dass hier göttliche Wahrheit aus dem hellenistischen Verständnis bezeugt ist, zeigt sich daran, dass diese Wahrheit auch immer als Personifizierung göttlicher Macht auf Erden verstanden wurde – nämlich im göttlichen Kaiser. Dieser Hintergrund hat sich sogar bis heute erhalten, allerdings in einer kulturgeschichtlichen Abwandlung als Justitia (mit Rechtswaage).


    ἀλήθεια = aletheia ist ein Prädicatsnomen und juridischer Rechtsbegriff insbesondere bei Aussage / Wahrheit bezeugen / wahre Umstände aufzeigen / die Wirklichkeit betreffend – auf wirkliche Umstände bezogen /
    Zugleich Würdezeichen (Schmuckstück) der Ägyptischen Hohepriester (Alexandrien) und römischen Kaiser, die symbolisch die göttliche Wahrheit, Gerechtigkeit und Macht bekunden!
    [Pape: Griechisch-Deutsch, S. 3456
    (vgl. Pape-GDHW Bd. 1, S. 94)]


    Der griechische Grundbegriff „aletheia“, wird erstaunlicher Weise im N.T. fast ausschließlich von den Johannesschriften und Paulus benutzt. Bei den synoptischen Evangelien findet man diesen bei Matth. 1 x, Markus 3 x, Lukas 3 x. Das gibt zu denken und gerade bei den Synoptikern stoßen wir auf eine andere Übersetzungswurzel – nämlich alethos = wahrhaft. Und genau dieser Fakt spricht deutlich für eine hebräische Sprachwurzel. Denn die hebräische Sprache der Zeit Jesu kennt überhaupt nicht das Wort Wahrheit, sondern den Begriff Wahrhaft - Sein oder aber und hier in der Mehrheit im Rechtschaffen / Gut – Sein = kalos. Genau diese Begriffswelt fehlt bei Johannes fast gänzlich (nur 2 x in Anlehnung an die Synoptiker lässt sich diese Begriffswelt finden) aber in den Synoptikern findet sich diese Tatsache überaus zahlreich wieder. Hier nun die hebräische Ursprungsform der Worte Jesu wieder her zu stellen ist eigentlich ein Leichtes, da wir eine ganz klar definierte Begriffswelt kennen, doch das würde in sich bedeuten, Jesus hat zweisprachig gesprochen, nämlich alexandriensches Griechisch (siehe oben Begriffserklärung) und Mischnaisch (der Umgangssprache zur Zeit Jesu) und es bedeutet auch, das er dann in zwei verschiedenen Geisteswelten sprach. Denn den eigentlich bildlichen Hintergrund zu aletheia den insbesondere Johannes verwendet, kann nur ein Mensch der hellenistischen Welt verstehen, die göttlich – personifizierte Wahrheit, wie sie hellenistisch – ägyptische Oberpriester oder gar die göttlichen Kaiser für sich beanspruchten. Die theologische Absicht der Autoren der Johannesschrift war somit für hellenistische Ohren klar zu verstehen, doch für hebräische Ohren müssen sie an der Begriffswelt gerade zu vorbei gehen. Dass dies so ist belegt uns das Johannesevangelium selbst auf ganz offensichtliche Weise, die man sogar in deutscher Form nachvollziehen kann, wenn man um den eigentlichen Ursprungssinn von dem Begriff „Wahrheit“ weiß. Dazu folgende Textstelle: Joh. 18/37 Pilatus sagte zu ihm: „Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“
    Genau hier vollendet der Johannestext den theologischen Begriffsbogen zwischen göttlicher Wahrheit und Königlicher – Kaiserlicher Wahrheits- Legitimierung. Wahrheit kann nur der von sich beanspruchen der göttlich (im Sinne Hellenistischer Vorstellungen) ist und dies bleib Priesterschaft und Kaisertum vorbehalten.
    Doch nun kommt die Paradoxie der ganzen Geschichte: 38 Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu …. Pilatus fragt Jesus nach dem Begriff Wahrheit und komischer Weise bekommt er keine Antwort, obwohl noch eben Jesus ausführlich darüber gesprochen haben soll. Dann bricht ganz unvermittelt der Text ab und beginnt mit einem weiterführenden Handlungsrahmen. Eine Antwort erhält Pilatus nicht! Warum nicht, zumal Jesus nur wenig vorher sagt: Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. Warum verstummt diese Stimme plötzlich obwohl sie jemand befragend hören will?

    Nun, Jesus dürfte an dem Begriff aletheia gestockt haben, der ihm fremd sein musste, zumindest dann, wenn er nicht der hellenistischen Begriffswelt mächtig war.

    Es lohnt sich immer wieder das N.T. in Griechisch und seinen Begriffswurzeln zu lesen. Es offenbaren sich doch erstaunliche Hintergründe.

    Samu

  8. #8
    luxdei Gast

    Standard

    Nun, Jesus dürfte an dem Begriff aletheia gestockt haben, der ihm fremd sein musste, zumindest dann, wenn er nicht der hellenistischen Begriffswelt mächtig war.
    Da ich nicht glaube, daß die Bibel wortwörtlich von Gott eingegeben ist, und somit keine genaue Wiedergabe der Geschehnisse gibt, ist die Frage, weshalb ließ der Autor des Johannes-Evangeliums Jesus hier stocken? Ging es ihm hier um eine Differenzierung, eine Vedeutlichung?
    Aber das führt wohlvon der Ausgangsfrage des Threads weg ...

    Auf jeden Fall: Danke für Deine Ausführungen, Samu!

    Gruß
    Lux Dei

  9. #9
    Victor Gast

    Standard

    Zitat Zitat von samu Beitrag anzeigen
    Lieber Victor, mir ging es nicht um menschliche Wahrheiten und erst recht nicht um Herrn Bentley. Übrigens habe ich mich zu seiner Person noch nie geäußert.
    Lieber Samu - sorry - ich habe Dich mit jemandem verwechselt gehabt.

    Victor

  10. #10
    Natuki Gast

    Standard

    Huhu,

    Die Ausgangsfrage von Victor ist spannend. Ich möchte dir, Samu, für deine umfassenden Beiträge hier und auch an anderer Stelle im Glaubensfragen-Bereich des Forums unbedingt mal ein dickes DANKE sagen! Unglaubliche Flut an wissenschaftlicher Detail-Information, die du uns allen da immer zukommen läßt.

    Persönlich bemerke ich bei solchen Threads doch auch immer wieder, dass ich wohl doch mehr Universalist oder "Taoist" (wie gesehen in besagter Religions-Umfrage hier im Forum) bin als ich wahrhaben möchte und mir in vielem die christliche oder jüdische Sichtweise mittlerweile abhanden gekommen ist.
    Soviel zu meiner eigenen Wahrheit im Sinne von aufrichtiger Ehrlichkeit mit mir und meinen Mitusern - lach***

    Ist aber immer schön hier und lehrreich und macht Spaß.

    Liebe Grüßle euch allen und einen schönen Sommertag

    Natuki


 

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