Sicher weiss ich das, dass das symbolisch gemeint ist, und eben deswegen lehrte Jesus sicher keine Eucharistie....
Aber schon selbst „symbolisch“ dürfte dies bei Juden ein Würgen hervorbringen, Blut zu essen .....
Alef
Sicher weiss ich das, dass das symbolisch gemeint ist, und eben deswegen lehrte Jesus sicher keine Eucharistie....
Aber schon selbst „symbolisch“ dürfte dies bei Juden ein Würgen hervorbringen, Blut zu essen .....
Alef
Bei gläubigen Juden würde es wohl auch ein massives Unwohlsein mit sich bringen, am Sabbat einen Ochsen aus einer Grube zu ziehen, trotzdem hat Jesus dies ausdrücklich gestattet, so wie er sich generell von vielen jüdischen Vorschriften der Bücher Mose (z. B. Todesstrafe für Ehebrecherinnen laut Deuteronomium) distanziert hat. Da war die Verwendung der Metapher "Blut trinken" wohl vergleichsweise harmlos.
Es ist nicht verboten, am Shabbat einen Ochsen aus der Grube zu ziehen.
Wenn Jesus sich von der Torah distanziert hätte, könnte er aber nicht Messias sein...
Hat er aber.
Deuteronomium 22,22 besagt: "Wenn ein Mann dabei ertappt wird, wie er bei einer verheirateten Frau liegt, dann sollen beide sterben, der Mann, der bei der Frau gelegen hat, und die Frau. Du sollst das Böse aus Israel wegschaffen."
Eine unmissverständliche Regelung.
Johannes 8,3-8,11: "Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!"
Ein klarer Verstoß gegen obiges Gesetz!
Eine Rechtfertigung, wieso er es wagen darf, vom Gesetz Mose abzuweichen, hat Jesus (wenn auch in anderem Zusammenhang) auch gemacht:
Markus 10,5: "Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben."
Gerade weil er der Messias ist, darf er Fehlentwicklungen bzw. Gesetze korrigieren.
Was den Sabbat betrifft, verweise ich auf 1. Makk. 2,41, wo sogar ausdrücklich beschlossen werden musste, am Sabbat zur Selbstverteidigung kämpfen zu dürfen, weil man vorher der Ansicht war, dass das eigentlich nicht gestattet sei.
Ich muss noch mal auf Matth.26,28 zurück kommen:
"...das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden." (nach Luther)
Hier im Forum lese ich immer wieder, dass Jesus nicht für unsere Sünden gestorben ist, dass bei Gott kein Blut fließen muss, um Sünden zu vergeben.
Aber hier stehts doch.
Für mich ist dieses Thema immer noch nicht abgeschlossen.
Es obliegt nicht dem Volke, über die anderen Gericht zu sitzen, und Selbstjustiz ist sowie so nicht Inhalt und Lehre der Torah.
Wennschon hätten jene Ankläger mit der Ehebrecherin vor den Rat müssen, und ganz sicher nicht zu Jesus, der keine Rechtsbefugnisse hatte. Aber darauf wollte sich Jesus sicher nicht einlassen, sondern wollte viel lieber ihre Falschheit aufzeigen.
So kann man auch nicht sagen, dass er mit seiner Antwort gegen das Gesetz verstossen haben sollte, denn das ganze war ja zur Provokation gedacht.
Makkabäer ist eigentlich nicht so relevant, es zeigt Tradition.
Nun, eigentlich ist es klar, wenn Jesus sagte, dass nichts (kein Strichlein) vom Gesetz anders erklärt und gelehrt werden darf (solange Himmel und Erde bestehen!!), und er es trotzdem macht, deklassiert und exkommuniziert er sich eigentlich, da er sich selbst widerspricht (auch mit diesem Gedanken kann ich leben ). So kann man auch nicht sagen, dass er das Gesetz erfüllt haben soll. Weiter betont selbst die Torah ausdrücklich, dass auch ein Wunderprophet ein falscher Prophet ist, wenn er etwas anderes lehrt als in den Weisungen Gottes steht.
Es ist aber durchaus so, dass unter dem Messiach, also im kommenden Reich, „andere“, respektive geänderte Gesetze gelten. Dieses Reich ist nun aber noch nicht angebrochen. Erstaunlich dabei aber ist, dass gerade eben im kommenden Reich auch wieder geopfert (Sünd- und Sühnopfer) wird.
Alef
Hallo Mirjamis
Also in meiner griechischen (Interlinear), und auch in einigen anderen Übersetzungen steht hier das Wort „NEUEN“ (Bund, Pakt) nicht.
Das Wort „neuer“ ist bei Lukas enthalten der das wohl von Paulus übernahm.....
Ich frage mich weiter, was diese jüdischen Jünger so empfunden hatten, als sie aufgefordert wurden, Blut zu trinken, da das nach den Weisungen Gottes nicht gestattet ist.
Mt 26,28 Denn dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Mk 14,24 Und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.
Lk 22,20 Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.
In JohEv steht nichts konkretes darüber.....
Matthäus hat als einziger den Zusatz „zur Vergebung der Sünden“. Weiter sagt jeder etwas anderes und ich bin wieder mal selber erstaunt, wie unpräzise besonders so (angeblich) „heilsnotwenige“ Aussagen überliefert sind. Da kann man nur rätseln, was Jesus wirklich sagte (nein, nicht auf griechisch...).
Nun kann man aber der Frage von „vorne“ her überlegen. Und dann kommt es unweigerlich dazu, dass Gott keine Opfer will, sondern ein demütiges Herz (das ist etwas ganz persönliches), und er nicht mit einem Opfer „besänftigt“ werden muss, damit der Gerechtigkeit (welcher Gerechtigkeit denn? Ist es denn nicht Gnade und Barmherzigkeit?) genüge getan werden soll.
Alef
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