Hallo geliebtes Korn!
Ich denke zu wissen, was Du meinst. Und ich denke Ja und Nein.Könnte es sein, dass gläubige Menschen [...] sich selbst einen engeren Rahmen stecken, um in Gottes Nöhe zu leben, als Gott das von Menschen erwartet?
Also Furcht soll sicher nicht das Ergebnis unserer Bemühungen sein. Und Liebe in dieser "einfachen" Form mit Gehorsam gleichzusetzen, halte ich für verfehlt.
Du schreibst leider nicht, welcher Religion Du angehörst. Ich gehe einfach mal davon aus, daß Du Christ(in) bist.
Jesus gab den Menschen zwei Gebote als die höchsten:
- die Liebe zu Gott und
- die Liebe zu den Menschen
Alles andere folgt daraus. Wer seine Mitmenschen liebt wird sie weder ermorden, ausrauben etc.
Liebe ist aber zunächst eine Frage der Einstellung, nicht eine Frage des vordergründigen Handelns. Sie ist eine Frage der inneren Haltung, nicht des Verhaltens. Wenn Du liebst, werden sich Handeln und Verhalten automatisch anpassen.
Wenn wir jetzt hingehen und uns vornehmen "Ich muß lieben", werden wir scheitern. Liebe läßt sich nicht zwingen, nur entwickeln. Zum Beispiel indem wir in unseren Gedanken und Worten eine wohlwollende Meinung anderen gegenüber einnehmen. Bei Menschen bei denen uns das schwerfällt, können wir beispielsweise folgendes machen. Ein großes Blatt Papier nehmen und eine Woche lang alle positiven Eigenschaften, die dieser Mensch hat notieren. Du wirst sehen, jeder Mensch hat positive Eigenschaften. Vergegenwärtige sie Dir täglich, und Du wirst sehen, wie sich Deine Einstellung verändert.
Ich meine damit nicht, daß wir unsere Mitmenschen durch eine rosarote Brille betrachten sollen. Wenn jemand lügt und betrügt, wären wir schlecht beraten, dies zu ignorieren. Aber wir können zwischen Verhalten und Einstellung trennen. Diesem Menschen z.B. nicht vertrauen, ihn eventuell sogar meiden aber ihn trotzdem nicht verdammen.
Ich hoffe, ich konnte meine Gedanken halbwegs verständlich ausdrücken. Sonst frag nach.
Gruß
Lux Dei
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