Man hat in den letzten Jahrhunderten mystische Erlebnisse nur „besonders begnadeten Personen" zugetraut und bis in die jüngste Zeit die Schriften von Johannes v. Kreuz und Eckehart selbst in Klöstern nur mit besonderer Erlaubnis zu lesen gegeben, wie mir Ordensfrauen wiederholt bestätigt haben, obwohl die Mystiker selber diese Gebetsform allen empfehlen, ganz besonders den Ordensleuten. So schreibt Madame Guyon: „Alle sind geeignet für das Innere Gebet. Es ist ein großes Unglück, dass fast jedermann sich in den Kopf setzt, nicht zum Inneren Gebet berufen zu sein. Wir alle sind zum Inneren Gebet berufen, so wie wir alle zum Heil berufen sind" (Jungclaussen E., Das Jesusgebet, S. 5l).
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