Jede Religion hat eben so seine Besonderheiten und Festlichkeiten. Es sei dem gegönnt, dem es Freude bereitet.

Fronleichnam hat - wie alle christlichen Feste - seine heidnische Geschichte. Die prächtigen Prozessionen, die an diesem Tag stattfinden, führen auf Flurbegehungen zurück, mit denen man Dämonen und böse Geister bannen wollte. Prozessionen sind eigentlich grundsätzlich ein Relikt aus alten Kulten und finden z.B. in der Bibel keinerlei Erwähnungen.

Erstaunlich ist, was theologisch hinter dieser Kultfeier steht. Allein die römisch-katholische Kirche hat die Verfügung über die Eucharistie. Und dies wird durch den Priester, der bei der Prozession die hoch erhobene "Monstranz" trägt, welche die Hostien beinhaltet, symbolisiert. Schon früh löste dieses Fest regelrechte Kämpfe zwischen Protestanten und Katholiken aus. Nun, es mag nicht verwundern, dass ein Martin Luther, ein ausdrücklicher Gegner des Fronleichnamsfestes war. 1527 nannte er es das „schädlichste aller Feste“ und betrachtete die Prozessionen als „unbiblisch“ und „Gotteslästerung“.

Was solls, Luther ist tot und die Prozessionen gehen weiter.

Absalom