Hallo Miss_Wings,
findest Du nicht das der Begriff Toleranz schon etwas zum Ausdruck bringt, dass das Tolerierte eben nicht als gleichwertig erachtet, sondern eher als etwas, dass eben nicht den gleichen Wert für mich hat, das ich aber akzeptieren und also so stehen lassen kann?
Wenn ich z.B. als Vegetarier den Fleischkonsum meiner Freunde und Bekannten toleriere und entsprechend keine „Missionsversuche“ gen Vegetarismus unternehme, dann bringe ich damit zum Ausdruck, dass ich für mich entschieden habe, die Wertigkeit meiner Mitgeschöpfe einerseits so anzusetzen, dass ich sie nicht essen mag und gleichzeitig aber auch darauf verzichte, andere Menschen (Mitgeschöpfe) die dies tun wollen, zu verurteilen.
In meiner Wertvorstellung ist dann das Essen von Mitgeschöpfen falsch, aber ich setze meinen Wert nicht absolut und allgemeinverbindlich.
Beim Thema Ernährung ist das, so denke ich, auch weiter kein Problem, aber beim Thema Religion, Heilsweg, Ewigkeit in Himmel oder Hölle sehe ich da schon ein Problem. Eben weil der Weg zu Gott in der Vorstellung vieler gläubiger Menschen genau definiert ist, absolut gesetzt und wenn es jetzt z.B. Voraussetzung wäre Fleisch zu essen, damit ich in den Himmel komme, dann käme ich doch in solch einer Vorstellung als Vegetarier in die Hölle, oder?
Verstehst Du was ich meine?
LG
Provisorium
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