@Alef
Ich persönlich glaube, dass diese Erkenntnis die Voraussetzung ist, einander gleichwertig und also mehr als nur tolerant und respektvoll, im individuellen Glauben begegnen zu können.Gott ist da weniger in einem solchen Schema, da Gott schlichtweg unfassbar ist.
Man sollte meiner Überzeugung nach seinen individuellen Glauben nicht absolut setzen und damit gleichzeitig Andersgläubige ausgrenzen und gleichzeitig ein ganz spezielles Bild von Gott zeichnen, was sich dann in eng definierten Bahnen, so und nicht anders, im Leben des Gläubigen abzeichnen muss, will er denn als „wahrer Gläubige“ betrachtet werden.
Wir Menschen können unser Leben in Gottbezogenheit, das heißt ihm zugewendet leben, aber wir können nicht die Maßstäbe vorgeben, wie das individuell geschehen muss.
Wenn Gott wirklich da ist, das heißt in jedem Augenblick und selbst im kürzesten Moment meines Werdens, Seins und Vergehens, dann kann ich ihm als Gläubiger auch allezeit wahrhaft begegnen und dann kann mir jeder Moment gleich lieb und teuer sein, ist Gott doch auf gleiche Weise und vollständig immer zugegen.
Dann ist es nicht nötig ein ganz bestimmtes Bekenntnis zur Voraussetzung zu machen, um diese Begegnung wahrhaftig und lebendig werden zu lassen, sondern dann darf ich werden, sein und vergehen in Gott, der da ist und dem ich mich in jedem Moment in seiner Unfassbarkeit zuwenden und von dem ich mich berühren lassen darf, ohne ihn selbst in einem bestimmten Bild berühren zu müssen.
Das wir Gott nicht in einem bestimmten Bild festhalten mögen, daran ist es meiner Meinung nach gelegen über den gegenseitigen Respekt und der Toleranz hinaus (die natürlich trotzdem auch immer nötig sind) zueinander redlich Bruder und Schwester sagen zu können.
LG
Provisorium
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