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  1. #11

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    Hallo Provisorium,

    warum das so schwer, fast unmöglich erscheint und wohl eher ein individueller Weg jedes Menschen selbst bleiben wird, Gleichwertigkeit gerade im persönlichsten Lebensbereich eines Menschen zu leben, nicht nur zu sagen, darüber denke ich auch schon sehr lange nach.
    Was oder wie ein Mensch „glaubt“ von Dingen, die nicht oder wenig sichtbar sind, ist schon sehr geprägt von dem, was einen Menschen umgibt. Das Denken und Einordnen in „richtig“ oder „falsch“ beginnt schon in der frühen Kindheit, glaube ich. Erziehung, Prägung, Kulturen- so vieles prägt einen Menschen schon bevor er es eigentlich versteht.

    Richtlinien gerade in „Glaubensfragen“ bieten vielen Menschen Sicherheit.
    „Wenn du dies oder das glaubst, bekennst… bist du im Himmel, ewig „errettet“, ja geliebt von dem, der Herr über Leben und Tod ist…“
    Menschliche Grundbedürfnisse entdecke ich dahinter- sicher sein, geliebt, beschützt sein.
    Zwei Wege beobachte ich in religiösen Gruppen daraus resultierend- Menschen, die diese Sicherheit suchen und in den Abläufen, Grundaussagen ihrer „Glaubensgruppen“ ein Stück weit auch finden und darin leben mit guten Vorsätzen und Willen.
    Aber auch Menschen, die weiter gehen in diesem Sinn und eben das, was sie als Wahrheit und unantastbare Grundlage sehen, über andere Glaubenswege und damit auch Menschen indirekt oder gar direkt stellen.
    Gleichwertig im wirklichen Sinn aber sieht man Menschen (so mein momentanes Denken) aus diesem Blickwinkel nicht.
    Sicherheiten, Grundsätze, ob angelernte oder anerzogene, loszulassen, so habe ich an mir selbst gelernt, ist schwer und braucht Mut.

    Am Anfang stand ich nach Verlassen enger, jahrelanger Glaubensgemeinschaften, mit leeren Händen und unendlichen Fragen allein da. Für die „Gläubigen“, die ich „verließ“, war ich verloren (abgefallen) und mein Handeln unverständlich, da ich meine „Positionen“ und Aufgaben in der Gemeinschaft (=Sicherheit) verließ und gegen „die Welt“ tauschte.
    Ich aber begann einen Weg, der mich Aufrichtigkeit und sehr viel mehr lehrte. „Unantastbare Wahrheiten“ in Frage zu stellen war nötig, um „echt“ zu sein- Was glaube ich wirklich? Was habe ich nur übernommen? Usw.
    Aus dem Fragen und Suchen wuchs eine Freiheit für mich.
    Was bleibt, wenn alles „Glauben“ individuell ist und nur ein kleiner möglicher Weg? Wir sind Geschöpfe. Keiner liegt nur „richtig“ oder nur „falsch“, keiner ist mehr oder weniger wert, weil er als Mensch einen bestimmten Glauben oder Bekenntnisse oder Taten sein eigen nennt.
    In den letzten Jahren machte ich so mehr oder weniger einen Bogen um extreme Gruppierungen und lerne statt dessen liebend gern von dem, was andere Menschen einfach weitergeben.
    Ein Schöpfer, der so detailliert in Natur und Individuen erahnen lässt, wie vielfältig Leben ist, passt in keine einzig wahre Religion.
    Es ist für mich in Ordnung, dass ich nicht mal ansatzweise je alles „verstehen“ kann. Es ist gut, dass Menschen verschiedene Blickwinkel haben, denn so kann ich unglaublich viel Neues lernen.
    Es ist wie ein Entdecken, dass nie endet- jeder Mensch kann mir heute oder morgen oder in einem Jahr eine andere Ebene des Verstehens öffnen, auf die ich noch nicht gekommen war.
    Ich bin Mensch unter Menschen und daraus allein hat jeder Mensch in meinen Augen Respekt und Achtung zu bekommen.
    Toleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen ist Basis, denn ich könnte ebenso heute oder morgen Neues anders erkennen. Missionieren- wen womit? Ich möchte gar nicht, dass andere Menschen mir oder meinem "Glauben" nachlaufen, sondern das jeder seinen Weg zu dem EINEN findet. (Sollte ich erkennen, dass ich mich täuschte, man stelle sich das Szenarium vor, wenn ich dann anderen Menschen nachlaufen müsste, um meinen Irrtum zu korrigieren ;-))

    Jeder Mensch ist Lehrer und Schüler zugleich in meinen Augen. „Erzähle mir von dir und ich von mir- und gemeinsam entdecken wir Menschen vielleicht ein wunderbares Neues von dem EINEN.“

    lg
    bonnie

  2. #12
    Registriert seit
    23.07.2012
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    Hallo bonnie,
    Jeder Mensch ist Lehrer und Schüler zugleich in meinen Augen. „Erzähle mir von dir und ich von mir- und gemeinsam entdecken wir Menschen vielleicht ein wunderbares Neues von dem EINEN.“

    das hast Du sehr schön und weise ausgedrückt!

    Danke!

    Provisorium


 

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