"Weil in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weishet (Wissenschaft) Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten." (1Kor. 1:21)
Die Wissenschaft sucht nach einem starren, unbeweglichen Gott, den sie jederzeit im Labor unter die Lupe nehmen kann,
Gott aber ist Geist. Und Geist läßt sich nun mal nicht unter die Lupe nehmen.
Nehmen wir ein Beispiel: Wasser. Wasser kommt in Gasform, als Füssigkeit, und hart (Eis) vor.
Warum das Wasser verschiedene Formen annimmt, hängt von der Umgebung ab.
Das Wasser ist einem Gesetz unterworfen, dem es immer treu bleibt.
Und wenn der Mensch dieses Gesetz kennt, kann er die Formen beeinflußen, die das Wasser einnimmt.
Wenn man aber dieses Gesetz nicht kennt, kommt man letztendlich zur "negativen Theologie" bezüglich des Wassers.
So ähnlich ist es auch mit Gott.
Zunächst kann und muß man Gott durch seine Gesetze erkennen, die er in der Schöpfung festgesetzt hat.
Dann kann man ihn durch sein Wirken erkennen, in dem auch eine Gesetzmäßigkeit ist.
Erklärt man aber die Gotteserkenntnis, die auf der Betrachtung seiner Schöpfung und seinem Wirken aufgebaut ist, als konstruiert und nicht real, bleibt nichts, woraus man Gott erkennen kann.
Nein, das glaube ich nicht. Die Botschaft ist klar, nur der Mensch ist, was Gott angeht, ziemlich verdreht.
Sobald es um Gott oder die Bibel geht, blokiert bei ihm der Denkapparat, und er interpretiert in Gott und sein Wort die abstrusesten Ideen, auf die er in seinem Alltagleben nie gekommen wäre.
Aber da er unbewußt weiß, daß mit Gott eine andere Denkweise verbunden ist, versucht er, wiederum unbewußt, dieselbe aus sich selbst hervorzubringen.
Ein russisches Sprichwort sagt: "Mit wem du umgehst, von dem wirst du auch geprägt."
Wir werden im Alltag geprägt, und nicht am Sonntag in der Kirche.
Mit jemandem umgehen, bedeutet nicht nur einseitige Kommunikation, daß nur ich zu Gott rede (bete), und seine Antworten mir zusammenreime, sondern daß ich auch zuhöre, b.z.w. sein Wort studiere.
Denn nicht ich will ihn prägen, sondern ich will von ihm geprägt werden.
Dwight Lyman Moody, ein US-amerikanischer Erweckungsprediger (5. Februar 1837; † 22. Dezember 1899), schreibt in einem seiner Bücher, daß wenn wir beten, sprechen wir zu Gott, wenn wir aber die Bibel lesen, spricht Gott zu uns. Und daß es viel wichtiger ist daß Gott zu uns spricht, als daß wir zu ihm sprechen, denn was wir ihm sagen wollen, weiß er bereits, was er aber uns sagen will, wissen wir nicht.
Und in der Bibel heißt es:
"Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen ..." (Jos. 1:8)
"Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst, und meine Gebote bei dir verwahrst,
indem du der Weishet dein Ohr leihst, dein Herz dem Verständnis zuwendest,
ja, wenn du den Verstand anrzfst, zum Verständnis erhebst deine Stimme,
wenn du es suchst wie Silber und wie Schätzen ihm nachspürst,
dann wirst du verstehen die Furcht des Herrn und die Erkenntnis Gottes gewinnen." (Spr. 2:1-5)
Wer das mißachtet, und will Gott auf anderen Wegen erkennen, der bleibt ohne wahrer Gotteserkenntnis.
Natürlich kann man auch einfach aus dem Leben lernen, aber dann braucht man vierzig Jahre um etwas zu lernen, was man in vierzig Tage lernen könnte.
Und da wir kurzlebig sind, sind es nur wenige, die auf diese Weise etwas lernen.
Na, du scheinst ja über die Juden alles viel besser zu wissen, als die Juden selbst.
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