Markus 10,17-27
Der reiche Jüngling. Nun, dass es hier ein Jüngling ist, steht zwar nicht, man spricht aber davon, aber ist das hebräische Wort für Jüngling interessant. Ein Jüngling ist ein „Geweckter“, ein Na’ar. Da ist etwas in dem jungen Mann erwacht, eine Sehnsucht nach dem anderen, dem anderen Geschlecht. Er merkt auf einmal, da ist mehr als nur seine Männlichkeit, mehr als nur seine Welt. Er will sich mit dem weiblichen verbinden. Wie schon erwähnt, das Männliche das Innere, das Weibliche eher das Äussere. Der Jüngling will sich gerne verbinden, eine Ehe eingehen.
Der Jüngling merkt, da ist mehr, als nur diese Äussere, diese Welt, das Materielle, er merkt, es ist das Äussere, es gibt noch etwas mehr, das Jenseitige, das Verborgene und er will sich mit diesem verbinden, er will dorthin.
Guter Meister ... Jesus kontert hier, niemand ist gut, was nennst du mich gut, genügend, sondern nur allein der Ewige gut ist, der Jüngling soll nicht hier auf Etwas fixieren, was gut erscheint.
Was muss ich tun, um ewiges Leben zu erben? Ewig, das jenseitige zu Erben, in das Jenseitige zu gelangen. Da ist eine Sehnsucht im Jüngling aufgekommen, das mehr will, als diese Welt zu bieten hat.
Du weißt die Gebote! Rechtschaffen sein, ja, das hat der junge Mann von seiner Jugend an eingeübt. Da ist kein falsch, nichts, was bemängelt werden kann. Und trotzdem merkt er, dass da mehr sein könnte, ja mehr ist als dies.
Verkaufe alles! Aber der Mann ist reich. Reich. Was ist denn Reichtum? Reichtum an Materiellem, an Geld, geniest, was zu haben ist, Ansehen, „man“ ist jemand in der Gemeinde, im Volk, entspricht der „Norm“ der Welt, erfüllt, was gefordert wird. Man häuft sich Geld an, Luxus, Ansehen, Erkenntnis, und es erfüllt mit Stolz. Man hat Reichtum der Welt, geniesst, was sie zu bieten hat, „verheiratet“ sich, um danach wieder nach etwas anderem, besseren zu trachten. Die Welt bietet vieles, ja, die Welt will diese Sehnsucht des Jünglings auch erfüllen, damit er ja nicht nach dem Jenseitigen sucht. Israel soll ja nicht aus Ägypten ziehen!
Verkaufe alles, verkaufe, was dir diese Welt bietet, und folge mir nach, ich mache es dir vor, folge dem „Jehoschua“ nach, dem „Jahwe ist Heil“, nein nicht dem Menschen, der ist nicht gut und genügend, sondern dem einzig Guten, JHWH.
Der Mann geht, denn er war reich. Die Welt lieber haben als das Göttliche, als das Jenseitige. Man vertraut dieser Welt, meint, die Erfüllung ist in dem, was diese Welt bieten mag. Statt dessen hätte er diese ja den Armen geben können, denen, welche solches bedürfen und sich so andere Schätze erwerben können, aber das sichtbare, das was man auf der Hand hat zählt meist mehr als „göttliche“ Werte.
Ja, so gelangt man nicht in das Reich Gottes. Und schon stöhnen die Jünger, wie es doch schwer ist, in Gottes Reich zu kommen. Schon wird auch hier wieder nur auf das Äussere geachtet, nicht auf die eigentliche Botschaft von Jesu, denn diese geht ja noch weiter. Er erzählt vom Kamel und vom Nadelöhr.
Der hebräische Buchstabe Kof ק bedeutet Nadelöhr, mit dem Wert 100. 100, eine höhere Ebend als die 1, oder die 10, verweist auf das göttliche. Und da kann das Reiche, kann die Welt, Ägypten nicht einfach hindurch. Abraham war hundert, als er Issak zeugte, in einem Alter, wo es unmöglich erscheint. Aber bei Gott ist es möglich. Vom Menschen wird hier gefordert, an das unmögliche zu glauben. Nicht an das so und so muss man es machen, dann kommst du in den Himmel, sondern es ist von der Welt her betrachtet unmöglich, dorthin zu gelangen.
Viele meinen, weil sie Glauben, weil sie Gott damit beliefern, dürfen sie nun bei Gott Kredit einfordern. Man betet mit Absicht, doch das ist Götzendienst. Der Tempel erträgt keine Kaufleute, Händler, die wurden von Jesus vertrieben.
Der hebräische Buchstabe Gimmel ג bedeutet Kamel . Das Kamel mit 2 Höckern, das Dromedar mit einem Höcker. Das Kamel aber kommt durch das Nadelöhr! Ein Kamel ist das Reittier in und durch die Wüste, Midbar (hebr), Israel musste Ägyptern, Mizrajim verlassen, all das, was Ägypten bot, der Knoblauch und die Töpfe hinter sich lassen und sich auf den Weg durch die Wüste machen. Es musste sich auf den Weg ins verheissene Land aufmachen, weg von der Vielfalt und all dem, was die Welt in Ägypten bot, hinter sich lassen, um im Verheissen Land nach Zion zu gelangen. In der Wüste spricht Gott, deshalb sind Midbar und davar= reden auch gleich, aus dem Reden, also in der Wüste hört man das Reden Gottes (das Mem von Wüste, Wasser, das Zeitliche, somit Gottes Reden im Fliessenden, durch das Reden Gottes das Jenseitige mit dem Diesseitigen verbinden)
Gimmel ist wiederum gleich mit gommel: einem etwas Gutes tun.
So trägt das Kamel den Menschen durch die Wüste, und dort hört er das Reden Gottes, nicht in dem was die Welt bietet, sondern in anderen Werten, im Glauben, nicht im Fordern, nicht im Wissen, sondern im Vertrauen, dass das Gimmel ג durch und in das Kof ק gelangt, weil es so verheissen ist.
Jer 32,27 Siehe, ich bin JHWH, der Gott alles Fleisches! Sollte mir irgendein Ding unmöglich sein?
Bei Gott sind alle Dinge möglich.
Lehit
Alef
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