Was ist einfacher zu sagen: deine Sünden sind dir Vergeben, oder steh auf, nimm dein Bett und gehe heim?
Sünde: da denkt man immer an böse Taten, falsches Handeln. Genau genommen aber bringt die Sünde böse Taten. Nicht die böse Tat also solches ist Sünde, man kann auch ohne zu sündigen böse Taten begehen. Im Bösen, in der Sünde ist man gelähmt.
Sünde bedeutet, das man abgewendet, abgelenkt vom Ziel des Lebens, zum Ewigen steht. Lieben ist aber die Suche beim Ewigen.
Sünde ist das Abgewendetsein von der Beziehung zum Lebendigen und das Zugewandtsein zum Erfolg im Zeitlichen. Dies nicht nur Materiell, sondern auch im geistlichen, intellektuellen: man studiert um mehr zu wissen. Durch das Wissen bindet man das Ewige, welches ja unfassbar ist, in Struktur und Form.
Vergebung der Sünde tritt ein, wenn man sich nach dem Unbekannten, dem Ewigen sehnt. Das heisst, wenn man sich dem Unbekannten zuwendet, hören will, was ER sagt, dann sind die Sünden vergeben. Durch Umkehr, das sich Ausrichten nach dem Ewigen, ist Vergebung (der Gelähmte in unserem Beispiel tat schon vorher Umkehr, ansonsten hätte Jesus im dies nicht zusprechen können).
So wird einem Baal Teschuva, einem, der Umkehr tut, alles, was er an Sünde getan hat, abgewaschen. Wer umgekehrt ist, dem kann das Vergangene nicht mehr belastet werden. Ein Baal Teschuva steht sogar an einem (höheren) Ort, wo nicht mal der Hohepriester stehen kann.
Wie auch ein Toter die Sünde des Lebens nicht mehr trägt; mit dem Tode ist er gerichtet, das heisst repariert, rechtgemacht. Man sagt aber, er hat doch gesündigt! Wissen wir denn wirklich, was wir tun? Er war aber hier nur sündig, weil er nicht wusste, was er tat.
Schriftgelehrte, und das ist nicht nur jene Gruppe zur Zeit Jesu, Schriftgelehrte studieren und Interpretieren nun. Machen Strukturen und Formen. Er kennt nur das kontinuierliche. Zwei Parallelen sind im Gegenüber da. Parallelen können sich niemals näher kommen, oder sich gar kreuzen. Er sieht nur das zeitliche und nicht das Ewige, denn in der höheren Mathematik schneiden sich Parallelen in der Unendlichkeit. Unfassbar für den Schriftgelehrten.
Der Mann soll das „Bett“ nach Hause tragen. Vorher gab das Bett (mittah) dem Gelähmten die Begrenzung, es bestimmte seine Welt durch sein Mass (middah), sein Eigenschaft. Aber jetzt solle der Gesunde den Massstab und Eigenschaften bestimmen. Nicht das Äussere bestimmt, nicht Lehre und Meinung anderer, welche schlussendlich doch wieder binden. So ist der Mensch wieder da, als das was er geschaffen wurde, als Ebenbild des Ewigen.
Soweit mal weiter einige Betrachtungen aus besagtem Buch
Lehit
Alef
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