Welcher Bibel - Urtext ist der Richtige?
Es mag zwar schwierig sein, in der Fülle der verschiedenen Textvarianten, die auszuwählen, die für die heutige Glaubenssituation die passende ist - aber man kann wählen und sieht die Entwicklung innerhalb der Überlieferung.
Ganz anders ist es beim Tanach (dem sogenannten AT) Einerseits gibt es viele Legenden, Mythen und Texte aus den Religionen der orientalischen Völker, die wahrscheinlich die Grundlage der Tanachüberlieferungen sind (Schöpfung, Sintflut und vieles andere) andererseits gibt es aber nicht die Frühformen der hebräischen Texte. (Die Evangelien sind dagegen durchaus als Versuch verschiedener Gemeinden und Traditionen zu lesen, die Gestalt der Überlieferung in Formen zu fassen)
Es ist bekannt, dass es verschiedenen Texttraditionen des Tanach gegeben hat. hebräische, aramäische und griechische, bevor die Masoreten die Überlieferung systematisierten und ihre Auswahl trafen. Durch die Funde in Kairo weis man heute, dass die Masoreten die palästinensische Überlieferung auswählten und kanonisierten.
Wenn man bedenkt, das der Konsonantentext erst um 135 nach Christus festgelegt ist, liegt das Datum der Kanonisierung des Tanachtextes gar nicht so weit von der Kanonisierung des NT, dass sich in den ersten Jahrhunderten erst einmal finden und zu einer Einheit kommen musste. Das diese Texte (des NT) dann eine Entwicklung durchmachten, die durchaus sprachlich und kulturell zu erklären sind ist doch nichts, was gegen diese Texte und die Führung des Heiligen Geistes spricht.
Es wäre auch schön, gebe es neben dem Samaritanischen Pentateuch und der Septuaginta (die etwa zur gleichen Zeit kanonisiert wurde, wie der Masoretische Text) Textvarianten aus der Zeit der Entstehung (wenigstens ab Mose), da würde auch mehr von der Entwicklung des jüdischen Glaubens sichtbar werden.
Im Übrigen finde ich den Text der Septuaginta schöner und die bisherigen orthodoxen Versuche dieser Texte in deutscher Sprache, lassen schönes für die Fertigstellung ahnen.
Friede euren Herzen
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