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  1. #21

    Standard

    Zitat Zitat von Gerlinde Beitrag anzeigen
    In der Urkirche waren Frauen gleichberechtigt, hatten auch Ämter inne. Zumindest war das in den ersten beiden Jahrhunderten so.
    Moin,

    das wäre mir neu. Kanst Du das mal bitte belegen.

    Die Paulusbriefe gingen ja an solche Urgemeinden. Da lese ich sehr viel von Unterordnung der Frauen.

    Und vor 2000 Jahren war Fauengleichberechtigung auch meines Wissens in der jüdischen Gesellschaft (und da waren ja die Urgemeinden angesiedelt) nicht üblich.

    Tschüss

    Jörg

  2. #22
    Gerlinde Gast

    Standard

    Gerne!
    Dazu einige Aussagen, die ich im Internet fand



    Phoebe: in Röm 16 Diakonisse genannt, aus der Nähe von Korinth. Wort diákonos - Dienerin für allerlei Dienste verwandt; Genaueres nicht bekannt. Viele Charismen damals (Lehren, Heilen, Helfen). Phoebe reiste mit einem Einführungsbrief in fremde Stadt. Von Paulus „Gönnerin“ genannt; unterstützte also die christliche Mission. Quelle: FrauenNTextrakt.pdf





    Auch Frauen waren unter den apostoloi. Im Brief an die Gemeinde in Röm 167 lässt Paulus zwei Personen grüßen. Sie heißen in der Lutherrevision 1984 Andronikus und Junias und werden als »berühmt unter den Aposteln« bezeichnet. Dazu gibt es in den neueren Ausgaben der Lutherrevision eine Anmerkung: »Wahrscheinlich lautete der Name ursprünglich (weiblich) Junia. In der alten Kirche und noch bis ins 13. Jahrhundert wurde er als Frauenname verstanden«. Noch deutlicher steht es als Anmerkung zur gleichen Stelle in der Guten Nachricht: »Für eine Frau spricht auch, dass der Frauenname Junia in der außerbiblischen antiken Literatur vielfach belegt ist, ein Männername Junias aber bis heute nicht nachgewiesen werden konnte«.

    Die orthodoxen Kirchen des Ostens wissen seit jeher, dass Junia eine Frau war. Die griechisch-orthodoxe Kirche zählt Junia gemeinsam mit ihrem Gefährten Andronikus zum Kreis der Apostelinnen und Apostel. Sie beruft sich dabei auf Lk 101–17 . In der Kunst wird Junia zuweilen zusammen mit Andronikus und dem Wundertäter Athanasius abgebildet.

    Die Geschichte der »Geschlechtsumwandlung« der Apostelin Junia trägt Züge eines forschungsgeschichtlichen Krimis. (…) Der frühen Christenheit war es selbstverständlich, dass es sich bei Junia um eine Frau handelte, zumal es den Männernamen Junias nicht gab. Kirchenvater Johannes Chrysostomos würdigte Junia im 4. Jahrhundert:

    »Ein Apostel zu sein ist etwas Großes, aber hervorragend unter den Aposteln – bedenke, welch wunderbares Loblied das ist. Sie waren hervorragend aufgrund ihrer Arbeit und ihrer rechtschaff enden Taten. Wie groß muss doch die Weisheit dieser Frau gewesen sein, dass sie für den Titel Apostel würdig gefunden wurde« (zitiert nach Brooten, S. 148).

    Quelle: Gab es Apostelinnen.pdf





    Doch vergessen wir über diesem kirchlichen Engpass nicht „unsere“ Phoebe (Röm 16,1f.). Laut Paulus war sie mehr als nur Briefträgerin. In seiner Empfehlung nennt er sie „unsere

    Schwester“, womit er sie als Mitarbeiterin vorstellt (vgl. analog 1Thess 3,2: „unser Bruder Timotheus“); in Vers 2 ergänzt er, sie sei für viele, so auch für ihn „Patronin“ oder „Beistand“

    geworden. Vielleicht besaß sie in Kenchreä (einem der Häfen von Korinth) ein Haus, in dem sie die Filialgemeinde gastfreundlich aufnahm (vgl. auch Lydia von Philippi: Apg 16,15).

    Doch ist sie nicht nur „unsere Schwester“, „sie ist auch Diakonos der Gemeinde von Kenchreä“, wie Paulus in Vers 1 sagt.

    Damit ist noch nicht das spezifische Amt einer Diakonin gemeint, sondern eher umfassende Verantwortlichkeit für die dortige Gemeinde. Wahrscheinlich war Phoebe als Gastgeberin

    auch ihre Leiterin gewesen. Es sieht ganz danach aus, „dass Frauen innerhalb dieses ekklesialen Sozialgefüges grundsätzlich alle Positionen besetzen konnten“ (H.-J. Klauck

    1989]). Quelle: Die biblischen Frauen Junia und Phoebe. - Ohne Heimatrecht in der römisch-katholischen Kirche?,Prof. Dr. Michael Theobald, Tübingen, (aus dem „Katholischen Sonntagsblatt“ Nr. 13, 25. März 2012)

    Reicht das für den Anfang?
    Übriges, Professor Theobald irrt sich hier: Das Amt der Diakonin war schon damals ein "spezifisches Amt".









    Geändert von Gerlinde (24.12.2013 um 17:09 Uhr)

  3. #23
    Gerlinde Gast

    Standard

    Anbei die beiden Artikel, aus denen ich die Zitate entnahm. Falls Du zu dem Thema noch mehr wissen willst, empfehle ich dir folgende Bücher:

    http://www.amazon.de/exec/obidos/ASI...33279/wystrach

    http://www.amazon.de/Die-Frauen-Urki.../dp/B0000BK4HO

    Oder im Internet dieses um Lesen:


    http://www.antjeschrupp.de/frauen-in-der-urkirche

    http://www.theologie-heute.de/Jesus_und_die_Frauen.pdf
    Angehängte Dateien Angehängte Dateien

  4. #24

    Standard

    Moin,

    danke für Deine Mühe.

    Ich bestreite auch nicht die große Bedeutung der Frauen in der christlichen Bibel.

    Nur sehe ich keine Gleichberechtigung.

    Insbesondere wenn Paulus, auf den Du ja auch Bezug nimmst, im 1. Kor. 14 schreibt:

    Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens. Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, sollen die Frauen in der Versammlung schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden. Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz es fordert. Wenn sie etwas wissen wollen, dann sollen sie zu Hause ihre Männer fragen; denn es gehört sich nicht für eine Frau, vor der Gemeinde zu reden.

    Im Gegensatz zu den von Dir zitierten Stellen muss man hier nicht viel deuten.

    Tschüss

    Jörg

  5. #25
    Gerlinde Gast

    Standard

    Flat, der Paulus reagierte damals auf eine bestimmte Situation in Korinth. Dazu fand ich diese interessante Aussage:


    Was die Exegeten sagen


    Laut Exegeten sind die Verse 1 Kor 14,34b-36 von Problemen belastet. Die Verse stehen in den Kodizes Claromontanus, Augiensis und Boernerianus (Hauptzeugen des sog. westlichen Textes), in altlateinischen Übersetzungen, mehreren Vulgatahandschriften und in dem Ambrosius zugeschriebenen Pauluskommentar hinter V. 40. 23
    1. Die radikalste und gegenwärtig weithin akzeptierte Lösung lautet: Der Abschnitt stammt nicht von Paulus, sondern wurde erst später hier eingefügt, womöglich unter Abhängigkeit von 1Tim 2,11f unter dem Stichwort schweigen. Die Fälschung sei zum Zwecke unterdrückerischer Frauenpolitik nicht wegzudiskutieren.24
    2. Da die Aussagen aus 1Kor 11,3ff und 14,33b-36 widersprüchlich sind, seien sie auch auf verschiedene Stufen der Korrespondenz des Paulus mit den Korinthern zu verteilen25. Die Situation in der Gemeinde habe sich verändert, deshalb seien andere Anweisungen notwendig geworden, schärferes Durchgreifen sei das Resultat mit den so verhängnisvollen Worten für die Nachwelt geworden. Hier greift die situationsbezogene Anweisung, sie kann auf keinen Fall zu einer prinzipiellen Annahme führen.
    3. Ein anderer Lösungsvorschlag ist der, dass es nicht um eine theologische Ebenbürtigkeit von Mann und Frau geht, sondern um die Schicklichkeit weiblichen Benehmens. Frauen sollen nicht Dazwischenfragen oder Drauflosreden. Ein Missverständnis kann auch das Wort sprechen aus dem Griechischen übersetzt herbeiführen. Mal steht es für eine pneumatische Sprache (1Kor14,34), mal für eine glossolale und prophetische Sprache (1Kor 11,5.13). Die Anleitung zu einem geordneten Gottesdienst ist hier Paulus Intention und nicht das generelle Verbot, dass Frauen nicht sprechen sollen26.
    Das Prinzip der Katholischen Kirche Mulier taceat in ecclesia ist eine völlig falsche Auslegung gewesen. Bei der Rekonstruktion von Frauengeschichten über ihre Bedeutung im NT ist auch zu berücksichtigen, dass die neutestamentlichen Schriften aus einer androzentrischen, männlichen Perspektive27 und in einer ebensolchen Sprache verfasst sind28. Oft fehlt jede weibliche Anrede in nachpaulinischen Texten. Die Abwesenheit weiblicher Spuren ist jedoch nicht immer gleichbedeutend mit Frauenfeindlichkeit. So legt sich bis zum Beweis des Gegenteils eine inklusive Lektüre nahe. Solange Frauen bzw. weibliche Aspekte nicht ausdrücklich ausgeschlossen werden, muss bei grammatikalisch androzentrisches Texten angenommen werden, dass sowohl von Männern als auch von Frauen die Rede ist29. Es ist davon auszugehen, dass die Gelehrten sich allgemein darüber einig sind, dass Jesus seinen Nachfolgern keinen Leitfaden hinterließ für die Organisation und die Strukturierung der Kirche. Zur Zeit des Paulus waren Führungspositionen noch auf charismatische Autorität gegründet und man wechselte sich darin ab. Der Prozess der Erstarrung und Institutionalisierung setzte erst zu Ende des ersten Jahrhunderts richtig ein.
    Quelle: http://www.marta-helmut.de/marta/frauen.pdf


  6. #26

    Standard

    Moin,

    klingt für mich so, als wenn das Ergebnis den Begründungsweg bestimmt und nicht umgekehrt.

    Zu Jesus Zeiten hatten wir keine Gleichberechigung der Frauen, weder gesellschaftlich noch religiös. Der Glaube wurde z.B. durch den Hausherren bestimmt. Frau, Kinder und Bedienstete nahmen dessen Glauben an (vgl. Bibel, wo sich Häuser bekehrten).

    Tschüss

    Jörg

  7. #27
    Gerlinde Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Flat Beitrag anzeigen
    Zu Jesus Zeiten hatten wir keine Gleichberechigung der Frauen, weder gesellschaftlich noch religiös. Der Glaube wurde z.B. durch den Hausherren bestimmt. Frau, Kinder und Bedienstete nahmen dessen Glauben an (vgl. Bibel, wo sich Häuser bekehrten).
    Ich stimme dir zu, was die heidnische und jüdische Welt betraf, nicht aber, was das junge Christentum betraf. Da waren Frauen gleichberechtigt! Wohl auch mit ein Grund für den großen Erfolg des Christentums bei Frauen.

  8. #28

    Standard

    Moin,

    das glaube ich nicht. Das sehr junge Christentum war noch Teil des Judentums oder zumindest im nächsten Umfeld. Die Zeit damals kannte einfach auch keine Gleichberechtigung. Auch im christlichen Testament lese ich nichts von Gleichberechtigung.

    Ich denke, das ist Wunschdenken.

    Tschüss

    Jörg

  9. #29
    Gerlinde Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Flat Beitrag anzeigen
    Moin,

    das glaube ich nicht. Das sehr junge Christentum war noch Teil des Judentums oder zumindest im nächsten Umfeld. Die Zeit damals kannte einfach auch keine Gleichberechtigung. Auch im christlichen Testament lese ich nichts von Gleichberechtigung.

    Ich denke, das ist Wunschdenken.

    Tschüss

    Jörg
    Nee! Kein Wunschdenken!

    Galater 3: 28:

    Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Weib; denn ihr alle seid einer in Christo Jesu.

    Hört sich für MICH nach Gleichberechtigung an.

  10. #30

    Standard

    Zitat Zitat von Gerlinde Beitrag anzeigen
    Nee! Kein Wunschdenken!

    Galater 3: 28:

    Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Weib; denn ihr alle seid einer in Christo Jesu.

    Hört sich für MICH nach Gleichberechtigung an.
    Moin,

    netter Satz, nur meint er keine Gleichberechtigung. Sondern wohl die Gleichheit vor Gott. Irdische Ungleichheit hat das Christentum immer akzeptiert, oft sogar gut geheißen.

    Paulus rechtfertigte in einem Brief deutlich die Sklaverei, die Bibel schreibt mehrfach von der Bekehrung ganzer Häuser (weil eben der Hausherr entschied), es gab keine weiblichen Jünger und vieles mehr.

    Es war damals einfach so und das blieb ja auch noch 2000 Jahre so (und ist selbst heute in vielen Teilen der welt immer noch nicht anders)

    Tschüss

    Jörg


 

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