@Zeuge
Mal davon abgesehen das ich nicht wirklich erkennen kann, was an meiner Vorstellung von Erziehung negativ sein soll, wenn ich die Veranlagung und das Potential des Zöglings in den Mittelpunkt stelle und mich gegen jegliche „Gleichmacherei“ und das Überstülpen eigener Vorstellungen und Erwartungen wende, muss ich hier jetzt wirklich mal Deine Art die Bibel zu lesen und zu interpretieren kritisieren.
Wenn ich Dich richtig verstehe, bringst Du Römer 1,28 in Verbindung mit der Aufforderung Gott in der eigenen Gedankenwelt festzuhalten.
Ich bringe den Vers jetzt einmal in den Sinnzusammenhang, wie er in der Übersetzung nach Schlachter 2000 übersetzt wird: Römer 1,24-31:
Darum hat sie Gott auch dahingegeben in die Begierden ihrer Herzen, zur Unreinheit, so daß sie ihre eigenen Leiber untereinander entehren, sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen! Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen. Und gleichwie sie Gott nicht der Anerkennung würdigten, hat Gott auch sie dahingegeben in unwürdige Gesinnung, zu verüben, was sich nicht geziemt,
als solche, die voll sind von aller Ungerechtigkeit, Unzucht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit; voll Neid, Mordlust, Streit, Betrug und Tücke, solche, die Gerüchte verbreiten, Verleumder, Gottesverächter, Freche, Übermütige, Prahler, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam; unverständig, treulos, lieblos, unversöhnlich, unbarmherzig.
Hier geht es aber mal sowas von gar nicht um die Aufforderung „Gottes Gedanken“ zu meinen Gedanken zu machen und ihn in meiner Gedankenwelt festzuhalten, sondern hier hat Paulus lediglich versucht „römisches Standardverhalten“ als unziemlich und Gottes Anerkennung unwürdig zu erklären.
Die Briefe des Neuen Testaments sind immer an eine ganz bestimmte Gemeinde/Person gerichtet und in entsprechender Intention geschrieben. Das kannst Du mal nicht eben völlig außer Acht lassen und aus jedem, aus dem Zusammenhang gerissenen Vers, ein allgememeines Gesetz nach eigenem Gutdünken konstruieren.
LG
Provisorium
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