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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Zeuge Gast

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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht welcher Mensch als erstes auf die „Idee Gott“ kam, auf die Idee, dass es höhere, ihm übergeordnete Mächte geben könnte. Weißt Du es? Ich bin mir nur ziemlich sicher, dass es ihm oder ihr angesichts der im Erkenntnisprozess geschaffenen Naturphänomene zu Bewusstsein kam, dass das Erkannte nach einem Grund, einer Erklärung verlangte.
    Dazu:
    Jetzt muss ich erstmal erklären, was erklären überhaupt bedeutet. Angenommen, Sie wüssten nicht, was das Wort "Window" bedeutet. Dann könnte ich auf ein Fenster deuten oder Ihnen erzählen, dass das deutsche Wort dafür "Fenster" lautet. Ich habe also das unbekannte Wort "Window" mit dem Ihnen bekannten Wort "Fenster" erklärt. Erklären also bedeutet, etwas (bislang) Unbekanntes in den Rahmen des bisherigen Wissens zu integrieren. Das Unbekannte wird auf das Bekannte zurückgeführt, also in bekannten (vertrauten) Worten erklärt.

    Wenn ich nun Ihre Frage "Was bedeutet 'Window'" damit "erklärt" hätte, das sei ein Gnarzel, mit dem man frobizzeln kann, dann hätten Sie sich beschwert: Meine Erklärung wäre nicht verständlich und tauge damit nicht zum Erklären, sondern allenfalls zum Verwirren. Man kann eben das Unbekannte nur mit dem Bekannten erklären, aber nicht das Unbekannte mit dem Unbekannten. Und auch wenn man das schon Bekannte mit dem Unbekannten "erklärt", dann wird das Ganze nicht verständlicher - es wird verwirrender. Wenn man jemanden, der etwas kennt, dieses lange genug mit ihm unbekannten Dingen erklärt, wird er es nach einiger Zeit auch nicht mehr verstehen.
    http://www.dittmar-online.net/religion/erklaeren.html

    Das oben zitierte wiederlegt die Vermutung, man ist auf die, bis dato unbekannte, Idee "Gott" gekommen, weil man nach Erklärungen für bekannte Naturphänomene gesucht hat.
    Nein, um mit Gott die bekannte Naturphänomene zu erklären, mußte die Idee "Gott" allen bekannt gewesen sein.

    Das man Strom nicht durch ein durchsichtiges Kabel fließen sehen kann, liegt eben an der Art unseres Erkenntnisvorgangs. Und darum stellen wir heute auch zunehmend die Frage danach, wie unsere Erkenntnisse entstehen, unser Erkenntnisapparat beschaffen ist. Dabei stoßen wir dann auf solch seltsame Phänomene, dass Teilchen sich wie eine Welle verhalten, je nach Beobachtungsgrundlage (z.B. Doppelspaltexperiment).
    Selbst hier verläuft die Denkweise im "bekannten" Muster: es muß ein Teilchen sein. Ein Elektron aber kann man nur bedingt "Teilchen" nennen, denn im Atom umgibt es den Kern wie eine Hülle von allen Seiten. Es ist ein unsichtbares Energiefeld.
    Genau so der Atomkern. Alles ist Energie (oder Geist). Energie im Zustand relativer Ruhe bildet die Meterie.

    Die Frage also, was ist Realität ist bis heute nicht geklärt und solange wir keine Antwort auf die Frage nach der Realität besitzen, haben wir keinen Standpunkt von dem aus wir mit Sicherheit sagen könnten, warum die Dinge so sind wie sie sind, wieso etwas ist und nicht nichts.
    Die alten Inder haben schon lange alles geklärt: Gott (Ishvara) hat aus einem Drittel seiner selbst die Welt geschaffen. Und mit zwei Drittel ragt er über die Welt hinaus.
    Und da Gott Geist ist, besteht die Welt nur aus Geist (Energie), der sich an bestimmte Gesetzmäßigkeiten hält.
    Und eine dieser Gesetzmäßigkeiten lautet: "Sie (die Menschen) sollen herrschen ..." (Gen. 1:26)

    Deshalb meinte ich unter anderem auch, dass wir Menschen zuvorderst spirituelle Wesen sind, die sich in der als Realität empfundenen Welt orientieren müssen und im Zuge dieser Orientierung stellt sich dann natürlich auch die Frage nach dem Absoluten, nach Gott.
    Laut Hinduismus aber ist die ganze Welt nur Maya, eine Illusion. Und solange die Denkweise des Menschen in dieser Illusion gefangen ist, kann er Gott nicht verstehen.

    Dieser Gott wird in 1.Mose 1,26 im Plural, also polytheistisch vorgestellt. Lasst uns Menschen machen, nach unserem Bild...
    In der weiteren Entwicklung kommt es dann zum Monotheismus. Z.B. in 2.Mose 20,2+3 Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe.
    Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!
    Eine falsche Schlußfolgerung. Gott der Bibel, wie auch Gott im Hinduismus, ist ein/e Gemeinschaft. Ein Gedanke, der dem Individualismus fremd, ja, unverständlich ist.

    Gerade die Bibel zeichnet verschiedene Gottesbilder, vom eifersüchtigen und genozidbefehlenden Rachegott, hin zum Gott der völkerübergreifenden Liebe.
    Und wenn ein Individualist die Religionen, wie auch die Bibel, mit ihm bekannten, vertrauten, Vorstellungen zu analysieren versucht, dann projeziert er in seine eigene, individualistische, Empfindungen in die Bibel hinein, und kommt er auf Entwicklung vom Polytheismus zum Monotheismus.

    Deshalb bleibe ich dabei, die Bibel ist ein Buch der Weisheit, ein „Hilfsmittel“ um sich Gott begreiflich zu machen, sie kann uns aber Gott nicht unverhüllt schauen lassen, dazu muss sich das spirituelle Wesen Mensch, der Transzendenz Gottes öffnen.
    Für Individualisten wird sie auch nie mehr sein.

    Wenn die Naturphänomene einem bewussten Wesen unterstellt wären, das dann auch entsprechend nach eigenem Willen, also auch willkürlich handelnd, diese Phänomene nach gutdünken verändern könnte, würde die Natur für uns im Erkennen außer Rand und Band sein, nicht umgekehrt.
    Schon wieder die individualistische Denkweise: ein individualistisches Bewußtsein handelt willkürlich.

    Gerade weil es in der Natur nach Gesetzmäßigkeiten zugeht und nicht willkürlich können wir ja überhaupt erst verlässliche Berechnungen anstellen und zum Beispiel zum Mond fliegen.
    Gerade weil das höhere Bewußtsein sich an die, von ihm selbst festgelegte, Gesetzmäßigkeiten hält, das wichtigste von denen lautet: "Sie (die Menschen) sollen herrschen", kann der Mensch die Natur nicht nur erforrschen, sondern auch beeinflußen.

    Würde ein bewusstes Wesen die Schwerkraft mal stärker, mal schwächer wirken lassen, ...
    ... könnte der Mensch das Meer teilen, wie Moses, den Tag verlängern, wie Josua, über wasser gehen, wie Jesus u.s.w. u.s.f.
    Geändert von Zeuge (24.08.2012 um 08:53 Uhr)


 

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