@Zeuge
Weder in der negativen Theologie, noch bei Meister Eckhart wir Gott als Nichts definiert, sondern jegliche Definition wird von ihm ferngehalten und Begriffe wie „Nichts“, „das Eine“, „JHWH“, oder „Ich bin“ dienen lediglich als „Hilfsmittel“ um über das eigentlich Unaussprechliche und nicht Fassbare, sprechen zu können.

Das all diese Vorstellungen letztlich falsch sind und Gottes Transzendenz nicht gerecht werden, weil Gott eben in den weltlichen Strukturen kein Sein hat und dementsprechend auch keine wahrhaft passende Aussage über ihn möglich ist, ist ja gerade der Kern, die Quintessenz der negativen Theologie.

Eckhart, oder auch ich mag sich ja in Deinem Verständnis im Widerspruch zur Bibel befinden, aber eben nur im Widerspruch zur Bibel so wie Du sie verstehst. Ich persönlich habe meinen Frieden mit der Bibel längst gefunden. Und Eckhart, der nach eigenem Zeugnis, das AT und NT mit der damals herrschenden Wissenschaft in Einklang bringen wollte, ist ja bekanntlich der Inquistition zum Opfer gefallen, das heißt, man hätte ihn wahrscheinlich verbrannt, wäre er zuvor nicht gestorben.

In seiner Verteidigungsrede sagte er dann aber, wahrhaftig wie er war, dass er sich durchaus (in seiner Lehre, seinem Verständnis von Gott) täuschen könne, aber ein Ketzer (d.h. ein Mensch, der Gott nicht von ganzem Herzen liebt) könne er niemals sein. Und genauso sieht es auch bei mir aus!

LG
Provisorium