Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
Bei aller freudigen Diskussion über Adam oder die ersten Menschen, vergessen wir einmal nicht, dass besagte Adamsgeschichte in seinem Ursprung aus dem Zweistromland entstammt und dort seinen Ursprung im Gilgamesch-Epos; und explizit die Bibelgeschichte wohl eher in der Saga Enuma Elis hat und nicht vor 538 v. Chr. ihren schriftlichen Eingang in die hebräische Religionswelt fand.
Dann dürfte Hosea, der etwa zwischen 750 und 725 vor Christus im Nordreich Israel wirkte, von Adam nichts gewußt haben, oder?
"Sie aber haben den Bund übertreten wie Adam, ..." (Hos. 6:7)

Wie Ausgrabungen in Israel belegen, orientierten sich die Protoisraeliten allerdings schon lange vorher an dieser Überlieferungsgeschichte, die allerdings bei Ihren Vorfahren den Kanaanitern durch sumerischen Einfluß bereits bis an die Grenzen Ägyptens verbreitet waren.
Also doch, kannten die Israeliten diese Schöpfungsgeschichte lange vor 538 v. Chr.
Ausserdem, da Abraham aus Chaldäa kam, mußte bereits er sie gekannt haben.

Ich frage mich in diesem Zusammenhang der Diskussion, wie sich bestimmte Schreiber darauf festlegen können, die Frühzeit der Menschheit aus den wenigen biblischen Berichten zu erklären. Was ist mit der großen Mehrheit der einstigen Völker, die mit diesem Schöpfungsmythos keinerlei kulturelle und religiöse Verbindung hatte und hat, man denke da nur an die Völker Asiens, Amerikas, Afrikas, Europas, etc.. liegen sie mit ihren Ansichten falsch oder gilt nur der sumerisch - babylonisch – biblische Schöpfungsmythos?
Wenn man nur die Christenheit nimmt: ohne der Bibel würden einzelne Gruppen, nach etlichen Jahrhunderten getrennter Etwicklung, nicht weniger sich voneinander unterscheiden.


Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Findest Du es nicht auch bemerkenswert, dass der Bibelvers aus dem 1.Korintherbrief trotz Deines Versehens so schön zum Thema passte?
Bibelverse in einen Sinnzusammenhang zu bringen funktioniert wirklich recht gut...
Du sagst es.

Bei der Auslegung derselben kommt es dann zu den unterschiedlichen Interpretationen und so bringe ich auch 2.Korinther 3,18 oder Galater 4,19 nicht so sehr in Verbindung mit einer neuen Denkweise, wie Du es tust.
"Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat Keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht." (Jes. 1:3)
"Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege - Spruch des Herrn.
So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken."
(Jes. 55:8-9)
"Vierzig Jahre war mir dies Geschlecht zuwieder, und ich sagte: Sie sind ein Volk, dessen Herz in die Irre geht; denn meine Wege kennen sie nicht.
Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: Sie sollen nicht kommen in das Land meiner Ruhe."
(Ps. 95:10-11)
"Mein Volk kommt um, weil ihm die Erkenntnis fehlt. Weil du die Erkenntnis verworfen hast, darum verwerfe auch ich dich als meinen Priester." (Jer. 4:6)
"So spricht der Herr: Der Weise rühme sich nicht seiner Weishet, der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums.
Nein, wer sich rühmen will, rühme sich dessen, daß er Einsicht hat und micht erkennt, daß er weiß: Ich, der Herr, bin es, der auf der Erde Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft. Denn nur an solchen Menschen habe ich Gefallen - Spruch des Herrn."
(Jer. 9:22-23)

"Wärend Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wißt, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht.
Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat."
(Joh. 7:28-29)
"... Der Sohn Gottes ist gekommen, und er hat uns Einsicht geschenkt, damit wir (Gott) den Wahren erkennen. ..." (1Joh.5:20)
"Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war." (Phil. 2:5)

Wie du siehst, geht es um die Denkweise. Darum rief Johannes, der Täufer, und nach ihm Jesus, zum Umdenken.

Die Denkweise des Menschen resultiert für mich aus seinem Sein und das wird zuvorderst, neben seiner erblichen Veranlagung, ... bestimmt.
Und Erziehung (Medien). Der Glaube kommt vom Hören (Röm. 10:17).

Den Unterschied zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft, den Du anführst, kann ich nachvollziehen. Für gewöhlich sind uns Menschen beide daraus resultierenden Einstellungen nicht fremd und es gibt sicher Zeiten in denen man sich mehr wie ein Gesellschaftswesen verhält und Zeiten, in denen man eher wie ein Gemeinschaftswesen fungiert.
Und je mehr Gemeinschaftswesen fungiert, desto wohler fühlt sich der Mensch. In einer Gemeinschaft, in der man nach dem Motto lebt: "geht es der Gemeinschaft besser, dann geht es auch mir besser", wird das Gebot "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" automatisch erfüllt. Und die Verbrecherrate sinkt.

Je mehr aber Gesellschaftswesen fungiert, desto unwohler fühlt sich der Mensch. Denn in einer Gesellschaft entfremden sich die Menschen, und die Verbrecherrate steigt. Und da helfen keine Gesetze, zu denen eine Gesellschaft greift, um für Gerechtigkeit zu sorgen.

Um aber ins Innerste der Seele, den Tempel Gottes „zu gelangen“, darf nichts, kein Bild oder Ding, keine Denkweise oder Gemeinschaft im Tempel sein und deshalb vertreibt Jesus dies alles aus dem Tempel.
"Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe. ...
Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm."
(1Joh. 4:8-16)

Dazu:
Agape bedeutet nicht direkt jene Art der Liebe, die im deutschen Sprachgebrauch üblicherweise mit dem Begriff „Liebe“ verbunden wird, sondern vielmehr eine spirituelle und „metaphysische“ Verbindung zwischen Menschen. Bei Agape handelt es sich nicht um (exklusive) partnerschaftliche Liebe, sondern um eine (inklusive) gemeinschaftliche Liebe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Agape

Agape ist eine bewußte Lebenseinstellung, eine Gemeinschaftsdenkweise, die das ganze Leben bestimmt.

Aus des Menschen Bewusstsein resultiert im wesentlichen (hoffentlich) seine Vernunft. Sie ist die bildende/organisierende Kraft des Menschen und unterscheidet ihn am stärksten vom Tier (womit ich nicht gesagt haben will, dass Tiere innerhalb ihrer Möglichkeiten und Grenzen nicht auch vernüftig handeln könnten).
Und die Vernunft gebietet es, zunächst nach natürlichen Ursachen für wahrgenommene Naturphänomene zu suchen. Und sollten wir diese dann auch finden, ist das für mich kein Argument gegen, sondern ein Argument für Gott!
Erklärungen sucht man immer im Bekannten, und nicht im Unbekannten, sonnst sind es keine Erklärungen.
Um mit Gott die Naturphänomene zu erklären, muß Gott bekannt sein.